In 4 Schritten zum Erfolg: So geht Digitalisierungsförderung [Infografik]
Förderprogramme Mittelstand: Unsere Infografik zeigt, welche Punkte bereits im Vorfeld zu klären sind und worauf besonders zu achten ist.
Wer in Digitalisierung investieren möchte, kann Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie am besten vorgehen und Hürden meistern.
Die Digitalisierung des deutschen Mittelstandes nimmt weiter Fahrt auf: Investiert wird vor allem in den Ausbau der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. Im Branchenvergleich liegen Industrie und Logistik vorn, aber auch Handel, Handwerk und Baugewerbe haben zugelegt. So die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Studie der Telekom in Zusammenarbeit mit dem Analystenhaus techconsult („Digitalisierungsindex 2021/2022“).
Die Studie belegt aber auch, dass der Mittelstand bestehende Förderprogramme nur unzulänglich ausschöpft: Gerade einmal 18 % der Unternehmen haben bisher Fördermittel für Digitalisierungs-Vorhaben abgerufen. Digitalisierung ist eine Herausforderung für jede Branche und jedes Unternehmen – und dabei gleichzeitig eine große Chance für dessen Zukunft. Neben dem zunehmend notwendigen Ausbau der IT-Sicherheit schlummert umfangreiches Optimierungspotential in Unternehmensabläufen und Produktionsprozessen. Für die Umsetzung braucht es häufig Investitionen, die gescheut werden. Das muss nicht sein.
Finden Sie heraus, welche Förderprogramme für Ihr Vorhaben geeignet sind:
Schritt 1: Kein Vorhaben ist wie das andere – Definieren Sie Ihr Vorhaben im Detail!
Im ersten Schritt gilt es grundsätzliche Fragen zu klären, um im Anschluss gezielt nach dem richtigen Förderprogramm für Ihr Vorhaben suchen zu können, denn nicht jedes kommt für Sie in Frage.
Ausschlaggebend können sein: die Unternehmensgröße, der Unternehmenssitz, die geplante Investitionssumme und ob es sich bei der Förderung um einen Zuschuss oder einen Kredit handeln soll. Manche Programme bieten auch nur informelle Unterstützung an, die aber ebenfalls den Weg zur Umsetzung Ihres Vorhabens ebnen kann.
Einige Programme sind nicht nur auf Digitalisierungsvorhaben beschränkt, sondern können auch für die Umsetzung anderweitig innovativer Vorhaben genutzt werden.
Sobald Sie Klarheit gewonnen haben, welche Art der Förderung für Sie interessant ist, können Sie zum nächsten Schritt übergehen.
Schritt 2: Die Qual der Wahl – Welche Fördermöglichkeit passt am besten zu Ihnen?
Es gibt eine ganze Reihe Förderprogramme, die Sie in Bezug auf Zugangsvoraussetzungen, Inhalte, Fördersummen und Laufzeiten sorgfältig mit Ihrem Vorhaben abgleichen sollten.
Grundsätzlich kommen für alle kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) u.a. die bundesweiten Förderprogramme des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der KfW-Bank in Frage. Das BMWK bietet die Programme „go digital“ und „Digital jetzt“, die KfW-Bank offeriert die Programme „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit“ und „ERP-Mezzanine für Innovation“.
Das Programm „go digital“ gewährt Zuschüsse in Höhe von maximal 16.500 EUR für Beratungsleistung autorisierter Beratungsunternehmen, während das Programm „Digital jetzt“ Zuschüsse von bis zu 50.000 EUR (in besonderen Fällen bis zu 100.000 Euro) für Investitionen in digitale Technologien sowie die Qualifizierung der Beschäftigten zu Digitalthemen leistet. Eine Kombination mit „go digital“ ist möglich. Allerdings werden die verfügbaren Kontingente für die Antragsstellung von „Digital jetzt“ in einem softwaregestützten Zufallsverfahren monatlich zugewiesen, was eine gewisse Planungsunsicherheit darstellt.
Das KfW-Programm „ERP Digitalisierungs- und Innovationskredit“ gewährt Kredite zwischen 25.000 und 25 Mio. EUR für Investitionen und Betriebsmittel in den Bereichen Digitalisierung und Innovationen, wohingegen das KfW-Programm „ERP-Mezzanine für Innovation“ Unternehmen, die mindestens 2 Jahre am Markt sind, die Möglichkeit einer bis zu 60 %-igen Risikoübernahme der KfW durch Nachrangkapital oder einen Förderkredit von bis zu 5 Mio. EUR für die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen bietet.
Die BAFA-Unternehmensberatung bietet darüber hinaus im Rahmen ihres Programmes „Förderung unternehmerischen Know-Hows“ die Möglichkeit Beratung in Anspruch zu nehmen zu wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung.
Weitere regionale Angebote können Sie z. B. über die Förderdatenbank des BMWK unter www.foerderdatenbank.de abrufen.
Schritt 3: Faktencheck – Gute Vorbereitung zahlt sich aus!
Für alle Programme gilt: Fangen Sie rechtzeitig an, sich mit den Fördermöglichkeiten Ihres Digitalisierungs- oder Innovationsvorhaben zu beschäftigen. In der Regel gilt, dass der Antrag vor Projektbeginn gestellt und bewilligt werden muss.
Planen Sie ausreichend Zeit für die Recherche der Fördermöglichkeiten, die Klärung der Zugangsvoraussetzungen und die Zusammenstellung notwendiger Unterlagen ein. Finden Sie frühzeitig heraus, wer Ihre Ansprechpartner sind, welche Fristen zu beachten sind und wann mit der Bewilligung bzw. den Auszahlungen aus dem Förderprogramm zu rechnen ist.
Gleichen Sie dies mit den zeitlichen und finanziellen Rahmenbedingungen Ihres Projektes ab.
Schritt 4: Formalitäten – Die Antragstellung ist keine Hürde mehr!
Es ist soweit: Sie haben das passende Förderprogramm gefunden, sich mit dem Prozedere vertraut gemacht und wollen jetzt den Antrag stellen.
Bei „go digital“ stellt das ausgewählte Beratungsunternehmen den Förderantrag für Sie. Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Angaben sorgfältig mit Ihnen abgestimmt wurden.
Für das Förderprogramm „Digital jetzt“ müssen Sie sich zunächst online registrieren und können den eigentlichen Antrag erst stellen, wenn Ihnen ein Antragskontingent zugewiesen wurde.
Die KfW-Fördermittel werden nicht direkt bei der KfW, sondern bei Ihrer Bank gestellt. Sie können jedoch den auf der KfW-Website zur Verfügung gestellten KfW-Förderassistenten nutzen und damit den Antrag vorbereiten – damit Ihr Bankgespräch schneller zum Ziel führt und erfolgreich verläuft.
Grundsätzlich gilt: Seien Sie sorgfältig bei der Zusammenstellung von Daten, Zahlen, Fakten. Prüfen Sie Ihre Unterlagen gründlich vor dem Einreichen oder Hochladen auf Richtigkeit und Vollständigkeit und achten Sie unbedingt auf die vorgegebenen Fristen.
Kommen grundsätzlich verschiedene Programme in Frage prüfen Sie, ob Sie Anträge parallel stellen können. Wenn ein Antrag abgelehnt wurde, verlieren Sie damit keine Zeit durch eine neue Antragsphase. So sollte einer Bewilligung der gewünschten Fördermittel am Ende nichts mehr entgegenstehen.