Unternehmensnachfolge

Podcast #23 | Nachfolge in 7 Monaten mit Händchen für die Mitarbeiterführung

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Erfahren Sie in unserer Podcast-Reihe, warum Nachfolgen oft viel spannender als Gründen ist.

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Mario Albrecht hat vor einem Jahr mit gerade einmal 30 Jahren als jüngster Mitarbeiter die Rieth Maschinenvertrieb GmbH übernommen. In unserer neuen Podcast Folge erzählt er unter anderem, wie er auf die für ihn überraschende Nachfolgefrage seines Chefs reagiert hat, worauf es ihm beim Unternehmertum ankommt und was er im Nachhinein gern gewusst hätte.

Weitere Themen der neuen Folge sind:

  • der Prozess der Übergabe
  • die Reaktion des Teams
  • die Mitarbeiterführung

Am 1. Juli 2021, also genau vor einem Jahr, hat Mario Albrecht das Unternehmen übernommen. Es wird also Zeit für ein erstes Fazit und das lautet: Er würde es genauso wieder machen. Dabei war für ihn nicht von Anfang an klar, dass er die Firma übernehmen oder überhaupt den Weg ins Unternehmertum einschlagen würde. Eines wusste er jedoch schon immer: Er wollte irgendwo hin, ein herausfordernder und spannender Lebensweg war das Ziel. Seine Motivation für die Entscheidung, die Firma zu übernehmen, beschreibt er so: „Ich wollte schauen, wie weit ich komme und was ich bewegen kann. Nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Firma. Ich wollte das Beste aus ihr machen.“

Nachfolgefrage mit kurzer Überlegungsfrist

Als er erfuhr, dass er die Firma übernehmen kann, war das für Mario Albrecht zunächst ein Überraschungsmoment. Denn er war nicht nur der jüngste Mitarbeiter, sondern er hatte auch die kürzeste Unternehmenszugehörigkeit. „Ich habe nicht damit gerechnet, ich habe auch im Vorfeld gar nichts von den Überlegungen bemerkt“, erzählt er heute. Nach einem Teamgespräch hatte ihn der ehemalige Chef, Herr Rieth, in sein Büro gerufen.

© Mario Albrecht

© Mario Albrecht

Fünf Jahre zuvor hatte Mario Albrecht mitbekommen, dass Herr Rieth das Unternehmen im Jahr 2021 abgeben wollte und gleichzeitig selbst signalisiert, dass er beruflich langfristig gern weiterkommen würde. Das hatte sein Chef sich gemerkt und das Gespräch mit den Worten eröffnet: „Die fünf Jahre sind um.“ „Da habe ich verstanden, worum es geht“, sagt Mario Albrecht. Herr Rieth wollte ihm eine Chance geben, allerdings hatte der potenzielle Nachfolger nur zwei Wochen Zeit, um sich zu entscheiden. Zwölf Tage nahm er sich, denn immerhin musste auch das Privatleben mitspielen. Er sagte zu, aber unter der Bedingung, dass er Unterstützung von Seiten des Teams und natürlich Herrn Rieth bekäme, denn ganz allein ohne Erfahrung würde es nicht gehen.

Kurzer Übergabeprozess

Die Bedenkzeit war unter anderem deswegen so knapp bemessen, weil Herr Rieth eine Entscheidung treffen musste, wovon auch verschiedene Verträge abhingen. Außerdem war es bereits Ende November und die Entscheidung sollte noch innerhalb desselben Jahres fallen. Doch auch die Übergabe dauerte statt der üblichen drei bis fünf Jahre nur sieben Monate, inklusive aller Regularien. Dabei stand Herr Rieth seinem Nachfolger in allem zur Seite, auch bei den Steuer- und Bankgesprächen. „Das sollte vor den Banken ja auch schlüssig aussehen“, erklärt Mario Albrecht, der sich auch den Anwalt mit seinem Vorgänger geteilt hat. Während des Prozesses wuchs so die Vertrauensbasis.

Unterstützung durch das Team

Dem Team wurde die Übernahmeregelung erst im Januar mitgeteilt – für Mario Albrecht war sie das letzte Häkchen im Entscheidungsprozess: Wenn das Team mitspielte, würde er es machen. Er erfuhr dabei einen Vertrauenszuschuss, der ihm die nötige Energie gab. Zugute kam ihm die Tatsache, dass er bereits zuvor einen guten Stand im Team gehabt hatte. „Es ist aber emotional nicht nur eine Kurve nach oben“, betont der neue Chef. „Alle Emotionen sind dabei. Man weiß auch nicht immer damit umzugehen, das macht zögerlich. Man hat Angst vor falschen Schritten wegen seines Erfahrungsmangels.“ Allerdings hat Mario Albrecht im Laufe der Zeit gemerkt, dass er gerade für das Personalthema ein Händchen hat. Das fängt den Mangel an Erfahrung auf. „Eine gegenseitige Offenheit ist mir wichtig“, sagt er. Das führt zu einer guten Dynamik und gibt Energie trotz eines vollen Arbeitsalltags.

Bei der Personalführung ist Mario Albrecht wichtig, dass man Fehlern auf den Grund geht. „Eigentlich bin ich ein harmoniebedürftiger Mensch und verteile lieber Zuckerbrot als Peitsche. Insgesamt müssen aber beide Parteien auf die Lösung gucken.“ Er betont, dass man dafür sorgen muss, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit gut machen können. Kommunikation und Feedback sind dabei die Hauptsäulen. Außerdem hat er Montag-Morgen-Meetings etabliert, bei denen alle anwesend sind und während denen über anstehende Sachen gesprochen wird. Das minimiert Fehler, da diese nicht erst im Laufe der Woche und während laufender Prozesse auffallen.

Auch insgesamt pflegt Mario Albrecht eine offene Unternehmenskultur. „Jeder wird willkommen geheißen, die Offenheit und Freundlichkeit sind aber echt“, erzählt er. Was er sich noch wünscht ist die Kompetenzmaximierung des Unternehmens, um langfristig die Position am Markt als kompetentester Händler zu sichern.

Im Podcast spricht unser Gast außerdem über weitere Instrumente der Mitarbeiterführung und wirft einen Blick in die Zukunft der Branche.

Alle Podcast Folgen finden sie auf 🎙️💚🎧 #SageNachfolgeplaner

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