Bonität

Der aus der lateinischen Sprache stammende Begriff Bonität steht für Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Dabei geht es vor allem um die Rückzahlungssicherheit von Krediten. Im Rahmen der Bonitätsprüfung ermitteln Banken, ob Kreditnehmer in der Lage sind, regelmäßig ihre Kreditraten zu bezahlen. Je besser die Bonität eines Antragstellers ist, desto größer ist die Chance auf den Kredit. Darüber hinaus kann die Bonität auch Einfluss auf die Höhe der Zinsen nehmen. Kreditnehmer mit einer hervorragenden Zahlungsfähigkeit erhalten bei einigen Banken günstigere Konditionen. Die Zahlungsfähigkeit spielt außerdem eine Rolle im Anlagegeschäft. Je besser die Bonitätsklasse eines Anbieters ist, umso empfehlenswerter sind seine Produkte.

Prüfung der Bonität bei der Kreditbeantragung

Eine Kreditvergabe durch eine Bank ist ohne die Bonitätsprüfung nicht möglich. Privatpersonen und Unternehmen müssen im Rahmen der Antragstellung ihre Zahlungsfähigkeit nachweisen. Bei privaten Kreditnehmern geschieht dies durch Vorlage von Gehaltsabrechnungen. Nachweise über ein möglicherweise bestehendes Vermögen verbessern die Bonität. Dazu zählen neben Immobilien und Fahrzeugen auch angesparte Kapitallebensversicherungen, Sparverträge und andere Werte. Die Ausgaben stellen einen weiteren Aspekt im Rahmen der Bonitätsprüfung dar. Bereits bestehende Kreditverpflichtungen oder Unterhaltsverpflichtungen beeinträchtigen die Kreditwürdigkeit. In die Bonitätsprüfung fließt bei deutschen Banken in der Regel die Anfrage bei Auskunfteien ein. Die bekannteste darunter ist die Schufa. Sie speichert traditionell sämtliche Daten im Rahmen des Bank- und Zahlungsverkehrs aller Privatpersonen in Deutschland. Dazu gehören Bankkonten, Mobilfunkverträge, Kundenkonten bei Versandhäusern und bereits bestehende Mahnverfahren. Einige Banken nutzen darüber hinaus die Dienste privater Auskunfteien.

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Kriterien für eine gute Bonität von Unternehmen

Um die Bonität eines Unternehmens zu prüfen, wenden Banken verschiedene Methoden an. Aussagekräftig über die Zahlungsfähigkeit sind die aktuellen Geschäftszahlen und die letzte Bilanz. Kleinunternehmer und Freiberufler legen anstelle der Bilanz ihre letzte Einnahme-Überschuss-Rechnung oder den aktuellen Steuerbescheid vor. Weitere Kriterien, die in die Beurteilung der Bonität eines Unternehmens einfließen, sind

  • Zahlungsverhalten
  • Firmenhistorie
  • Mitarbeiterzahl
  • Mögliche Entlassungen oder Kurzarbeit
  • Branche des Unternehmens
  • Allgemeine Wirtschaftslage in der Branche

Vor der Vergabe eines Kredits an ein Unternehmen nutzen Banken ebenfalls die Informationen privater Auskunfteien. Diese legen für Firmen häufig einen Score-Wert fest, der aussagekräftig über die Zahlungsfähigkeit ist. Bei Unternehmen fließen Vermögenswerte wie Grundstücke, Immobilien und Maschinen in die Bonitätsbewertung ein.

Lässt sich die Bonität verbessern?

Obwohl gerade deutsche Banken vergleichsweise strenge Prüfungen der Kreditwürdigkeit durchführen, unterscheiden sich doch die Bewertungskriterien. Insofern kann es sinnvoll sein, Angebote mehrerer Banken einzuholen. Dabei besteht zudem die Möglichkeit, die Zinssätze verschiedener Banken zu vergleichen. Dabei muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich nur um eine Konditionenanfrage handelt. Denn Kreditanfragen melden Banken an die Auskunfteien mit der Folge, dass sich die Bonität verschlechtert. Die Möglichkeiten, kurzfristig die Bonität zu verbessern, sind eher gering. Auf eine positive Kreditwürdigkeit sollte daher bereits langfristig geachtet werden.

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