Wer einen Kredit aufnimmt, leiht sich Geld von einer anderen Person. Dies kann eine Privatperson sein, zum Beispiel ein Familienmitglied oder ein Geschäftspartner. In den meisten Fällen erfolgt die Aufnahme von Krediten aber bei Banken. Für die Kreditaufnahme wird ein Kreditvertrag benötigt. Dieser regelt die Konditionen von der Kreditauszahlung bis zur endgültigen Tilgung. Dazu gehören
- die Kreditsumme
- die Laufzeit
- die Höhe der Rückzahlungsraten
- mögliche Bankgebühren
- die Auszahlungsrate
- Kreditsicherheiten
- Konditionen für eine vorzeitige Tilgung des Kredits
- die Höhe der Zinsen.
Besondere Bedeutung hat die Höhe der Zinsen und der Rückzahlungsraten. Wer einen Kredit aufnimmt, muss in der Lage sein, die Raten ohne Einschränkung seiner persönlichen Liquidität oder der seines Unternehmens zurückzuzahlen. Die Höhe der Zinsen wirkt sich entscheidend auf die Kreditkosten und die Raten aus. Die Zinsen wiederum sind von der vereinbarten Laufzeit, der Höhe der Kreditsumme und der Bonität des Kreditnehmers abhängig. Vor der Kreditvergabe prüfen Banken die Bonität des Kreditnehmers. Dazu werden Anfragen an Wirtschaftsauskunfteien gestellt. Zudem ist das Einkommen, oder im Fall einer Kreditaufnahme durch Unternehmen die wirtschaftliche Situation des Unternehmens, nachzuweisen. Nehmen Privatpersonen einen Kredit auf, wird dieser bei der Schufa, der größten deutschen Auskunftei, gespeichert. Informationen über Kredite an Unternehmen geben Banken an andere Wirtschaftsauskunfteien weiter.
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Kredit aufnehmen zur Unternehmensgründung
Die Gründung eines Unternehmens oder eines Handwerksbetriebs ist oft nicht ohne die Aufnahme eines Kredits möglich. Auch freiberufliche Tätigkeiten setzen die Nutzung von Fremdkapital voraus. Für die Einrichtung einer Arzt- oder Zahnarztpraxis fallen in der Regel hohe Kosten an, die meist nur durch Kredite finanziert werden können. Handwerksbetriebe benötigen für eine umfangreiche Ausstattung an Werkzeugen, Maschinen und Fahrzeugen ebenfalls ein Gründungskapital, das ohne Kreditaufnahme nicht aufzubringen ist. Wer ein Einzelhandelsgeschäft oder einen Online-Shop gründen möchte, muss zunächst Waren und eine Geschäftsausstattung anschaffen. Damit verbunden sind ebenfalls hohe Ausgaben, die meist kreditfinanziert sind. Auch die Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens ist eine finanzielle Anstrengung, die für die meisten Gründer nur mit einem Kredit zu bewerkstelligen ist. Wer einen Kredit zur Unternehmensgründung aufnehmen möchte, muss der Bank plausibel sein Geschäftsmodell erläutern, denn Gründer gelten bereits als Selbstständige, sofern sie nicht in der Anfangszeit der Selbstständigkeit noch parallel in einem Angestelltenverhältnis berufstätig bleiben. Banken vergeben Darlehen an Gründer nur, wenn sie erkennen, dass die Geschäftseröffnung gute Erfolgsaussichten hat.
Kredit für Selbstständige und Unternehmen – nicht immer einfach
Für Selbstständige und Unternehmen ist die Kreditaufnahme unter Umständen schwierig. Banken vergeben Darlehen an Kleinunternehmen sowie mittelständische und große Betriebe wegen des schwer einzuschätzenden Kreditrisikos nur sehr vorsichtig. Umso wichtiger ist eine intensive Vorbereitung auf das Kreditgespräch bei der Bank. Zum Nachweis der Bonität legen Kleinunternehmer und Freiberufler ihre Einnahme-Überschuss-Rechnungen sowie Steuerbescheide der Vorjahre vor. Mittelständische und große Unternehmen müssen der Bank ihre Bilanzen der letzten Jahre aushändigen. Die aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) sowie Informationen zum Auftragsbestand und über die offenen Forderungen sind ebenso hilfreich, wie Investitions-, Erfolgs- und Liquiditätspläne. Kreditsicherheiten wie vorhandene Immobilien, teure Maschinen oder der Fuhrpark erleichtern die Kreditaufnahme.