Staffel 3: Resilienz - Unternehmen nachhaltig aufbauen

Paula Quazi Mitgründerin von smol

Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg: Bieten Sie Kunden einen Mehrwert

Allein in Deutschland wurden 2022 über 550.000 Unternehmen gegründet. Das sind 63 neue Firmen pro Stunde. In Großbritannien waren es sogar noch mehr mit 90 Unternehmensgründungen pro Stunde nur von Januar bis Juni 2022 (Quelle: iwoca). Das sind unzählige Chancen, bessere, nachhaltigere und erfolgreichere Unternehmen aufzubauen.

Für den Erhalt unserer Welt ist das dringend notwendig. Wie wir vom jährlichen Erdüberlastungstag wissen, verbrauchen wir unsere natürlichen Ressourcen 1,7-mal schneller, als sie sich regenerieren können. Die gute Nachricht: Das sieht die Mehrheit der Verbraucher genauso – und zwar weltweit. Wir Menschen wollen beim Kauf von Produkten gern zu positiven Veränderungen beitragen.

Unabhängig von der Größe Ihres Unternehmens können auch Sie sich für Nachhaltigkeit engagieren und Ihren Kunden zugleich kostengünstige, unkomplizierte Kaufentscheidungen ermöglichen.

Lassen Sie mich kurz erzählen, was ich gemacht habe, und Ihnen zeigen, warum das auch in Ihrer Macht liegt.

1. Tipp: Finden Sie Ihren Unternehmenszweck

Ich begann vor etwa 10 Jahren mit dem Aufbau einer nachhaltigen Marke.

Davor hatte ich 25 Jahre für einige der größten multinationalen Konzerne wie Unilever, Walgreens und McDonalds sowie Marken wie Hellmann’s, PG Tips und Boots gearbeitet. Manche würden sagen, dass ich in dieser Zeit viel erreicht habe. Aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich zu keiner wirklich wichtigen Veränderung etwas beigetragen hatte.

Ich brauchte ein wenig Inspiration.

Also sah ich mir britische Marken wie Patagonia, Ben and Jerry’s, Warby Parker und Timpson an. Sie alle hatten gezeigt, dass Unternehmen nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch einen wichtigen Beitrag leisten können.

Dann überlegte ich, bei welchen Produkten ich mich nicht für nachhaltige Optionen entscheide und was die Gründe dafür sein könnten. Ein wichtiger Bereich bei mir waren Haushaltsreiniger. Wie ich feststellte, funktionierten umweltschonende Reinigungsprodukte nicht so gut wie andere Marken. Aber nicht nur das – sie waren außerdem richtig teuer. Ich war überzeugt, dass das nicht so sein musste.

2. Tipp: Finden Sie eine geniale Idee

Ich war entschlossen, wirksame und nachhaltige Reinigungsprodukte herzustellen und sie zu einem vernünftigen Preis anzubieten. In anderen Worten: Ich wollte die Dinge anders machen.

Gemeinsam mit Nick, einem ehemaligen Kollegen von Unilever, begann ich mit der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte zu günstigen Preisen. Unsere Produkte waren nicht nur umweltschonend, sondern auch stark konzentriert. Das hatte den Vorteil, dass man sie einfach in einem Umschlag versenden konnte, der in jeden Briefkasten passte. Durch diese Direktlieferung konnten wir die Supermärkte umgehen und den Kostenvorteil an unsere Kunden weitergeben.

3. Tipp: Überwinden Sie Hindernisse

Die Entwicklung ökologischer und zugleich wirksamer Produkte war wirklich schwer. Es dauerte zwei Jahre, bis wir ein Produkt hatten, das so gut wie führende Markenprodukte reinigte. Und wir brauchten ebenfalls zwei Jahre, um Verpackungen aus Karton statt aus Recycling-Kunststoff zu verwenden. Im ersten halben Jahr nach der Umstellung gab es viele Schwierigkeiten. Zum Beispiel gingen Verpackungen beim Versand kaputt. Also mussten wir schnell das Design und die Produktion verbessern, damit die Pappverpackungen robuster wurden. 

Aber wir haben es geschafft.

Die Rentabilität war auch so eine Sache. Anfangs hatten wir von allem nur die Mindestmengen bestellt und dafür Unsummen gezahlt. Wir waren jedoch überzeugt, dass wir wachsen und profitabel werden konnten – und dann würden wir von allem größere Mengen bestellen können. Und genau so ist es dann gekommen.

All diese Herausforderungen haben wir bewältigt, weil wir unserem Ziel, wirklich etwas zu verändern, die ganze Zeit treu geblieben sind.

4. Tipp: Bieten Sie Kunden mehr als nur Produkte an

Seit unserem ersten Geschäftstag haben wir über 16.000 Tonnen CO2, mehr als 3.000 Tonnen Chemikalien und über 1.000 Tonnen Kunststoff eingespart.

Wir haben bedürftigen Familien Waschmittel für mehr als 150.000 Waschgänge gespendet und 80 kleine Waschsalons in Schulen in benachteiligten Vierteln eingerichtet.

5. Tipp: Bauen Sie ein erfolgreicheres Unternehmen auf

Wir wissen, dass Kunden eher in ein Unternehmen investieren, das Gutes tut. Für Veränderungen braucht man Mut und den Willen, die Dinge anders zu machen, und Resilienz – die Kraft, Widerständen zu trotzen und Herausforderungen zu meistern.

Indem Sie genau das tun, werden Sie Ihren Mitbewerbern um einiges voraus sein, sich im Markt vom Wettbewerb abheben und die Voraussetzungen schaffen, damit Ihr Unternehmen wachsen kann. Mein abschließender Tipp für Sie: Bleiben Sie klein, bleiben Sie Ihren Zielen treu und feiern Sie jeden Schritt hin zu einem besseren, nachhaltigeren und erfolgreicheren Unternehmen.