Staffel 3: Resilienz - Unternehmen nachhaltig aufbauen

François-Xavier Combe Gründer & CEO, Stello

Mitarbeitende im Angesicht des Scheiterns: Wie können sie wieder mobilisiert werden?

Personen im Büro

„Überwindung von Ängsten durch Korrektur eines bestimmten Selbstbildes. Sich der Möglichkeit des Scheiterns stellen, um die Angst davor zu überwinden.” – Claire Marin, Les Débuts.

In ihrem 2023 erschienenen Buch „Les Débuts“ (Die Anfänge) beleuchtet die Philosophin Claire Marin, wie wichtig es ist, tief verwurzelte Ängste und Gefühle der Unmöglichkeit aufgrund vergangener Misserfolge  zu überwinden, sowie die unausgesprochenen Verbote, die uns daran hindern können, uns voll zu entfalten. Erfolgreich zu sein bedeutet aus dieser Perspektive nicht nur, eine Aufgabe zu erfüllen, sondern auch, Vorurteile und selbst auferlegte Grenzen zu überwinden. Das Scheitern am Arbeitsplatz – und der Begriff des Scheiterns selbst kann zu stark sein oder sogar falsch verwendet werden – ist in der Unternehmenswelt allgegenwärtig. Es ist praktisch unmöglich, durch das Berufsleben zu gehen, ohne Folgendes zu erfahren: der Verlust eines Kunden, schwieriges Feedback von schlecht ausgebildeten Managern, nicht erreichte Ziele oder die Ablehnung einer Beförderung. Wie kann man angesichts dieser Herausforderungen das Vertrauen der Mitarbeitenden wiederherstellen, und sie wieder ganz in ihre Aufgaben einbinden?

Antifragilität und „Falling Forward“: Das Scheitern als Nährboden

In der Welt des Unternehmertums und Leadership, gibt es ein starkes Konzept, das als „Falling Forward“ bekannt ist, wörtlich übersetzt „nach vorne fallen“. Diese Vorstellung spiegelt die Idee wider, dass Misserfolge nicht als endgültiger Stillstand, sondern vielmehr als Chancen zum Lernen und Wachsen betrachtet werden sollten. Das „Falling Forward“ wird zu einer Aufforderung, Misserfolge als Chancen für persönliches Wachstum und Veränderung zu begreifen, und die Grenzen dessen, was man für möglich gehalten hat, zu erweitern. Dieses Konzept fügt sich optimal in die Vision der Antifragilität in Unternehmen ein. Diese Idee ist durch die Arbeit von Nassim Nicholas Taleb inspiriert, die er insbesondere in seinem Buch „Antifragile: Things That Gain from Disorder“ erläutert.

Um sowohl die Antifragilität als auch das „Falling Forward“-Prinzip in Unternehmen zu fördern, ist es entscheidend, eine Kultur der Offenheit und Transparenz zu schaffen, in der Misserfolge als Lernchancen, und nicht als Gründe für Schuldzuweisungen betrachtet werden. Führungskräfte spielen in diesem Prozess eine maßgebende Rolle. Ihre Aufgabe ist es, persönliche Verantwortung zu fördern und konkrete Unterstützung zu bieten, damit ihr Team wieder auf die Beine kommen kann. Indem sie die Ursachen von Misserfolgen identifizieren, konkrete Maßnahmen erarbeiten und erzielte Fortschritte feiern, können Teams ihr Vertrauen zurückgewinnen und eine proaktive Mentalität entwickeln, bei der jede Herausforderung zu einer Gelegenheit zum „Falling Forward“ wird.

Von der Akzeptanz des Scheiterns zu den größten Erfolgen

Das inspirierende Beispiel des französischen Ski-Champions Candide Thovex veranschaulicht perfekt diese Synergie zwischen Antifragilität und „Falling Forward“. Trotz eines schweren Unfalls, der seine Karriere hätte beenden können, schöpfte Thovex aus seinen persönlichen und mentalen Ressourcen, um sich neu zu erfinden, eine neue Disziplin zu entwickeln und die Grenzen seines Sports zu erweitern. Diese Geschichte verdeutlicht, wie die Akzeptanz von Scheitern und die Fähigkeit, daraus zu lernen, zu außergewöhnlichen Erfolgen führen können, indem sie Hindernisse in Chancen für Neuerfindung und Innovation verwandeln. Letztendlich kann die Einbindung von Antifragilität und „Falling Forward“ in die Unternehmenskultur ein Umfeld schaffen, in dem Unsicherheiten und Herausforderungen als Wachstumsbeschleuniger angesehen werden, anstatt als Hindernisse, die es um jeden Preis zu verhindern gilt. Es ist diese Fähigkeit, auch unter widrigen Umständen zu gedeihen, die wirklich „anti-fragile“ Unternehmen auszeichnet, denn sie sind bereit, sich zukünftigen Herausforderungen mit einer entschieden nach vorne gerichteten Haltung zu stellen.

Von der Akzeptanz des Scheiterns zu den größten Erfolgen

Das inspirierende Beispiel des französischen Ski-Champions Candide Thovex veranschaulicht perfekt diese Synergie zwischen Antifragilität und „Falling Forward“. Trotz eines schweren Unfalls, der seine Karriere hätte beenden können, schöpfte Thovex aus seinen persönlichen und mentalen Ressourcen, um sich neu zu erfinden, eine neue Disziplin zu entwickeln und die Grenzen seines Sports zu erweitern. Diese Geschichte verdeutlicht, wie die Akzeptanz von Scheitern und die Fähigkeit, daraus zu lernen, zu außergewöhnlichen Erfolgen führen können, indem sie Hindernisse in Chancen für Neuerfindung und Innovation verwandeln. Letztendlich kann die Einbindung von Antifragilität und „Falling Forward“ in die Unternehmenskultur ein Umfeld schaffen, in dem Unsicherheiten und Herausforderungen als Wachstumsbeschleuniger angesehen werden, anstatt als Hindernisse, die es um jeden Preis zu verhindern gilt. Es ist diese Fähigkeit, auch unter widrigen Umständen zu gedeihen, die wirklich „anti-fragile“ Unternehmen auszeichnet, denn sie sind bereit, sich zukünftigen Herausforderungen mit einer entschieden nach vorne gerichteten Haltung zu stellen.

Der Werkzeugkasten der anti-fragilen Führungskraft

Tatsächlich werden Sie niemals resiliente Teams entwickeln können, wenn Sie nicht akzeptieren, dass Menschen Fehler machen können – dies ist ein natürlicher Teil des Erfolgsprozesses. Ihre Mitarbeitenden müssen wissen, dass sie scheitern können, denn Sie sind da, um sie wieder aufzurichten. Dadurch sind sie in der Lage, kontrolliert und motiviert Risiken einzugehen.

Validierung von Emotionen

Zunächst sollten Sie damit beginnen, die Emotionen Ihres Mitarbeitenden anzuerkennen und zu validieren, um zu verstehen, welchen Einfluss der Misserfolg auf das Selbstwertgefühl haben könnte. Seien Sie einfühlsam, und zeigen Sie, dass Sie verstehen, wenn sich Mitarbeitende verletzt oder entmutigt fühlen.

Anerkennung von Bemühungen

Erinnern Sie Mitarbeitende daran, dass ein Misserfolg den Wert als Person oder die beruflichen Fähigkeiten nicht in Frage stellt. Heben Sie die Bemühungen der Mitarbeitenden hervor sowie welche Lehren aus dieser Erfahrung gezogen werden können, um sich weiterzuentwickeln.

Fokus auf das Lernen

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu, sich auf die positiven Aspekte des Scheiterns zu konzentrieren. Heben Sie dazu die Chancen zum Lernen und Wachsen hervor, die diese Situation bietet. Helfen Sie dabei, Lehren aus einer Erfahrung zu ziehen, um in Zukunft dieselben Fehler nicht zu wiederholen.

Entwicklung von Selbstwertgefühl

Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden, um deren Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Heben Sie die Stärken und vergangenen Erfolge der Mitarbeitenden hervor, und fördern Sie eine positive Selbstwahrnehmung sowie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Konkreter Maßnahmenplan

Entwickeln Sie mit Ihren Mitarbeitenden einen konkreten Maßnahmenplan, der dabei hilft, einen Misserfolg zu überwinden und mit Resilienz zurückzukehren. Überlegen Sie, welche Schritte sinnvoll sind, um wieder auf Kurs zu kommen, und bieten Sie kontinuierliche Unterstützung bei der Umsetzung des Plans an.

Eine Kultur des Lernens und der Unterstützung

Schaffen Sie eine Kultur des Lernens und Unterstützens innerhalb des Teams oder des Unternehmens, in der Misserfolge als Chancen zur Verbesserung gesehen werden und in der sich jede Person in der beruflichen und persönlichen Entwicklung unterstützt fühlt.