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Die richtige Reaktion auf Cybersicherheitsvorfälle

Cyberangriffe sind unvermeidbar – doch mit der richtigen Vorbereitung können Sie den Schaden erheblich minimieren. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Cybersicherheitsvorfall ist, wie Sie Ihr Unternehmen darauf vorbereiten und welche Schritte im Ernstfall entscheidend sind. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel, um im Ernstfall sicher und souverän zu handeln.

Kollegen im Gespräch

Cyberangriffe werden immer häufiger und sind kaum noch zu vermeiden. Statt sich zu fragen, ob ein Vorfall passiert, ist es besser, sich darauf vorzubereiten, wenn es so weit ist. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihre Cybersicherheit stärken und die Auswirkungen eines Angriffs auf Ihr Unternehmen erheblich reduzieren.

In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Cybersicherheitsvorfall ist, wie Sie sich darauf vorbereiten können und welche Schritte im Ernstfall notwendig sind.

Was ist ein Cybersicherheitsvorfall?

Ein Cybersicherheitsvorfall liegt vor, wenn jemand unbefugt auf Ihre Systeme oder Daten zugreift – oft über das Internet. In der Regel spricht man dann davon, dass Ihre Systeme „gehackt“ wurden.

Solche Vorfälle können viele Formen annehmen. Sie umfassen alles, was zu Datenverlust, unberechtigter Veröffentlichung oder dem Verlust des Zugriffs auf Systeme führt. Besonders schwerwiegend wird es, wenn Ihre Daten verschlüsselt oder gestohlen werden, wie es bei einem Ransomware-Angriff der Fall ist.

Was Sie in den ersten Minuten, Stunden und Tagen nach einem Vorfall tun, kann den Unterschied ausmachen. Durch schnelles Handeln lässt sich der Schaden oft begrenzen, doch es können Bußgelder drohen und der Vorfall ist im Falle einer Datenschutzverletzung unverzüglich bei den Behörden zu melden, auch weil ein Straftatbestand vorliegen kann. Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gibt hierzu konkrete Tipps zum weiteren Vorgehen für Unternehmen.

Planung ist der Schlüssel bei der Cybersicherheit

Eine sorgfältige Planung ist der erste Schritt, um im Falle eines Cyberangriffs gut vorbereitet zu sein. Egal, ob Ihr Unternehmen 10 oder 10.000 Mitarbeiter hat – wer sich vorab Gedanken macht, trifft in einer realen Krisensituation bessere Entscheidungen.

Ein durchdachter Plan deckt mögliche Schwachstellen auf und hilft, Verantwortlichkeiten zu klären: Wer ist im Notfall Ansprechpartner? Wer darf Entscheidungen treffen? Diese Fragen zur Cybersicherheit sollten vorab geklärt und in einer Checkliste festgehalten werden.

3 zentrale Schritte für die Notfallplanung

1. Identifizieren Sie wichtige Ressourcen Ihres Unternehmens

Erstellen Sie eine Liste aller Systeme, Dienste und Personen, die für den Betrieb Ihres Unternehmens unerlässlich sind. Gehen Sie durch, was Sie an einem typischen Tag benötigen, und fragen Sie sich: „Was wäre, wenn ich zwei Wochen lang keinen Zugriff darauf hätte? Habe ich Alternativen?“ Auf Basis dieser Überlegungen sollten Sie Notfallpläne entwickeln.

Fertigen Sie tägliche Backups ihrer Datenbanken an und verwalten Sie diese separat.

Denken Sie daran: Im Gegensatz zu anderen Störungen gibt es bei einem Cyberangriff einen Angreifer, der möglicherweise noch Zugriff auf Ihre Systeme hat. Die Wiederherstellung „sauberer“ Systemversionen muss deshalb Teil Ihrer Planung sein.

2. Erstellen Sie eine Notfallkontaktliste

Wer sind die ersten Ansprechpartner im Falle eines Cybervorfalls? Überlegen Sie, welche internen und externen Personen oder Unternehmen in Bereichen wie IT, Recht und Kommunikation schnell erreichbar sein müssen. Stellen Sie sicher, dass diese Kontakte auch dann verfügbar sind, wenn Ihre Systeme nicht zugänglich sind.

Planen Sie auch, wann und wie Sie Kunden informieren und ob der Vorfall den Behörden gemeldet werden muss. Schriftlich festgehalten und gut kommuniziert, reduziert dies den Stress im Ernstfall erheblich.

Seien Sie offen und ehrlich – kommunizieren Sie proaktiv, statt etwas zu beschönigen. Die Wahrheit kommt ohnehin ans Licht.

Vergessen Sie nicht, dass viele Vorfälle meldepflichtig sind. Prüfen Sie im Vorfeld, welche rechtlichen Anforderungen für Ihr Unternehmen gelten und holen Sie sich bei Bedarf rechtzeitige Unterstützung von Experten.

Und denken Sie daran, dass jeder Plan für das Management von Zwischenfällen auch für Nichttechniker leicht verständlich sein muss.

3. Definieren Sie klare Rollen und Zuständigkeiten

Legen Sie fest, wer im Ernstfall Entscheidungen trifft und in welchen Bereichen. Oft stehen diese Entscheidungen unter großem Druck und können weitreichende Folgen haben – daher ist es wichtig, dass die richtigen Leute zur richtigen Zeit entscheiden.

Simulieren Sie solche Situationen regelmäßig in Übungen, um alle Beteiligten zu schulen und Schwachstellen zu identifizieren.

Fazit

Seien Sie vorbereitet: Denn Sie wissen jetzt, was im Falle eines Cyberangriffs auf dem Spiel steht. Ein durchdachter Plan und die richtige Vorbereitung sind entscheidend, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Bewältigung eines Cybervorfalls sind:

    • Ruhe bewahren

    • Wissen, was zu tun ist

    • Klare und rechtzeitige Kommunikation mit Kunden und Stakeholdern.

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