Die Produktion stellt eine zielorientierte Transformation dar, die Betriebe des herstellenden Gewerbes durchführen. Dabei wandeln Arbeitskräfte mithilfe von Produktionsmitteln, wie Maschinen und Werkzeug sowie Energie, Rohstoffe oder unfertige Erzeugnisse in Konsum- oder Investitionsgüter um. Üblicherweise entstehen bei einem Produktionsprozess materielle Güter. Doch heute gewinnt die Auffassung, dass auch dem Erbringen von Dienstleistungen eine Produktion zugrunde liegt, mehr und mehr Anhänger.
Durch Produktion stellt ein Unternehmen ein Erzeugnis her, das idealerweise am Markt einen höheren Preis erzielt als die Summe der Herstellungskosten. Damit bildet der Produktionsprozess die Grundlage für die Erzielung von Gewinnen.
Die Organisation der Produktion
Das Produktionsmanagement übernimmt die Planung, Durchführung, Steuerung und Kontrolle der Herstellungsprozesse. Die strategische Unternehmensplanung, die in den Verantwortungsbereich der Geschäftsführung fällt, legt dabei im Vorfeld die zu erreichenden Ziele fest. Dabei handelt es sich in der Regel um Mengenvorgaben an herzustellenden Erzeugnissen innerhalb einer bestimmten Periode. Das Produktionsmanagement setzt diese in eine Planung der Herstellung von entsprechenden Stückzahlen pro Tag und Monat um.
Um die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses zu gewährleisten, ist eine permanente Kostenkontrolle erforderlich. Diese umfasst unter anderem:
- Präzise Kalkulation der Kosten eines Produktes unter Berücksichtigung der Einzel- und Gemeinkosten
- Soll-Ist-Analysen, um unerwartete Kostensteigerungen frühzeitig zu erkennen
- Ermittlung der Ursache für diese Mehrkosten
Gleichzeitig sind beim Produktionsmanagement hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Sie sorgen dafür, dass die Erzeugnisse den Erwartungen der Abnehmer entsprechen. Außerdem gewährleisten sie die Umwelt- und Sozialverträglichkeit von Herstellungsprozessen.
Lean Production – effiziente und zertifizierte Herstellungsprozesse
Unter dem Begriff Lean Production ist ein ganzheitlicher Ansatz für die Organisation und Führung eines Unternehmens zu verstehen. Diese Weiterentwicklung eines kostenbewussten Produktionskonzepts fordert, dass sämtliche Produktionsfaktoren (Personal, Maschinen, Werkstoffe, Betriebsmittel und Verwaltung) bei allen unternehmerischen Aktivitäten sparsam einzusetzen sind. Damit vermeidet Lean Production die Verschwendung von Ressourcen. Im Bereich von materiellen Produktionsfaktoren, wie zum Beispiel Rohstoffen und Energie, leistet dieses Konzept deswegen einen wichtigen Beitrag zur Schonung von Klima und Umwelt.
In Unternehmen werden für die erfolgreiche Umstellung auf Lean Production meist die folgenden Maßnahmen erforderlich:
- Reduzierung von nicht unbedingt benötigten Lagerbeständen
- Verkürzung von Prozessdauer und Durchlaufzeiten
- Abbau von überflüssigem Personal
- Verlagerung von bestimmten Aufgaben an Unternehmensexterne
- Verringerung der hierarchischen Ebenen
- Flexibilisierung der Produktionsprozesse
Lean Production steht in engem Zusammenhang mit der Führung von Lagern nach dem Just-in-time-Prinzip. Dabei streben Unternehmen an, einen möglichst geringen Lagerbestand vorzuhalten, um die Kosten der Produktion deutlich zu verringern. Die Anlieferung der für die betrieblichen Herstellungsprozesse benötigten Materialien soll deswegen so spät wie möglich erfolgen. Umgekehrt streben Betriebe im Rahmen des Just-in-time-Konzepts an, fertige Erzeugnisse möglichst gar nicht oder nur für kurze Zeit vorzuhalten, sondern sofort an die Abnehmer auszuliefern.