Sage Social ist angerichtet – Heute: Ist der Corporate Blog bald Geschichte?

Sage Redaktion
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Befüllen Unternehmensblogger bald LinkedIN und Facebook statt eines eigenen Blogs? Quelle: Sage

Befüllen Unternehmensblogger bald LinkedIN und Facebook statt eines eigenen Blogs? Quelle: Sage

Bloggen ist in. Blogger werden immer professioneller und wichtiger. Schon heute gibt es Modeblogger, die mehr Einfluss haben, als die Cosmopolitan. Selbst manch ein B2B-Blog kommt auf beachtliche Zugriffraten. Wer auf der Welle mitschwimmen will, geht in der Regel erst einmal zu WordPress – der beliebtesten deutschen Blogger-Plattform oder den Weltgrößen Tumblr oder auch Medium. Doch die drei Plattformen bekommen jetzt unerwartet Konkurrenz – und zwar von LinkedIN und womöglich auch Facebook. Die beiden Social Networks kommen mit einer eigenen Blogfunktionen daher. Grund genug das Thema „Blog“ heute in der Sage Social Reihe als Schwerpunkt unter die Lupe zu nehmen.

Bloggen jetzt auch bei LinkedIN und bald Facebook?

Stephen Kelly, CEO der Sage Group plc, bloggt selbst bei LinkedIN. Quelle: LinkedIN

Aber fangen wir erst einmal von vorne an. LinkedIN springt als erstes ursprüngliches Social Network auf den Bloggerzug. Zunächst war die Blog-Funktion nur englischsprachigen Nutzern des Business-Netzwerks vorenthalten. Unser CEO Stephen Kelly nutzt sie seit Längerem und ist begeistert.

Anders als bei den Statusupdates, bei denen es üblich ist, sich kurz zu fassen, bieten die Blog Post mehr Raum. Geschichten erzählen, Themen ausführlich beleuchten, all das ist nun möglich. Wer einen Blogbeitrag liest, nimmt sich Zeit. Wer nur mal schnell online die Neuigkeiten checkt, möchte nur kurze Texte vorfinden. LinkedIN baut sich damit um – weg vom Kurzweiligen hin zum Medien-Portal.

Auch deutsche Nutzer können seit Kurzem Blog-Beiträge veröffentlichen. Dank der Pulse-Funktion bei LinkedIN haben sie damit die Möglichkeit, über die eigenen Kontakte hinaus Leser zu erreichen. Denn damit werden die Beiträge Nutzern angezeigt, die sich für ähnliche Themen interessieren. Blogger und Wirtschaftswoche-Redakteur Michal Kroker hat gute Erfahrungen als Beta-Tester gemacht. Ausprobieren lohnt sich.

Neben dem B2B-Netzwerk zieht wohl bald auch das große Social Network schlechthin – Facebook – nach, wie diese Woche bekannt wurde. Facebook testet derzeit eine Blogging-Funktion mit ausgewählten Nutzern.

Brauche ich einen Blog? Wie blogge ich richtig?

Blogs sind nun einmal gerade schick und modern. Genauso schick und modern, wie es einst Facebook-Seiten waren. Und daher will natürlich jeder Geschäftsführer jetzt gern einen eigenen Blog. Doch bevor Unternehmen blind losrennen, sollten sie sich über ein paar Aspekte Gedanken machen. Ich habe mal die wichtigsten Vorab-Fragen zusammengefasst:

  • Gibt es personelle Ressourcen, um den Blog zu betreuen?
  • Sind potentielle Redakteure, also Mitarbeiter, die gut schreiben können, im Unternehmen vorhanden?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Welche Ziele sollen erreicht werden?
  • Welche Themen sind relevant für den Blog?
  • Habe ich „unique“ Content, also Expertenwissen, dass so kein anderer liefert?
  • Kennt sich jemand im Haus mit Suchmaschinenoptimierung aus?

Jennifer Dreher ist PR & Social Media Referentin bei Sage. Quelle: P

Besonders die oberste Frage ist wichtig und muss mit einem „ja“ beantwortet werden. Denn ein Blog bedeutet tägliche Arbeit. Kommentare, Anfragen, Spam-Attacken: Das sind Dinge, mit denen sich ein Blogger im Alltag auseinandersetzen muss. Zudem bringt es nichts, alle drei Monate einen Beitrag zu verfassen. So wird der Blog nie sichtbar. Die Suchmaschinenoptimierung ist ohnehin ein wichtiges Thema für Blogger. Auch damit sollte sich jemand auskennen oder Budget für externe Experten verfügbar sein. Eine gute Übersicht, worauf es beim Bloggen ankommt, hat Carsten Lange von der Agentur Lange und Pflanz geliefert. Lesen Sie hier rein.

Ein Blog bedeutet Aufwand und ist ein langfristiges Projekt. Angesichts dessen ist wahrscheinlich für viele Unternehmen die neue LinkedIN-Funktion eine gute Alternative, um kosten- und ressourcenschonend die jeweilige Zielgruppe im B2B-Umfeld zu erreichen. Mit Facebook gibt es dann hoffentlich bald die Möglichkeit auch für Unternehmen im B2C-Umfeld.

Von Jennifer Dreher / @je_dreher

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