Der SEPA Countdown läuft: Sind Sie gerüstet?
Haben Sie sich schon mit SEPA beschäftigt? Mit dem 1. Februar 2014 werden die europäischen und deutschen Bankverbindungen ordentlich durcheinander geschüttelt. An diesem Datum tritt die so genannte Single Euro Payments Area (Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) – kurz SEPA – in Kraft. Für Verbraucher, vor allem aber für Unternehmen, bedeutet dies eine erhebliche Umstellung, die aber auch Vorteile mit sich bringt.
SEPA-Umstellung: Es wird höchste Zeit
Eine Umfrage der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2012 ergab, dass sich bisher nur wenige kleine und mittlere Unternehmen mit der Umstellung auf die SEPA-Lastschrift befasst haben. Doch Experten, wie der Branchenverband BITKOM warnen, es sei höchste Zeit sich dem Thema anzunehmen, da sonst die Zahlungsunfähigkeit drohe.
Doch was heißt SEPA eigentlich? Die Umstellung sieht vor, europaweit den Zahlungsraum für Transaktionen in Euro zu vereinheitlichen. Mit Anpassung der Kontonummer und Bankleitzahl sollen keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennbar sein. Eingebunden in das einheitliche Verfahren sind die 27 EU-Staaten, die Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen sowie Monaco. IBAN (International Bank Account Number) lautet hierbei das Zauberwort. Diese internationale Bankkontonummer wird ab Februar nächsten Jahres alle nationalen Kontoangaben ersetzen. Hierzulande betrifft das die Kontonummer und die Bankleitzahl. In Deutschland wird die IBAN 22 Stellen umfassen. Bei internationalen Zahlung muss bis circa Februar 2016 außerdem der BIC (Business Identifier Code) bzw. SWIFT-Code (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) angegeben werden. Dieser Bank-Code dient der eindeutigen Identifizierung der weltweiten Zahlungsdienstleister.
Unternehmen und Händler müssen sich für SEPA rüsten
Tatsächlich können die üblichen Bankverbindungsdaten ab Februar 2014 nicht mehr verwendet werden. Vor allem für Unternehmer bringt SEPA erhebliche Umstellungen mit sich. Umso bedenklicher sieht es BITKOM, dass die meisten Betriebe noch immer denken, sie seien nicht von der Neuregelung betroffen. Doch dies bedeutet nicht nur, dass sämtliche bestehende Bankverbindungen konvertiert und Zahlungsformate angepasst werden müssen. Darüber hinaus müssen auch System- und Prozessänderungen vorgenommen, die bestehende Software gegebenenfalls auf SEPA aufgerüstet werden. Für die Kommunikation mit den Banken muss bspw. auf das so genannte XML – (Extensible Markup Language) Format umgestellt werden. Davon betroffen sind sämtliche kaufmännischen Bereiche, von Rechnungswesen bis hin zum Controlling. Wie umfangreich der Aufwand letztendlich sein wird, hängt allerdings vom jeweiligen Betrieb ab. Laufzeiten von sechs Monaten sind aber durchaus realistisch. Einen Leitfaden und genauere Erläuterungen bekommen Unternehmer hier.
SEPA bringt auch Vorteile mit sich
Auf den ersten Blick stellt SEPA einen unüberwindbaren Berg an Aufgaben dar. Tatsächlich bringt das Verfahren auf lange Sicht gesehen Vorteile mit sich. So bedeutet die SEPA-Einführung für Unternehmen sinkende Kosten und sogar Vereinfachungen im Zahlungsverkehr: Überweisungen werden günstiger und schneller. Bereits jetzt sind alle Banken verpflichtet, via Online Banking durchgeführte Transaktionen, innerhalb 24 Stunden auszuführen. Unternehmen mit europaweitem Zahlungsverkehr profitieren außerdem von dem einheitlichen Verfahren und dem Wegfallen der bisherigen Obergrenze von 50.000 Euro für Überweisungen. Immer vorausgesetzt, dass sich die Firmen rechtzeitig auf den 1. Februar 2014 vorbereiten.
Von Stefanie Schäfer-Daniel