Datenbasiert entscheiden

Welche Analyseverfahren führen zu fundierteren Entscheidungen im Unternehmen?

Wissen ist Macht, heißt es im Volksmund. Aber wie führen Unternehmen die vielen Daten, die im Unternehmensalltag anfallen, zusammen? Wie werten Sie diese Informationen aus, damit daraus das Wissen für fundierte Entscheidungen entsteht? Dafür stehen bestimmte Analyseverfahren zur Verfügung.

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Wissen ist Macht, heißt es im Volksmund. Aber wie führen Unternehmen die vielen Daten, die im Unternehmensalltag anfallen, zusammen? Wie werten Sie diese Informationen aus, damit daraus das Wissen für fundierte Entscheidungen entsteht? Dafür stehen bestimmte Analyseverfahren zur Verfügung.

Daten in Echtzeit sind heute wichtig, um das Unternehmen erfolgreich zu steuern. Dabei kommt es darauf an, wie sie als Entscheidungsgrundlage eingesetzt werden. Wie sehen nun gängige betriebswirtschaftliche Analyseverfahren aus und wie können moderne ERP-Anwendungen dabei unterstützen?

Der Klassiker: ABC-Analyse

Die ABC-Analyse eignet sich für das Controlling in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen. Man bewertet dabei Objekte hinsichtlich ihres Beitrags zu einem definierten Ziel. Je nach der Größe Ihres Beitrags ordnet man sie in eine von drei Klassen ein. Die Klasse A umfasst die Objekte mit der größten Bedeutung für das Ziel, die Klasse C die mit der kleinsten. Zur Klasse B gehören die 10-40 % dazwischen, wobei diese Grenzen nur Richtwerte darstellen.

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Eine ABC-Analyse ist dann sinnvoll, wenn sich die zu klassifizierenden Objekte hinsichtlich der relevanten Größe deutlich unterscheiden. Dann ist es vernünftig, sich auf die Objekte der Klasse A zu konzentrieren.

In der Produktentwicklung und Vermarktung kann eine ABC-Analyse zeigen, welche Produkte sich besonders leicht verkaufen lassen und den größten Beitrag zu Umsatz und Gewinn leisten. Im Vertrieb zeigt die ABC-Analyse, welches die A-Kunden sind, bei denen sich eine besonders intensive Betreuung lohnt.

Gut kalkulieren: Grenzkosten

Die Grenzkosten, auch Marginalkosten genannt, sind bedeutend für die Preispolitik eines Unternehmens. Sie werden besonders dann herangezogen, wenn es darum geht, kurzfristig Preisuntergrenzen zu kalkulieren.

Dabei werden die Fixkosten der Produktion außer Acht gelassen. Es werden nur die Kosten ermittelt, die bei der Produktion einer zusätzlichen Einheit anfallen. So lange nicht eine zusätzliche Produktionseinheit zusätzliche Fixkosten verursacht, sind die Grenzkosten die tatsächlich anfallenden Kosten für ein zusätzliches Produkt. Praktisch gesprochen: Wenn die Fixkosten einer Produktionseinheit durch bereits laufende Aufträge gedeckt sind, können zusätzliche Aufträge zu einem anderen, niedrigeren Preis kalkuliert werden.

In der Praxis entwickeln sich die Kosten meist nicht linear. Ein ERP-System kann dennoch leicht die Grenzkosten bestimmen. Auch die kostengünstigste Produktionsmenge lässt sich ermitteln.

In Summen denken: Pivot-Tabellen

Ausgereifte ERP-Systeme erlauben auch Pivot-Tabellen auf praktisch allen Daten des Systems. Mit dieser einfachen und universellen Aggregationsmethode ist es beispielsweise möglich, Verkaufszahlen nach Regionen und Quartalen summiert darzustellen. Stückzahlen können nach Standort, Produktionslinie oder Team dargestellt werden. Die Personalabteilung kann Krankheitstage nach Abteilung oder Monat aufschlüsseln.

Mit diesem Analyseverfahren lassen sich Problembereiche und Optimierungspotenziale beleuchten. So z.B. ein hoher Krankenstand, weiße Flecken auf der Vertriebslandkarte und Unterschiede bei der Zuverlässigkeit von Produktionslinien.

Für mehr Prägnanz: Balanced Scorecard

Für die Entwicklung und insbesondere die Vermittlung der aktuellen Unternehmensstrategie hat sich das Konzept der Balanced Scorecard bewährt. Statt wie früher fast ausschließlich finanzielle Kennzahlen zu betrachten (Umsatz und Kosten), fließen hier drei weitere Perspektiven ein: die Kundenperspektive, die interne Prozessperspektive und die Entwicklungsperspektive.

Bei der Kundenperspektive spielen Marktanteil, Kundentreue, Kundenakquisition, Kundenzufriedenheit und Kundenrentabilität eine zentrale Rolle.

Die interne Prozessperspektive beleuchtet die Qualität und Durchlaufzeit der Prozesse.

Bei der Entwicklungsperspektive geht es um Kennzahlen, die das Erreichen der Überlebensziele der Organisation betreffen. Das Umsatzverhältnis neuer Produkte zu alten Produkten zeigt, wie innovativ das Unternehmen ist. Die Fluktuation von Leistungsträgern drückt aus, wie attraktiv und leistungsfähig das Unternehmen ist.

Der Vorteil der Balanced Scorecard ist, dass es den Mitarbeitern ein ausgewogenes Bild des Unternehmens zeigt und prägnante Kennzahlen klar erkennbaren Zielen und Sollwerten gegenübergestellt werden.

Auch wenn in diese Darstellungsform oft noch andere Daten, als die unmittelbaren ERP-Daten einfließen, so trägt das ERP doch erheblich dazu bei.

Analyseverfahren in ERP: umfassender, passgenauer Überblick

Moderne ERP-Systeme bringen schon zahlreiche starke Analysen und Kennzahlen mit, aus denen sich das Management jeder Ebene sein passendes Dashboard zusammenstellen kann. Die Echtzeitdaten ermöglichen kurzfristiges und gezieltes Umsteuern im Bedarfsfall, sowie eine kontinuierliche Optimierung von Prozessen.