Datenbasiert entscheiden

Wie funktioniert ein ethischer Umgang mit KI?

KI revolutioniert Unternehmen und Branchen. Sie bringt enormes Potenzial mit sich und birgt gleichzeitig viele Risiken. Deshalb sind Transparenz und Vertrauen entscheidend beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. KI-Expertin Kathy Baxter erklärt, wie ethische Richtlinien und Verantwortung zu einer sinnvollen Nutzung von KI beitragen.

Mann mit Tablet

Salesforce KI-Expertin Kathy Baxter: “Die Magie von KI ist, dass sie ständig lernt.“ Für Künstliche Intelligenz (KI) werden enorme Produktivitätszuwächse und traumhafte Gewinne prognostiziert. Doch Unternehmen, die KI einsetzen, müssen die Stolperfallen der Technologie kennen und vor allem auch sicherstellen, dass ein ethischer Umgang mit KI stattfindet. Stefan von Gagern sprach dazu mit der KI-Expertin Kathy Baxter von Salesforce.

Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) hat definitiv begonnen. Inzwischen steht fest: KI ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern wird viele Branchen, Jobs und Unternehmen nicht nur grundlegend verändern – die Technologie verspricht massive Produktivitätsgewinne. Die renommierten Analysten von McKinsey haben im Juni 2023 in einer Studie prognostiziert, dass hauptsächlich Generative AI besonders hohen Wert für Unternehmen bringen wird. Generative KI, oder kurz Gen AI (oder KI) ist die Art künstliche Intelligenzsystem, welches in der Lage ist, als Reaktion auf Eingabeaufforderungen – sogenannte Prompts – Text, Bilder oder andere Medien zu erzeugen. Laut der Studie soll Gen AI die Produktivität um 40 Prozent im Vergleich zu bisherigen KI-Werkzeugen steigern und so bis zu 4,4 Billionen US-Dollar mehr Umsatz für Unternehmen, die KI einsetzen, ermöglichen.

Enorme Produktivitätsgewinne – aber auch Risiken

Werkzeuge wie ChatGPT oder der Bildgenerator DALL-E sollen demnach freie Arbeitszeit schaffen, Textverarbeitungsprogramme und Chatbots verbessern und damit Aufgaben wie Kundenservice, Softwareentwicklung und Forschung verbessern. Besonders Branchen wie Finanzdienstleistungen, Hightech, Software und Forschung sollen profitieren.

Neben diesen positiven Zukunftsaussichten gibt es aber auch Kritik an der Technologie. Zum Beispiel sorgte ChatGPT für großes Staunen, welche Inhalte es in kürzester Zeit generieren kann – gleichzeitig verdeutlichte die Chat-Software auch die Schwächen von KI: Sie kann Falschinformationen oder tendenziöse Inhalte erzeugen, die – ohne Faktencheck veröffentlicht – große Schäden anrichten können.

Die KI-Expertin Kathy Baxter ist Principal Architect of Ethical AI Practice bei Salesforce und setzt sich, wie ihr Titel verrät, für einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie ein. “Es gab schon immer ethische Risiken bei KI. Wenn die KI mit toxischen Quellen trainiert wurde, kommt auch toxischer Output heraus.” Deshalb sei die menschliche Komponente in der Arbeit mit KI immer enorm wichtig – etwa indem die Fakten vor der Veröffentlichung überprüft werden, mahnt die Expertin.

Personalisierung als Schlüssel zum Kunden

Laut Baxter liegt das Potenzial von KI im Marketing vor allem in der Personalisierung. Diese ist wiederum ein wichtiger Faktor, um Kunden zu binden und ihre Loyalität zu gewinnen. Traditionell wurden Empfehlungen auf Basis von Demografie erstellt; KI hingegen ermöglicht es, personalisierte Empfehlungen auf der Grundlage von Interessen und Verhalten anzubieten, was erfahrungsgemäß die Kundenbindung stärkt und das Engagement erhöht.

Kundenverhalten und Umstände ändern sich ständig – KI kann damit umgehen und zum Beispiel besser zugeschnittene Angebote und Inhalte erstellen.

Mit der passenden CRM Software verwalten Sie Ihre Daten sicher und effizient

Vertrauensaufbau durch Transparenz

In Bezug auf den Vertrauensaufbau bei der Verwendung von KI sind Transparenz und der Nutzen für den Kunden entscheidend. Baxter betont, dass KI Rückschlüsse ziehen und Empfehlungen aussprechen kann, die für Kunden sehr hilfreich sind. Gleichzeitig haben Unternehmen auch eine Verpflichtung, ethisch korrekt mit KI umzugehen. Es gibt Vorgaben und Regulierungen, die eingehalten werden müssen.

Es ist wichtig, dass Unternehmen transparent sind und den Nutzen für den Kunden in den Vordergrund stellen, um Vertrauen aufzubauen. Die KI-Modelle sollten so gestaltet sein, dass sie für den Endbenutzer verständlich sind und keine versteckten Absichten haben. Baxter betont, Echtzeitdaten seien ein großer Game-Changer im Hinblick auf Personalisierung. Durch Echtzeitdaten könnten Unternehmen genaue Prognosen erstellen und auf unerwartete Veränderungen im Kundenverhalten schnell reagieren. Dies könne zu einer erheblichen Verbesserung der KI-Modelle führen und den Unternehmen wertvolle Erkenntnisse liefern.

In Bezug auf die Ängste vor KI betont Baxter, dass es unerlässlich ist, ethische Richtlinien einzuhalten und die Rechte von Künstlern und anderen Beteiligten zu respektieren. „Es ist wichtig, sich auf die Schäden zu konzentrieren, die KI heute anrichten kann, wie falsche Vorhersagen bei der Gesichtserkennung“, erklärt die Expertin. „Durch die Berücksichtigung von ethischen Bedenken können Unternehmen dazu beitragen, dass KI zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird“, so Baxter.

Fazit: Ethischer Umgang mit KI sorgt für sinnvollen Einsatz

KI liefert ein enormes Potenzial und wie Baxter betont: „Die Magie von KI ist, dass sie ständig lernt.“ Sie muss aber auch ethisch korrekt eingesetzt werden. Unternehmen müssen transparent sein und den Nutzen für den Kunden in den Vordergrund stellen, um Vertrauen aufzubauen. Echtzeitdaten und ein ethischer Umgang mit KI können dazu beitragen, dass KI zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird.

Sicher interessieren Sie auch diese Artikel zur künstlichen Intelligenz

Sie interessieren sich für alles rund um künstliche Intelligenz? Dann lesen Sie doch auch diese Artikel, die Sie sicherlich bei Ihrer Arbeit unterstützen:

5 Gründe, warum KI die Personalverwaltung revolutionieren kann

Conversational AI: Next Level im Kundenservice

Chatbot ChatGPT: Outsourcing von HR an KI – ein Angriff auf die Menschlichkeit?

Wie funktioniert Personalisierung mit Daten wirklich?