Digitale Transformation

Deutschlands Jugend – Durchgehend online?

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Kommunizieren ohne Internet? Für viele Jugendliche keine Option. Quelle: JMG / pixelio.de

Kommunizieren ohne Internet? Für viele Jugendliche keine Option. Quelle: JMG / pixelio.de

[Gastbeitrag unserer Schülerpraktikantin Noreen Arends] Wie nutzen Jugendliche Social Media und das Internet? Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (MPFS) führt dazu jedes Jahr die JIM-Studie durch. Bei der Studie werden 12- bis 19-jährige Jugendliche über ihren Medienumgang befragt. Darunter fällt zum Beispiel ihre Internet und Social Media Nutzung. Oftmals wird behauptet, die Jugendlichen seien „durchgehend online“ und würden zu viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen. Ob dies wirklich der Fall ist, klären wir heute, mithilfe der JIM-Studie.

Immer mehr Zeit verbringen die Jugendlichen im Internet. Noch 2013 waren sie 179 Minuten pro Tag online. Seither ist diese Zahl um 29 Minuten gestiegen. Mit 208 Minuten pro Tag wurde 2015 ein neuer Höchstwert erreicht.

Was Jugendliche im Netz machen

Chatten und kommunzieren liegt ganz vorne bei den Jugendlichen. Quelle: Lupo / pixelio.de

Chatten und kommunizieren liegt ganz vorne bei den Jugendlichen. Quelle: Lupo / pixelio.de

Die JIM-Studie zeigt, dass die Jugendlichen fast die Hälfte der Zeit mit Kommunikation verbringen. In diesen Bereich fallen z.B. Communities, Chats und Mails. Hierbei gibt es aber auch geschlechtsspezifische Unterschiede. Während die Hälfte der Mädchen ihre Zeit im Internet mit Kommunikation verbringt, geht dem nur ein Drittel der Jungen nach. Dafür ist aber die Nutzung von Online-Spielen bei Jungen dreimal so hoch wie bei den Mädchen.

Ein weiterer Bereich, der viel ihrer Zeit in Anspruch nimmt, ist das Thema Unterhaltung. Es umfasst die Bereiche Fotos, Musik und Videos und liegt mit 25% auf Platz 2 der Zeitvertreibe der Jugendlichen im Internet. Besonders beliebt ist die Video-Plattform YouTube. Auf die Frage: „Was nutzt ihr im Internet am liebsten?“ antworteten 61% von ihnen mit YouTube. Dort können sich die Jugendlichen Videos zu allen möglichen Themen anschauen, ob Comedy-Videos, Schmink-Tutorials oder auch „Let’s plays“. „Let’s plays“ sind Videos in denen eine Person ein Computerspiel vorführt und kommentiert.

WhatsApp, Facebook und Co.

facebook_like_logo_1WhatsApp und Facebook sind die beiden wichtigsten sozialen Netzwerke der heutigen Zeit. Und auch bei den Jugendlichen besetzen sie Platz 1 und 2 bei den wichtigsten Communities. Gerade für sie ist es besonders wichtig, sich mit ihren Freunden auszutauschen. Sowohl über WhatsApp als über Facebook ist dies möglich. Durchschnittlich sind Jugendliche daher auf 2,8 Social Media-Plattformen aktiv. Im Alter von 12-13 sind 50% der Jugendlichen noch selten in einem Sozialen Netzwerk. Bis zum Alter von 18-19 steigt die Zahl auf 89%. Genauso ist es auch bei denjenigen, die regelmäßig in Communities unterwegs sind. Je älter sie werden, desto aktiver sind sie auch.

Die MPFS konnte außerdem durch ihre Befragungen das Durchschnittsalter für die Anmeldung in einem sozialen Netzwerk ermitteln. Es mag überraschen, aber die Jugendlichen starteten 2015 später damit als in 2014. Im Schnitt waren sie im letzten Jahr 12,8 Jahre alt bei ihrer Anmeldung.

Von Noreen Arends

Noreen war im Januar als Schülerpraktikantin zwei Wochen lang teil des PR und Social Media Teams. Wir danken ihr nochmal an dieser Stelle für den spannenden Gastbeitrag.