Recht, Steuern und Finanzen

Hohes Einkommen ist nicht alles: Vom Glück der Gründer

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Maßarbeit: ob diese Schneiderin Geld oder Selbstbestimmung glücklich macht, wissen wir nicht. Für viele zählt aber nicht allein das Finanzielle. Foto: Sage

Maßarbeit: ob diese Schneiderin Geld oder Selbstbestimmung glücklich macht, wissen wir nicht. Für viele zählt aber nicht allein das Finanzielle. Foto: Sage

[Gastbeitrag von Oliver Herzig] Macht Geld glücklich? Auf diese Frage suchten bereits Heerscharen von Soziologen und Psychologen Antworten. Auch Gründer gerieten dabei in den Fokus der Wissenschaftler. In ihrer Studie „Determinants of Start-Up Satisfaction of Nascent Entrepreneurs“ haben Wissenschaftler der Universität Rotterdam und der Technischen Universität München beispielsweise herausgefunden, dass das mit der Gründung erzielte Einkommen zwar nicht den alleinigen, aber wohl den stärksten positiven Einfluss auf die Zufriedenheit der Gründer hat. Mit anderen Worten: Gründer, die ein überdurchschnittlich hohes Einkommen generieren, sind im Durchschnitt zufriedener. Nicht unbedingt eine überraschende Erkenntnis. Aber ein Punkt, den man auch nicht unterschätzen sollte. Denn leider lauern auf dem Weg zu Einkommen und Glück einige Hindernisse, die überwunden werden müssen.

Vor dem Glück kommt die Vorbereitung

Mut zur Selbständigkeit! Warum Deutschland Gründer braucht, hat Oliver Herzig, Autor dieses Beitrags erst kürzlich in einem Blog-Artikel zusammengefasst. Lesen Sie hier weiter.

Logisch: Ohne Geschäft gibt es keinen Gründer, keine Kunden, kein Geld und letztlich kein Glück. Das A und O ist es also, sein Geschäft zum Laufen zu bringen bzw. es am Laufen zu halten. Eine Binsenweisheit. Aber nur scheinbar. Denn laut DIHK-Gründerreport 2013 gingen viele Gründer im Jahr 2012 unzureichend vorbereitet an den Start. 44 Prozent haben sich zu wenig Gedanken zum Kundennutzen ihrer Geschäftsidee gemacht, 42 Prozent haben kaufmännische Defizite, können also beispielsweise keine Preise kalkulieren oder betriebswirtschaftlich Planrechnungen durchführen. Nicht weniger bedenklich ist, dass 37 Prozent unklare Vorstellungen zur Kundenzielgruppe äußern und jeder Dritte sogar seine Produktidee nicht klar beschreiben kann. Die gute Nachricht: Wer sich vorbereitet und sich beraten lässt sowie einen detaillierten Businessplan erstellt, hat gute Chancen sein Geschäft voran zu bringen. Das scheint sich herum zu sprechen, denn im Vergleich zu 2011 waren die Gründer laut DIHK Report im vergangenen Jahr besser vorbereitet.

Hohes Einkommen ist nicht alles: Vom Glück der Gründer

„Wissenslücken in der Buchhaltung“ führen laut Gründungsreport Ostwestfalen 2012 (Seite 9) die Liste der Hürden bei der Existenzgründung an – noch vor den Hindernissen „Ausbleibende Kunden“, „Finanzielle Schwierigkeiten“ und „hoher Arbeitsaufwand“. Dabei könnten Gründer die buchhalterischen Tücken des Anfangs leicht umschiffen. Sie müssten nur einen Steuerberater oder Buchhalter beauftragen. Und natürlich hilft ihnen dabei auch eine Buchhaltungssoftware, zumindest, wenn sie einfach zu verstehen und zu bedienen ist und am besten noch aus der Cloud stammt, weil dann der Administrationsaufwand entfällt.

Zahlen zählen nicht nur für die Schneiderin. Wer sich seine eigene Existenz gründet, will auch mindestens von seinen Einnahmen leben können. Quelle: Sage

Zahlen zählen nicht nur für die Schneiderin. Wer sich seine eigene Existenz gründet, will auch mindestens von seinen Einnahmen leben können. Quelle: Sage

Was das mit glücklich sein zu tun hat? Ganz einfach: Nur wer zu jedem Zeitpunkt weiß, was er einnimmt, was er ausgibt und was er an Steuern zahlen muss, macht sich zum Akteur und trifft seine Entscheidungen bewusst. Wer sich dagegen treiben lässt und erst dann handelt, wenn beispielsweise das Finanzamt eine Mahnung schickt, wird zum Getriebenen. Das kann einige Zeit gut gehen. Aber zur Zufriedenheit, zum Glück dürfte es nicht beitragen. Denn, das fanden die Wissenschaftler der Uni Rotterdam und der TU München ebenfalls heraus, neben der Höhe des Einkommens trägt zur Zufriedenheit der Gründer auch bei, dass sie Arbeitsinhalte und ihre Vorgehensweise selbst bestimmen können. Das aber geht nur, wenn sie den Überblick haben – auch bzw. insbesondere über ihre Finanzen. Genau dafür gibt es übrigens einige Softwarehelfer am Markt. Mit Sage One beispielsweise können Unternehmer ohne Vorkenntnisse sämtliche Buchhaltungsaufgaben unkompliziert und intuitiv für kleines Geld erledigen.

Mehr Zahlen und Fakten rund um das Thema Gründungen sowie weitere spannende Themen gibt es auf Statistica.com.

Publikationen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages speziell für Gründer finden Sie unter DIHK-verlag.de

Von Oliver Herzig

Oliver Herzig ist Leiter des Geschäftsbereichs Kleine Unternehmen bei Sage. In dieser Funktion ist er unter anderem für die Produkte Sage einfachLohn und Sage One zuständig. Das Team um den Diplom-Betriebswirt führte im März 2013 die Buchhaltungs-Lösung Sage One im deutschen Markt ein.