Die Quantifizierung ist eine Maßnahme, die in vielen wissenschaftlichen Disziplinen angewendet wird. Sie dient der Umwandlung allgemeiner und qualitativer Aussagen in messbare Größen. Typische Anwendungsgebiete sind die Psychologie, die Umweltforschung, die Chemie und die Wirtschaftswissenschaften. Auf technischen Gebieten befasst sich die Messtechnik mit Quantifizierungen. Ein einfaches Beispiel dafür ist die Empfindung einer Temperatur, ihre Messung mit dem Thermometer und die Umsetzung in die faktische Zahl in Grad Celsius. Die Gradzahl stellt in diesem Beispiel die Quantifizierung der Temperatur dar.
In der Ökonomie dient die Quantifizierung als Methode für zahlreiche Zusammenhänge. Zum einen verleiht sie Modellen messbare Aussagen, zum anderen stellt sie in der Statistik Erfolgsergebnisse in realen Zahlen dar. Die Werte dienen als wichtige Grundlagen für die Erfolgsmessung in Bezug auf die Vergangenheit sowie für Zukunftsplanungen. Mithilfe der Quantifizierung lassen sich zum Beispiel die Erfolge bisheriger Marketingstrategien messen. Allein die Aussage, dass die Nachfrage nach einem Produkt gestiegen ist, reicht als Bemessungsgrundlage nicht aus. Quantifizierungsmethoden stellen dar, wie erfolgreich sich eine Marketingstrategie auf die Verkaufszahlen auswirkt. Wichtige Voraussetzungen für eine seriöse Quantifizierung bilden die Festlegung von quantifizierbaren Werten und die Auswahl des anzuwendenden Verfahrens. Nur wenn dieselben Verfahren auf die zu vergleichenden Sachverhalte angewendet werden, ist ein Vergleich überhaupt möglich.
Finden Sie die richtige Lösung für Ihre Buchhaltung
Quantifizierung in der Ökonometrie
Die Ökonometrie ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Sie befasst sich mit mathematischen Methoden sowie statistischen Daten zur Analyse von wirtschaftstheoretischen Modellen. Diese Modelle sind notwendig, um die Wirkung von Maßnahmen vorausschauend bewerten zu können. Dabei kann es sich um volkswirtschaftliche Maßnahmen wie die Einführung spezieller Förderprojekte oder die Beeinflussung des Basiszinssatzes ebenso handeln wie um betriebswirtschaftliche Modelle. Sie dienen der Ermittlung, inwieweit Marketingstrategien, Preisveränderungen oder auch Veränderungen in Produktionsabläufen den Unternehmenserfolg voraussichtlich beeinflussen. Die Quantifizierung von Werten und Reaktionen aus der Vergangenheit bildet die Basis für volks- und betriebswirtschaftliche Modelle.
Betriebswirtschaftliche Quantifizierung im Projektmanagement
Im Projektmanagement spielt die Quantifizierung der Ziele eine wichtige Rolle. Derartige Ziele können die Veränderung von Durchlaufzeiten im Produktionsprozess, die Erhöhung der Produktionszahlen oder eine Optimierung von Verkaufszahlen sein. In der Volkswirtschaft sind typische Ziele die Reduzierung der Arbeitslosenquote, die Erhöhung des Bruttosozialprodukts oder die Stabilisierung der Preissteigerungsrate. Ziele dieser Art können nur sinnvoll angestrebt werden, wenn eine klare Zielvorgabe besteht. Diese muss quantitativ dargestellt und messbar sein, zum Beispiel mit einer klaren Mengenangabe für die Produktionszahlen.
Quantifizierung als Methode des betrieblichen Controllings
Zur Ermittlung des Erfolgs wendet das Controlling verschiedene qualitative und quantitative Verfahren an. Den qualitativen Ansatz zur Messung des Erfolgs bilden subjektive Wahrnehmungen von Personen. Dazu zählen Mitglieder des Managements, unabhängige Experten oder spezielle Kontrollpersonen. Allein aus der Beurteilung durch die befragten Personen lassen sich keine messbaren Ergebnisse erzielen. Der quantitative Ansatz legt exakte Ergebnisdaten zugrunde. Umsatzzahlen, Gewinne und Produktionsmengen erlauben eine Darstellung in Zahlen, die einen Vergleich zwischen Werten aus der Vergangenheit und der aktuellen Periode erlauben. Um Wirkungen möglichst detailliert bewerten zu können, dient meist eine Kombination der Verfahren als semi-quantitative Verfahren. In diese Verfahren fließen Ergebnisse aus Beobachtungen und Befragungen ebenso ein wie faktische Werte.