Digitale Transformation

Neuausrichtung der Mittelstandsförderung

Die Förderkulisse der KfW und des ERP-Sondervermögens wurde verbessert und der Zugang erleichtert. So kann die Digitalisierung in den KMU vorangetrieben werden.

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind die mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Aus diesem Grund ist die effektive und unbürokratische Förderung dieser Unternehmen ein wichtiger Faktor in der deutschen Wirtschaftspolitik. Bereits mit Jahresbeginn 2022 hat die KfW zusammen mit dem BMWi die Förderung des Mittelstandes einfacher und besser gestaltet.

Das Institut für Mittelstandsförderung hat angegeben, dass mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland zu den mittelständischen Unternehmen gehören. Etwa 55 Prozent der Arbeiter und Angestellten in Deutschland sind in diesen Unternehmen beschäftigt. Darüber hinaus werden etwa 33 Prozent aller Umsätze von Unternehmen in Deutschland vom Mittelstand erwirtschaftet. Man kann daher wohl mit Fug und Recht behaupten, dass der deutsche Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist. Aus diesem Grund sollte die Förderung effektiv und unbürokratisch gestaltet sein, denn so kann die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert sowie Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben daher die Förderkulisse deutlich vereinfacht und verbessert.

Neue Förderprogramme für den Mittelstand

Den Unternehmen des Mittelstandes steht seit Jahresbeginn ein für sie geschaffenes Förderprogramm zur Seite, welches die zinsgünstige Finanzierung von Vorhaben im In- und Ausland sowie die Übernahme von Unternehmen zum Inhalt hat. Das neue Förderprogramm ‘ERP-Förderkredit KMU’ bietet zinsgünstige Kredite zu attraktiven Konditionen aus dem ERP-Sondervermögen an. Berechtigt sind alle Unternehmen mit einem Umsatz im Jahr von bis zu 50 Millionen Euro, mit nicht mehr als 249 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro. Junge Unternehmen, die noch keine fünf Jahre auf dem Markt sind, aber auch Vorhaben von mittelständischen Unternehmen in Gebieten, die regional gefördert werden, dürfen sich über weitere Verbesserungen freuen. Ein Mittelstandsunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro kann den ‘KfW-Förderkredit großer Mittelstand’ beantragen. Der Vorteil: zinsgünstige und beihilfefreie Konditionen.

Der Kredithöchstbetrag beträgt für beide Förderprogramme maximal 25 Millionen Euro je geplantes Vorhaben. Der Finanzierungszweck bestimmt die Laufzeit, die maximal 20 Jahre betragen darf. Für die Banken und Sparkassen, die die Kredite durchleiten, bietet die KfW die Option an, das Kreditrisiko zu 50 Prozent teilweise zu übernehmen, wenn das Unternehmen bereits drei Jahre auf dem Markt ist. (Haftungsfreistellung) So soll die positive Kreditentscheidung erleichtert werden.

Gefördert werden Investitionen und Betriebsmittel in den Bereichen Innovationen und Digitalisierung mit einem effektiven Jahreszins ab 1,99 Prozent. Der gewünschte Kreditbetrag kann zwischen 25.000 und 25 Millionen Euro betragen. Geeignet sind die Förderangebote für Unternehmen und Freiberufler gleichermaßen.

Digitalisierung für die Zukunft

Klimaneutral und digitaler soll sie werden, die deutsche Wirtschaft. Dies ist einer der Gründe, warum die KfW-Förderlandschaft neu aufgestellt und ausgerichtet wurde. Die Vereinfachungen, die die Förderkulisse nun bietet, sollen dazu führen, dass mittelständische Unternehmen ihre Innovationen und Vorhaben zu attraktiven Konditionen umsetzen können. Dabei sollen besonders junge Unternehmen und regionale Fördergebiete von den Änderungen profitieren. Die Maßstäbe, die bei der Neuaufstellung angesetzt worden sind, waren die Kundenorientierung, die Transparenz und der einfache Zugang. Gerade der Mittelstand hat die Folgen der bereits seit zwei Jahren andauernden Krise zu bewältigen und muss zeitgleich Investitionen für die Zukunft in Sachen Digitalisierung und Klimaschutz planen und umsetzen. Dafür braucht es ein bedarfsgerechtes Angebot.

Die neuen Angebote für Förderungen lösen die folgenden Förderangebote ab:

KfW-Unternehmerkredit, ERP-Gründerkredit universell, ERP-Regionalförderprogramm.

Bestehen bleiben:

  • der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit’
  • die Förderangebote ‘ERP-Mezzanine für Innovation’
  • ‘ERP-Kapital für Gründung’ und der ERP-Gründungskredit ‘StartGeld’.

Verlängerung für ‘go-digital’

Das Förderprogramm ‘go-digital’ wird bis 2024 verlängert. Es soll den deutschen Mittelstand dabei unterstützen, die Digitalisierung in den Unternehmen weiter voranzutreiben. Das neue Förderangebot trat bereits mit dem 1. Januar 2022 in Kraft und läuft mit dem 31. Dezember 2024 aus. Das bislang bereits bestehende und bewährte Förderprogramm wurden verbessert und durch zwei neue Varianten der Förderung ergänzt:

Die neue Fördervariante ‘Digitalisierungsstrategie’ soll kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, eine umfassende individuelle Digitalisierungsstrategie zu entwickeln. Das ist die Basis für jede Digitalisierung in den Unternehmen.

Die Fördervariante ‘Datenkompetenz’ (‘go-data’) fördert kleine und mittlere Unternehmen bei der aktiven Beteiligung an der zu entwickelnden Datenökonomie. Dieser Bereich der deutschen Wirtschaft ist noch jung, hat aber ein großes Potenzial. Allerdings sind auch die Risiken enorm. Deshalb soll diese Variante kleine und mittlere Unternehmen beim Setzen der ersten Schritte unterstützen und Hemmnisse abbauen.

Das BMWi stellt dafür Fördermittel in Höhe von 72 Millionen Euro bis zum 31. Dezember 2024 zur Verfügung.