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Warum Unternehmensnachfolge und digitale Transformation Hand in Hand gehen

Struktur

In Deutschland herrscht Aufbruchsstimmung: In der #digistudie18 von TCS und Bitkom Research gaben 1.000 Entscheider an, dass die Wirtschaft zu neuen Horizonten unterwegs ist. Deutsche Unternehmen investieren demzufolge verstärkt in Zukunftstechnologien, ändern oder erweitern ihre Geschäftsmodelle und erfinden die Arbeitswelt neu. Doch es gibt neben diesem klaren Bekenntnis zur digitalen Zukunft einen weiteren Trend, der gleichzeitig eine Lücke aufzeigt: „76 Prozent der Unternehmen gehen mit einer klaren Strategie in die digitale Transformation. Noch sind es jedoch vor allem Großunternehmen, die Innovationen tatsächlich auch einsetzen – sie vergrößern zunehmend ihren Vorsprung auf den Mittelstand‟, erklärt Sapthagiri Chapalapalli, Managing Director Central Europe, TCS.

Chance auf Verbesserung

Dass Digitalisierung bei den meisten Unternehmen auf der Agenda ganz oben steht, ist kein Zufall: Digitalisierung ist keine Zukunftsmusik, sondern bedeutet die Chance für Umsatz. Wer früh gehandelt hat, also schon früh die digitale Transformation eingeleitet hat, verzeichnet laut dem Digitalisierungsindex 2018 der Deutschen Telekom mehr Gewinn.

So erzielten 35 Prozent der Unternehmen durch Digitalisierungsmaßnahmen eine Umsatzsteigerung. Außerdem erhöhten 45 Prozent der Unternehmen die Kundenzufriedenheit. Doch auch interne Prozesse lassen sich durch die Digitalisierung optimieren. Das stellten 50 Prozent der Befragten Unternehmen fest. 44 Prozent der Studienteilnehmer steigerten die Qualität ihrer Produkte oder ihres Service.

Auch die Unternehmensnachfolge dient als Chance, Gutes besser zu machen. Ein jüngerer Nachfolger bringt oft neue Impulse, neue Perspektiven, neue Lösungsansätze, neue Erfahrung und neues Fachwissen mit. Vielleicht aus einer Richtung, die eine vielleicht schon länger fällige Modernisierung einfacher machen wird.

Digitale Transformation bedeutet einen Wettbewerbsvorteil

Die zehn Prozent aus der Studie, die ihre Digitalisierung schon erfolgreich umgesetzt haben, werden in der Telekom-Studie „Digital Leader“ genannt. Sie sind nicht nur besonders zufrieden mit ihren Geschäftskennzahlen. Die gemessenen Werte liegen auch um mindestens 20 Prozent über denen der restlichen Unternehmen. Das zeigt: Die digitale Transformation ist ein Wettbewerbsvorteil. Wer ihn ignoriert, lässt nicht nur Chancen liegen, er riskiert langfristig von der Konkurrenz abgehängt zu werden.

Digitaler Neuanfang

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass sich in Deutschland viele Branchen noch schwer mit der digitalen Transformation tun. Gerade diejenigen, die nicht schon seit Jahren gezwungen waren digitale Services anzubieten, wie etwa Banken die mit Online-Diensten digital positioniert sind. Die digitale Transformation ist auch nicht leicht, denn viele Geschäftsprozesse müssen neu gestaltet und überdacht werden.

Eine Unternehmensnachfolge bedeutet für jedes Unternehmen einen kleinen Neuanfang. Das passt perfekt zur digitalen Transformation, die es erfordert, sich zu überdenken und digital in Teilen neu zu erfinden. Vielleicht geht durch die Unternehmensnachfolge endlich der Ruck durchs Unternehmen, der die Jahre zuvor gefehlt hat?

Neuer Kopf, neue Firmenkultur

Viele denken, digitale Transformation sei ein reines Technologie-Thema. Tatsächlich fängt Digitalisierung in den Köpfen an. Deswegen ist es auch kein reines IT-Problem, das sich einfach in die entsprechende Abteilung – oder an einen dafür eingestellten Experten – delegieren lässt. Digitalisierung bedeutet, sich neu zu erfinden. Digitalisierung heißt umdenken, Prozesse überdenken, neue Geschäftsmodelle erfinden, mit neuen Werkzeugen arbeiten. Digitalisierung betrifft alle Mitarbeiter und Abteilungen. Eine Lern-Kultur ist der erste und der wichtigste Schritt.

Wenn sie ein neuer Leader verkörpert, ist es der perfekte Anfang. So steht zum Beispiel der Microsoft CEO Satya Nadella für Transformation. Er übernahm das Ruder des Software-Giganten, als der PC-Markt und das bisherige Kerngeschäft mit dem Betriebssystem Windows sich rückläufig entwickelte. Mit einer neuen Strategie in Richtung Cloud-Business schaffte es der Visionär in kurzer Zeit mit mutigen Veränderungen, das Unternehmen neu zu erfinden und zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Zu einem seiner Grundsätze gehört bis heute eine Unternehmenskultur des ständigen Lernens, die er auch den Mitarbeitern vermittelt.

Gelegenheit zur (digitalen) Bestandsaufnahme

Zur Vorbereitung der Nachfolge kommt es oft zu einer ausführlichen Analyse des Unternehmens. Das ist eine gute Gelegenheit die Prozesse, Geschäftsmodelle und Abteilungen im Unternehmen zu checken:

  • Was läuft bereits digital?
  • Welche alten Arbeitsweisen sind im Einsatz, die es zu modernisieren gilt?
  • Wo gibt es Potenzial, effizienter zu arbeiten?
  • Welche Geschäftsmodelle können digital werden? Wo können sie digital erweitert werden?
  • Wie steht es um Kundendaten? Werden sie bereits intensiv genutzt?
  • Wie steht es um IT-Sicherheit und Datenschutz?

DigiCheck: Digitale Fitness prüfen

Um den Digitalisierungsgrad im eigenen Unternehmen herauszufinden, bieten sich Self-Checks wie der DigiCheck an. In kurzer Zeit können Firmen mit der Beantwortung von einigen Fragen feststellen, wie digital ihr Unternehmen heute schon ist – oder das Unternehmen, dass Sie übernehmen möchten.

Digitale Transformation und Übernahme erfordert Zusammenarbeit

Bei einer Übernahme muss der neue Geschäftsführer die Mitarbeiter für sich gewinnen und begeistern. Genau das Gleiche ist bei der Umsetzung einer Digitalstrategie im Unternehmen wichtig.

Denn digitale Transformation betrifft alle Abteilungen eines Unternehmens: Marketing, Unternehmenskommunikation, Produktentwicklung, bestehende Produkte und Services, Kundendienst und Produktion. Alle können deutlich effizienter arbeiten – wenn sie digital zusammenarbeiten.

Ein neuer Geschäftsführer kann hier mit seiner neuen Strategie Abteilungen zusammenbringen und zum Beispiel gängige Probleme wie Datensilos – jede Abteilung hortet dabei seinen eigenen Datenbestand und keiner weiß, was der andere macht, – aufbrechen.

Personal schulen und erweitern

Digitaler Wandel ist vor allem ein Personal-Thema. Die digitale Effizienz funktioniert nur, wenn die Technik da ist – und die Belegschaft auch damit umgehen kann. Bestehende Mitarbeiter müssen oft geschult werden oder neue Werkzeuge selbst lernen.

„Die Jobprofile verändern sich durch die Digitalisierung massiv. Zudem entstehen völlig neue Berufsbilder. Unternehmen sind deshalb gut beraten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig entsprechend aus- und weiterzubilden. Gleichzeitig gilt es, die steigenden Erwartungen an eine digitalfreundliche Arbeitsumgebung zu erfüllen“, kommentiert Frank Karcher, Leiter Personal & Administration, in der Studie von TCS.

Wo Lücken sind, gilt es neues, fähiges Personal zu finden. Nach einer Umfrage der Hypo Vereinsbank ist fast jedes dritte Unternehmen mit der Akquise geeigneter Informatiker, Programmierer und Wirtschaftsingenieure beschäftigt. Der Erfolg: schwankend. Der Kampf um die Fachkräfte hat also begonnen. Eine Unternehmensnachfolge ist immer eine gute Gelegenheit nicht nur bei der Technologie und nicht nur in der Unternehmensführung, sondern sich auch bei der Belegschaft für die digitale Zukunft neu aufzustellen.