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Balanced Scorecard

Beschreibung im Lexikon

Balanced Scorecard

Wo stehen wir als Unternehmen und wohin wollen wir uns entwickeln? Diese Fragen stehen generell im Zentrum jeder Strategieplanung. Basierte die Strategieplanung früher fast ausschließlich auf finanziellen Kennzahlen, sollen moderne Konzepte wie die Balanced Scorecard ein gesamtheitliches Bild entwerfen, das verschiedene Perspektiven berücksichtigt. Als „Scorecard“ werden im anglo-amerikanischen Bereich Berichtsbögen bezeichnet. „Balanced“ soll darauf hinweisen, dass es sich um ein ausgewogenes Bild handelt, das verschiedene Blickwinkel betrachtet.

Wie wird eine Balanced Scorecard erstellt?

Das Konzept der Balanced Scorecard kennt heute mehrere Weiterentwicklungen. In der klassischen Form nach Robert S. Kaplan und David P. Norton umfasst sie die folgenden vier Perspektiven:

  • Die finanzielle Perspektive
  • Die Perspektive der Kunden und des Marktes
  • Die interne Perspektive der Mitarbeiter
  • Die Lern- und Wachstumsperspektive

Angenommen, das Unternehmen hat sich die Marktführerschaft in der DACH-Region innerhalb der nächsten zehn Jahre zum Ziel gesetzt. Als Strategie zum Erreichen dieses Ziels soll eine verstärkte Innovation dienen. Die Balanced Scorecard betrachtet diese Strategie nun aus vier verschiedenen Perspektiven.

Da ist zunächst einmal die finanzielle Perspektive: Wie steht das Unternehmen finanziell da? Kann es sich die kreativen innovativen Vordenker leisten, die bei der Digitalisierung an vorderster Front stehen? Ist die notwendige Technik vorhanden, um Innovationen zu entwickeln?

Als Nächstes wird der Markt betrachtet. Ist er reif für Innovationen? Was wollen die Kunden? Was sind die Kunden bereit zu zahlen? Welche Konkurrenz gilt es zu schlagen?

Natürlich muss auch die Perspektive der eigenen Mitarbeiter berücksichtigt werden. Hier muss ggf. eine langfristige Personalstrategie entwickelt werden, um die eigenen Mitarbeiter weiterzubilden, die Nachwuchsförderung voranzutreiben und bei Bedarf über Outsourcing nachzudenken.

Die Lern- und Wachstumsperspektive hängt damit eng zusammen. Neben der Weiterbildung der Mitarbeiter müssen hier auch die technischen Möglichkeiten der eigenen Anlagen und des IT-Systems betrachtet werden.

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Arbeiten mit der Balanced Scorecard

Wenn die Balanced Scorecard fertig erstellt ist, liefert sie in der Regel einen guten Überblick über die Strategie. Aus ihr lassen sich die folgenden Schritte des Unternehmens ableiten, z. B. Investitionen in ein moderneres IT-System, Weiterbildungsmaßnahmen für bestimmte Mitarbeiter und Recruiting, um weitere Mitarbeiter zu finden, die die Vision der Firma vorantreiben.

Die Erfinder der Balanced Scorecard definierten ihre Aufgabe als „Translate Strategy into Action“: Der entwickelten Strategie müssen Taten folgen. Es versteht sich von selbst, dass die Balanced Scorecard mehr Erfolg haben wird, je mehr Mitarbeiter an ihrer Entwicklung beteiligt sind. Jeder Mitarbeiter sollte die Möglichkeit haben, eigenes Feedback anzubringen oder bestimmte Aspekte infrage zu stellen.

Die Balanced Scorecard ist außerdem nicht in Stein gemeißelt. Alle Elemente der Strategie sollten regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und bei Bedarf überarbeitet werden. So reagiert das Unternehmen flexibel auf Veränderungen am Markt (in diesem Beispiel etwa auf den überraschenden Markteintritt eines hochinnovativen Unternehmens aus Übersee) und kann die eigene Strategie entsprechend anpassen.

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