Beschreibung im Lexikon

Unternehmenssoftware

Unternehmenssoftware: Integration von Prozessen als treibende Kraft

Wer von Unternehmenssoftware oder der englischen Variante Business-Software spricht, meint sogenannte ERP-Systeme, die dazu dienen, ein Unternehmen als wirtschaftliches Gebilde ganzheitlich zu steuern. ERP steht für Enterprise Resource Planning, wobei der Integrationsgedanke stark im Vordergrund steht. Denn es geht darum, so viele Einflussfaktoren, Prozesse und Geschäftsvorfälle wie möglich in eine übergeordnete Software-Anwendung zu integrieren. Der Begriff Unternehmenssoftware grenzt sich zum einen gegen jedwede Form privat genutzter Software ab. Des Weiteren ist Unternehmenssoftware von anderen Applikationen zu unterscheiden, zum Beispiel von wissenschaftlichen, technischen oder grafischen Software-Anwendungen. Diese kommen zwar ebenfalls in Unternehmen und Institutionen zum Einsatz, allerdings haben sie nichts mit der allgemeinen Unternehmensteuerung zu tun. In der Regel sind sie auch nicht direkt mit dieser vernetzt.

Welche Bereiche deckt eine Unternehmenssoftware ab?

Im Vordergrund steht die Zentralisierung aller Unternehmensbereiche, die direkten Einfluss auf das geschäftliche Ergebnis nehmen. Dazu zählen sämtliche Prozesse und Ressourcen, die am Ende eines Geschäftsjahres die Kosten- und Ertragsseite ergeben. Bei integrierter Unternehmenssoftware wird davon ausgegangen, dass folgende Faktoren miteinander in ständiger Wechselwirkung stehen und deshalb so gut möglich zentral gesteuert werden müssen:

Je nach Geschäftsmodell und Schwerpunkt eines Unternehmens können in der maßgeschneiderten Konfiguration eines ERP-Systems die Faktoren unterschiedlich stark gewichtet sein. Die Organisation der Warenwirtschaft gilt vielen IT-Experten und Betriebswirten als Filetstück einer leistungsfähigen ERP-Lösung für produzierende Betriebe. Tatsächlich konzentrierten sich die historischen Vorläufer heutiger ERP-Systeme vor allem auf den Bereich der Materialwirtschaft und Logistik für fertige Erzeugnisse und Produkte. Dieser Kernbestandteil prägt auch heute noch den großen Erfolg von ERP-Systemen. Modernes Logistik- und Supply-Chain-Management gehört zu den herausragenden Komponenten solcher Systeme. Die Prozesssteuerung umfasst die Beschaffung, Einlagerung und Bereitstellung benötigter Rohstoffe und Zwischenerzeugnisse bis hin zur Auslieferung eines fertigen Produkts an Händler, B2B-Kunden oder Endverbraucher. Dazu liefern Daten eine bessere Planbarkeit der Nachfrage im Markt und der Ressourcen, die notwendig sind, um sie termingerecht zu bedienen.

ERP-Systeme für kleinere und mittelständische Betriebe

Zahlreiche kleine und mittelständische Betriebe, die als Zulieferer größerer Industrieunternehmen am Markt teilnehmen, kommen häufig nicht umhin, ihre eigene Unternehmenssoftware kompatibel zu den Anwendungen ihrer Stammkunden zu gestalten. Im Bereich der vernetzten Warenwirtschaft profitieren sie erheblich davon, dann zum relevanten Set der Hauptlieferanten zu gehören. Ohne leistungsfähige Software, die immer mehr Unternehmensbereiche unter einem Verwaltungsdach zusammenführt, wäre der globale Warenverkehr in seiner heutigen Form nicht denkbar. Speziell in der Lagerhaltung, Logistik und Produktionsplanung spielt Unternehmenssoftware eine entscheidende Rolle, weil Bestände und Abflüsse von Waren bereits automatisiert erfolgen. Die Zukunft der Unternehmenssoftware verlagert sich zunehmend in webbasierte Anwendungen. Datenbanken werden in Clouds vorgehalten, um dort passwortgeschützt allen miteinander verbundenen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stehen. Solche Lösungen in der Cloud bieten bereits die weniger komplexen Varianten zeitgemäßer Business-Software, mit der kleinere und mittelständische Betriebe und Start-ups ihren Betrieb effizienter steuern können.

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