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Zahlungsbilanz folgt den Grundsätzen der doppelten Buchführung
Die Bundesbank stellt die Zahlungsbilanz wie die Bilanz eines Unternehmens im Wege der doppelten Buchführung auf. Im Unterschied zur betriebswirtschaftlichen Bilanz erfasst diese ausschließlich Stromgrößen. Es geht also um Veränderungen der einzelnen Posten innerhalb des jeweiligen Zeitraums, während eine Unternehmensbilanz den Saldo zu einem festgelegten Zeitpunkt ermittelt. Äußerlich stellt sich die Zahlungsbilanz mit nur einer Spalte dar und unterscheidet sich auch darin von einer betriebswirtschaftlichen Bilanz. Die mit Zahlungseingängen verbundenen Transaktionen finden sich auf der Haben-Seite, Zahlungsausgänge werden auf der Soll-Seite gebucht.
Die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz gibt die Salden ihrer Teilbilanzen wieder. Dazu zählen:
- Die Handels- oder Warenbilanz über den Im- und Export von Sachgütern
- Die Dienstleistungsbilanz mit der grenzüberschreitenden Leistung und Inanspruchnahme von Dienstleistungen
- Laufende Übertragungen
- Die Übertragungsbilanz mit Vermögensübertragungen durch Erbschaften, Schenkungen oder Schuldenerlasse
- Das Finanzierungssaldo
- Die Kapital- oder Kapitalverkehrsbilanz mit allen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Unternehmen
- Die Leistungsbilanz erfasst Lohnveredelungen, Reparaturen sowie die Lieferung von Schiffs- und Flugzeugteilen
- Die Devisenbilanz mit den Veränderungen der Währungsreserven
Auf der Passivseite befinden sich die Kapitalbilanz und die Devisenbilanz, während die übrigen Teilbilanzen zur Aktivseite gehören. In die Zahlungsbilanz fließen die wirtschaftlichen Aktivitäten aller Unternehmen und Einwohner in Deutschland ein. Unter anderem wirken sich Geldtransaktionen ausländischer Mitbewohner an die Familie im Heimatland auf die Übertragungsbilanz aus. Die Dienstleistungsbilanz umfasst auch den Auslandsreiseverkehr oder Telekommunikationsdienstleistungen.
Ausgeglichene Zahlungsbilanz bei außenwirtschaftlichem Gleichgewicht
Da es sich um eine Bilanzart handelt, muss auch diese ausgeglichen sein, denn sie enthält die Salden der Teilbilanzen. Da es in der Praxis selten zu einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht kommt, entstehen Import- oder Exportüberschüsse. Diese wirken sich auf die Teilbilanzen aus, nicht aber auf die Zahlungsbilanz.