Unternehmensnachfolge

Podcast #10 | Externe Unternehmensnachfolge – mit Vorsprung zur unternehmerischen Selbstverwirklichung

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Erfahren Sie in unserer Podcast-Reihe, warum Nachfolgen oft viel spannender als Gründen ist.

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Externe Unternehmensnachfolge – die unterschätzte Option   

Wenn man sein eigener Chef sein möchte, denken die meisten an ein Start-up. Alles komplett selbst aufbauen und sich verwirklichen – klingt toll, oder? Moritz Ostwald sieht das heute ganz anders. 

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Er sagt: „Nachfolgen war für mich viel spannender als gründen – man steigt auf einer ganz anderen Flughöhe in ein Unternehmen ein“. Beruflich ist er Transformationscoach für Führungskräfte und Unternehmen. Er gründete zunächst seine eigene Coaching-Firma, die Alpha Inspiration GmbH – bis ihm die Nachfolge eines renommierten Coaching Instituts angeboten wurde. In unserer neuen Podcast-Folge nimmt uns Moritz Ostwald mit auf seine Reise als Unternehmensnachfolger und erzählt   

  • wie er – komplett ungeplant  vom überzeugten Gründer zum begeisterten Nachfolger wurde 
  • warum gründen als sexy gilt und gegen welche Vorurteile Unternehmensnachfolger kämpfen  
  • welche Chancen und Risiken bei einer Unternehmensnachfolge bestehen  
  • ob Berater Geldverschwendung sind  
  • warum gemeinsame Werte so wichtig sind und wie Probearbeiten Nachfolgern helfen kann 

Dazu hat hat er als Coaching Profi für Nachfolger konkrete Praxistipps parat! 

Plötzlich Unternehmensnachfolger statt hippem Gründer 

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Moritz Ostwald ist ganz ehrlich: „Ich wollte nie Nachfolger werden“. Mit seiner eigenen Firma Alpha Inspiration hatte er sich seinen Traum als Gründer erfülltDie Geschäfte liefen ordentlich und edachte eigentlich nur über Optionen nach, wie er sein Unternehmen weiter ankurbeln konnte. Dafür suchte er unter renommierten Coaching-Firmen nach Kooperationspartnern. Sein erstes Kooperationsgespräch führte ihn zum Institut Dr. Baldinger & Partner. Er erinnert sich noch genau an das Gespräch im Mai 2015 mit Dr. Verena Baldinger

Nach nur acht Minuten fragte Frau Dr. Baldinger „Haben Sie mal daran gedacht, ein Unternehmen wie dieses weiterzuführen?“ Er war baff erstaunt. „Warum ich?“ Frau Dr. Baldingers Motivation: es hatte für sie im Gespräch direkt „Klick“ gemacht. Sie sah eine hohe Deckungsgleichheit in den Werten und im beruflichen Ansatz. „Mir ist mein berufliches Lebenswerk sehr wichtig. Das will ich nicht einfach verkaufen, sondern ich möchte, dass es in meinem Sinne weitergeführt wird“. So öffnete sich überraschend eine Tür, über die Moritz Ostwald noch nie nachgedacht hatte. 

Realitätscheck Unternehmensnachfolge vs. Gründer-Hype: Vorurteile und Chancen 

Warum wird in Deutschland die Unternehmensnachfolge aber oft als langweilig wahrgenommen und gründen gilt als sexy? Moritz Ostwald erklärt sich dieses Phänomen so: 

  • Gründen ist Trend. Es hat den Nimbus: „Menschen, die die Welt verändern“, hohe Publicity und einen gesellschaftlichen Stellenwert.  
  • Gründen spiegelt eine ich-bezogene Weltsicht wiederich verwirkliche meine Idee, ich steckmeine Energie in meine Firma und es wird zu meinem Erfolg. Bei der Nachfolge ist das anders: die bestehende Betrieb ist auf den ersten Blick der Erfolg eines anderen. 
  • Bei Gründung muss man vordergründig keine Kompromisse eingehen: der Gründer gibt den Ton vor und macht die Spielregeln. 

Dabei sieht die Wirklichkeit aus seiner persönlichen Erfahrung ganz anders aus: 

  1. Eine Unternehmensnachfolge ist alles andere als langweiligWenn man drüber nachdenkt, ist es genau das GegenteilMan erschließt ein reifes UnternehmenKunden, Produkte, Strukturen und Prozesse sind schon da. Man braucht viel Energie, um das alles zu verstehen und auf dem Level einzusteigen.“   
  2. Nachfolger haben einen viel größeren HebelAls Übernehmender kann man auf dem aufbauen, was schon vorhanden istbewährte Mitarbeiter, treue Kunden, gute Dienstleistungen/Produkte und Prozesse. Dadurch konnte Moritz Ostwald seine unternehmerische Vision auf einem ganz anderen Niveau verwirklichen 

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Risikofaktor Unternehmenskultur: Passe ich als Nachfolger zum Unternehmen? 

Wenn Moritz Ostwald über das größte Risiko bei einer Unternehmensnachfolge nachdenkt, nennt er sofort Unternehmenskultur und gemeinsame Werte:  

  • Der aktuelle Unternehmensführer hat die Unternehmenskultur aufgebaut. Der Nachfolger muss sich fragen: bin ich kompatibel zur herrschenden Unternehmenskultur? Ohne eine grundlegende Übereinstimmung geht es nicht.  
  • Der Nachfolger wiederum bringt seine eigene Persönlichkeit und Kulturvorstellung ein. Moritz Ostwald rät: „ Hier muss man gut prüfenWie lange dauert esum dass, was nicht passt passend zu machen? Wieviel Geduld braucht man, wieviel hat man? Kann man mit Kunden und Mitarbeitern seine Vorstellungen umsetzen? 

Sein persönlicher Tipp als Coach: Zuhören, zuhören, zuhören. Für eine erfolgreiche Übernahme muss der Nachfolger den abgebenden Unternehmer und die Organisation verstehen und würdigen. Welche Kultur und Werte sind vorhanden? Was ist dem abgebendem Unternehmer wichtig? Was finden die Kunden gut, warum sind sie treue Kunden? Warum arbeiten die Mitarbeiter genau bei diesem Unternehmen und nicht woanders? Gefühlt hat Moritz Ostwald bei seiner eigenen Übernahme endlos Gespräche gespürt und Fragen gestellt. Auch wenn manche Gespräche knifflig sind und eine hohe Sensibilität erfordern: Für ihn war jeder Austausch wertvoll und eine Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen und das spätere Einleiten von Change-Prozessen 

Bei der Übernahme des Instituts hatten sich übrigens beide Parteien – Übergebender und Übernehmender – bewusst genug Zeit genommen. Als Übergabedatum und damit „change of control“ wurde der 1.1.2018 vereinbart. In den 2,5 Jahren davor arbeitete Moritz Ostwald im Institut aktiv mit. So hatte er die Chance, sich an die neue Organisation zu gewöhnen und umgekehrt. Ungewöhnlich: Es gab bewusst keine Übergabephase. Frau Dr. Baldinger hatte bis zum Stichtag „das Sagen“Moritz übernahm ab dem Stichtag die komplette Verantwortung. Diese klare Rollenverteilung war für ihn eine gute Entscheidung: „Damit konnte ich am 1.1.2018 richtig loslegen und mit meinen Vorstellungen durchstarten“.  

Für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge braucht man gute Berater 

„Soll ich wirklich so viel Geld in Berater investieren“? Diese Frage stellte sich Moritz Ostwald –  immerhin ist sein Geschäftsmodell, Führungskräfte und Unternehmen in Change Prozessen zu beraten„Brauche ich als Berater tatsächlich einen Berater?“ Im nachhinein kann er nur über sich selbst den Kopf schütteln und gibt als Praxistipp: 

  • Nicht ohne fachkundige Berater loslegen – man braucht Experten und deren Rat. Dazu gehört ein Übernahmefachmann, Steuerberater und Anwalt. „Es gibt so viele blinde Flecken, die ich selbst nicht gesehen hätte. Ohne Berater wären wir vielleicht nicht zum Ziel gekommen.“ 
  • Über einen persönlichen Coach nachdenken, der in „weichen“ Themen unterstützt. Grund: eine Übergabe ist für beide Seiten eine hoch emotionale Angelegenheit und individuelle Erwartungen prallen aufeinander. Es kann Rückschläge in den Verhandlungen geben und Herausforderungen im Umgang mit dem bisherigen Inhaber. Neutraler Rat kann aus Sackgassen helfen. 
  • Zeitrahmen realistisch planen: die eigentlichen Vertragsverhandlungen zogen sich über 12 Monate hin. Der Stressfaktor steigt gegen Ende der Verhandlungen – gute Berater helfen, einen klaren Blick zu behalten und keine Kurzschluss-Entscheidungen zu treffen. 

In der Regel haben beide Parteien ihre eigenen Berater. Mit Frau Dr. Baldinger hatte er sich auf einen gemeinsamen Anwalt und Steuerberater verständigt. Dieses Vorgehen bezeichnet er als absoluten Glücksfall: „Dadurch entstand ein Miteinander und die Berater mussten eine Win-Win-Situation für uns beide erzielen“.  

Trotz der kooperativen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Frau Dr. Baldinger und Moritz Ostwald gab in der Schlussphase Momente, in denen unterschiedliche Erwartungen aufeinanderprallten und die Übernahme kurz vorm Scheitern stand. Das ist nicht ungewöhnlich: Nachfolgen scheitern immer wieder, auch wenn die Parteien sich schon einig glaubten. Wie man eine solche Situation möglichst verhindertwie Moritz Ostwald nach der Übernahme am Übergabetag durchstartete und was seine neuen Mitarbeiter von der „Pizza Night“ halten, erfahren Sie in unserer Podcast Folge 10. Jetzt reinhören!  

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