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Eigenkapitalfinanzierung

Beschreibung im Lexikon

Eigenkapitalfinanzierung

Bei einer Eigenkapitalfinanzierung wird das Betriebskapital des Unternehmens erhöht, ohne dabei Fremdkapital zu benutzen. Demnach bedeutet eine Eigenkapitalfinanzierung immer auch, den Anteil an Eigenkapital im Unternehmen zu erhöhen. Im Gegensatz dazu steht die Erhöhung des Betriebskapitals mithilfe von Fremdkapital. Hierfür kann man zum Beispiel einen Firmenkredit oder einen Lieferantenkredit in Anspruch nehmen. Dadurch erhöht sich der Anteil an Fremdkapital.

Formen der Eigenkapitalfinanzierung

Bei der Eigenkapitalfinanzierung unterscheidet man die Innen- und die Außenfinanzierung. Während bei der Innenfinanzierung das Kapital aus der Firma selbst stammt, wird bei der Außenfinanzierung unternehmensfremdes Kapital von außen zugeführt.

Möglichkeiten der Außenfinanzierung

Die einfachste Form der Eigenkapitalfinanzierung als Außenfinanzierung erfolgt aus dem privaten Vermögen des Unternehmers. Dafür nutzt er zum Beispiel sein Erspartes. Dem Unternehmer entgehen damit zwar potenzielle Ertragszinsen auf sein privates Vermögen, dafür fallen aber keine Kosten für die Zahlung von Zinsen eines Kredites an. Darum ist diese Form der Finanzierung in der Regel deutlich günstiger als ein Firmenkredit. Zudem steigt die Bonität eines Unternehmens gegenüber Kreditgebern an, je höher der Eigenkapitalbestand ist. Diese Umstände machen die Eigenkapitalfinanzierung aus eigenen finanziellen Mitteln attraktiver als die Aufnahme eines Kredits.

Eine weitere Möglichkeit der Außenfinanzierung erfolgt über Investoren. Um eine Eigenkapitalfinanzierung über Investoren zu tätigen, muss zunächst der Wert der Firma bestimmt werden. Auf dieser Basis werden prozentuale Anteile des Unternehmens an Investoren verkauft. Wenn zum Beispiel 10 % des Unternehmens für 100.000 Euro angeboten werden, beläuft sich die Bewertung der Firma auf 1.000.000 Euro. Auch die Emission von Aktien dient dazu, das Eigenkapital zu erhöhen. Genau wie bei einem Investor erhalten die Aktionäre Anteile des Unternehmens. Bei beiden Arten der Außenfinanzierung spricht man von einer Beteiligungsfinanzierung.

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Eigenkapitalfinanzierung als Innenfinanzierung oder Selbstfinanzierung

Die Eigenkapitalfinanzierung kann auch aus dem Unternehmen selbst heraus erfolgen. Dabei stammt das benötigte Kapital direkt aus dem Unternehmen und wird nicht von außen zugeführt. Dies kann auf mehrere Arten stattfinden. Bei einer Gewinnthesaurierung wird der erzielte Jahresgewinn nicht an die Unternehmer ausgezahlt, sondern auf dem Firmenkonto als Zuwachs an Eigenkapital belassen. Bei einer stillen oder verdeckten Selbstfinanzierung werden stille Reserven in der Bilanz aufgelöst und so das Eigenkapital erhöht.

Vor- und Nachteile der Eigenkapitalfinanzierung

Gegenüber einer Fremdkapitalfinanzierung hat die Eigenkapitalfinanzierung viele Vorteile. Zum einen unterliegen Unternehmen, die eine gute Eigenkapitalquote aufweisen, einer sehr viel besseren Bewertung. Sie sind unbelastet und laufen weniger Gefahr, in Bezug auf die Liquidität in einen Engpass zu geraten. Zum anderen können sie sehr viel unabhängiger agieren, da sie nicht von Finanzdienstleistern oder Lieferantenkrediten abhängig sind. Dieser Bonus bei der Unabhängigkeit relativiert sich jedoch oft, wenn die Eigenkapitalfinanzierung über eine Beteiligungsfinanzierung erfolgt ist. Investoren wie Aktionäre fordern hohe Gegenleistungen für ihren Einsatz an Kapital und beschneiden damit die Bewegungsfreiheit der Unternehmer. Auch die grundsätzlich niedrigeren Kosten, die bei einer Eigenkapitalfinanzierung gegenüber einer Fremdkapitalfinanzierung entstehen, können sich bei der Beteiligungsfinanzierung nivellieren.

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