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Candidate Experience

Beschreibung im Lexikon

Candidate Experience

Im modernen Zeitalter des Recruitings haben die erfolgreichsten Unternehmen oft den Wert ihrer Mitarbeiter erkannt. Erfolg bedeutet nicht nur, sich auf Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren, sondern auch auf Bewerber. Die immer größere Jagd auf die Talente in Zeiten des Fachkräftemangels hat das Konzept der „Candidate Experience“ noch mehr in den Mittelpunkt gestellt.

Die Candidate Experience umfasst alle Interaktionen, Emotionen und Wahrnehmungen, die ein Bewerber während des gesamten Bewerbungsprozesses erlebt. Von der Jobsuche über das Vorstellungsgespräch bis hin zur Einstellung – jede Phase zählt. Heute haben Bewerber viele Kontaktpunkte (Touchpoints) mit einem Unternehmen. Oft fangen sie bei Social Media Posts an und gehen mit den Stellenanzeigen weiter. Bei einer Bewerbung kommen Formulare, die E-Mail-Kommunikation und das Jobinterview hinzu.

1. Was bringt eine positive Candidate Experience?
2. Welche Phasen bestimmen die Candidate Experience?
3. Welche Tipps gibt es, um die Candidate Experience zu verbessern?
4. Fazit: Integraler Bestandteil des modernen Recruitings

Was bringt eine positive Candidate Experience?

Eine Personalstrategie, die den Fokus auf positive Candidate Experience legt, kann dazu beitragen, Top-Talente für ein Unternehmen zu gewinnen und das Arbeitgeberimage zu stärken (Stichwort: Employer Branding). Demgegenüber kann eine negative Erfahrung, wie eine Studie zeigt, talentierte Kandidaten abschrecken und die Reputation eines Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen. Kandidaten kritisieren vor allem drei Aspekte: Die Bewerbungsverfahren haben Mängel, die Kommunikationspausen zwischen den Schritten sind zu lang, die Anonymität während des Prozesses wird als unangenehm empfunden.

Eine positive Candidate Experience führt konkret zu diesen Ergebnissen:

Verbesserte Einstellungsrate: Eine positive Erfahrung kann dazu führen, dass mehr qualifizierte Kandidaten den Bewerbungsprozess durchlaufen.

Positive Mundpropaganda: Selbst wenn ein Kandidat nicht eingestellt wird, kann eine gute Erfahrung dazu führen, dass er das Unternehmen weiterempfiehlt.

Stärkung des Arbeitgeber-Brands: Ein Unternehmen, das sich um seine Bewerber kümmert, wird wahrscheinlich auch gut für seine Mitarbeiter sorgen.

Welche Phasen bestimmen die Candidate Experience?

Die Bewerbererlebnis durchläuft verschiedene Phasen, die sich von der ersten Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen bis hin zur Einstellung und darüber hinaus erstrecken können. Diese Phasen beginnen oft mit der Suche und dem Auffinden von Stellenanzeigen, gefolgt von der Bewerbung, dem Interviewprozess, der Angebotsphase und schließlich der Onboarding-Erfahrung.

In jeder dieser Phasen können Bewerber positive oder negative Erfahrungen sammeln, die das Gesamtbild des Unternehmens prägen. Es ist entscheidend für Unternehmen, in jeder von diesen Phasen Konsistenz und Qualität zu gewährleisten, um eine insgesamt positive Candidate Experience zu schaffen.

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Im Einzelnen lässt es sich in 6 Phasen unterteilen:

1. Anziehungsphase
Der erste Eindruck zählt. Egal, ob durch eine Stellenanzeige, eine Empfehlung oder ein Recruiting-Event – dieser erste Kontakt sollte positiv und einprägsam sein.

2. Informationsphase
Bewerber suchen nach mehr Informationen über das Unternehmen, oft auf der Firmenwebsite. Dies ist der Ort, an dem sie ihre Entscheidung treffen, ob sie sich bewerben möchten oder nicht.

3. Bewerbungsphase
Der eigentliche Bewerbungsprozess. Er sollte einfach für die Bewerber, sowie transparent und respektvoll sein.

4. Auswahlphase
Hier treffen Bewerber und Unternehmen aufeinander. Dies ist eine kritische Phase, in der die Weichen für eine zukünftige Zusammenarbeit gestellt werden.

5. Onboarding-Phase
Der Einstiegsprozess für neue Mitarbeiter. Hier wird deutlich, ob die Versprechen, die während des Bewerbungsprozesses gemacht wurden, auch eingehalten werden.

6. Bindungsphase
Der Übergang von der Candidate Experience zur Employee Experience. Hier geht es darum, den neuen Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und zu integrieren.

Welche Tipps gibt es, um die Candidate Experience zu verbessern?

Eigentlich liegt der Schlüssel zur Optimierung der Candidate Experience jedem Unternehmen direkt vor der Nase: Das Feedback der Bewerber liefert Ansätze zum nächsten Schritt. Doch wer nicht fragt, wird sich nur auf das eigene Bauchgefühl verlassen müssen.

Feedback einholen
Fragen Sie Bewerber nach ihrem Erlebnis und nutzen Sie dieses Feedback zur Verbesserung.

Kommunikation ist der Schlüssel
Halten Sie den Bewerber über den Status seiner Bewerbung auf dem Laufenden und geben Sie konstruktives Feedback.

Technologie nutzen
Moderne Recruiting-Tools können den Bewerbungsprozess vereinfachen und verbessern.

Bewerber respektieren
Jeder Kandidat sollte respektvoll und fair behandelt werden, unabhängig davon, ob er für die Position geeignet ist oder nicht.

Welche Rolle spielt die Technologie in der Candidate Experience?

Die Technologie spielt in der Candidate Experience eine bedeutende Rolle und kann den gesamten Bewerbungsprozess erheblich beeinflussen. Hier sind einige Schlüsselbereiche, in denen Technologie eine Rolle spielt:

Online-Bewerbungsplattformen: Moderne Bewerber nutzen in der Regel Online-Plattformen oder Bewerbungssysteme, um sich bei Unternehmen zu bewerben. Diese Plattformen ermöglichen es Bewerbern, ihre Bewerbungsunterlagen hochzuladen und Informationen einzugeben. Eine benutzerfreundliche Plattform kann den Bewerbungsprozess für Kandidaten reibungsloser gestalten.

Automatisierung und KI: Unternehmen setzen zunehmend auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI), um den Auswahlprozess zu beschleunigen. Dies umfasst die automatische Vorauswahl von Lebensläufen, Chatbots für die Beantwortung von Bewerberfragen und die Terminierung von Interviews.

Mobile Bewerbung: Technologie ermöglicht es Bewerbern, sich von Mobilgeräten aus zu bewerben. Dies ist besonders wichtig, da viele Menschen heutzutage mobil online sind.

E-Mail-Kommunikation: E-Mail-Systeme werden häufig verwendet, um Bewerber über den Stand ihrer Bewerbungen auf dem Laufenden zu halten und um Terminvereinbarungen für Interviews zu treffen.

Video-Interviews: Technologische Plattformen ermöglichen Video-Interviews, die es Bewerbern und Unternehmen erleichtern, miteinander in Kontakt zu treten, insbesondere wenn die Bewerber sich an einem entfernten Standort befinden.

Kommunikation und Feedback: Technologie kann dazu verwendet werden, Bewerbern regelmäßige Updates zu ihrem Bewerbungsstatus zu geben und ihnen Feedback zu ihren Bewerbungen oder Vorstellungsgesprächen zu liefern.

Kandidatenbeziehungsmanagement (CRM): Unternehmen verwenden CRM-Systeme, um Informationen über Kandidaten zu speichern und zu verwalten, um langfristige Beziehungen aufzubauen und Talente zu rekrutieren, wenn sie benötigt werden.

Datenanalyse: Technologie ermöglicht es Unternehmen, Daten über die Candidate Experience zu sammeln und zu analysieren, um Verbesserungen vorzunehmen. Dies kann zur Messung des Erfolgs von Recruiting-Maßnahmen und zur Identifizierung von Problemstellen im Bewerbungsprozess verwendet werden.

Die richtige Verwendung von Technologie kann dazu beitragen, die Bewerbererfahrung zu verbessern, den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten und sicherzustellen, dass Bewerber positiv auf das Unternehmen reagieren. Allerdings ist es auch wichtig sicherzustellen, dass die Technologie sinnvoll und menschenzentriert eingesetzt wird, um sicherzustellen, dass die Candidate Experience nicht negativ beeinflusst wird.

Fazit: Integraler Bestandteil des modernen Recruitings

Unternehmen, die darin investieren, werden davon profitieren, da sie qualifiziertere Kandidaten anziehen, Talent und ein positives Arbeitgeberimage aufbauen. Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Kontakt, den ein Bewerber mit einem Unternehmen hat, zur Candidate Experience beiträgt und daher von höchster Bedeutung für die Zukunft des Unternehmens ist.

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