Podcast #17 | „Ich will Mehrwert liefern“: Hungriger Nachfolger sucht Mittelständler
In unserer neuen Unternehmensnachfolge Podcast-Episode ist der Unternehmer Stephan Grund zu Gast. Vor zwei Jahren hat er die OKM GmbH übernommen. Lesen und hören Sie, wie er das gemacht hat und wie ihm Erfahrungen aus früheren Projekten dabei geholfen haben.
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Erfahren Sie in unserer Podcast-Reihe, warum Nachfolgen oft viel spannender als Gründen ist.
In unserer neuen Podcast-Episode ist der Unternehmer Stephan Grund zu Gast. Er hat Erfahrung sowohl in der Start-up-Gründung als auch in der Führung eines mittelständischen Unternehmens. Vor zwei Jahren hat er die OKM GmbH übernommen, die weltweit führend in der Herstellung von Metalldetektoren ist. Dort bringt er das Wissen ein, dass er sich im Start-up angeeignet hat.
In Folge 17 unseres Podcast sprechen wir mit Stephan Grund über:
- Seinen Weg vom Start-up zum mittelständischen Unternehmen
- Kriterien zur Unternehmenssuche und Entscheidung für ein Management-Buy-In
- Den Mehrwert für ein Unternehmen durch externe Nachfolge
- Die Vorteile der Übernahme eines mittelständischen Unternehmens
Stephan Grund fand die Rolle des Unternehmers schon immer spannend und hat sich entsprechend früh unter anderem durch ein BWL-Studium und Praktika darauf vorbereitet. Sein Weg in die unternehmerische Welt führte zunächst über ein eigenes Start-up: Im Jahr 2016 gründete er zusammen mit einem Freund den Online-Cateringservice Caterwings, den er drei Jahre später mit 100 Mitarbeitern an eine globale Foodgruppe verkaufte. Langfristig sah sich unser Podcast-Gast in einem mittelständischen Unternehmen und stieg 2019 in die OKM GmbH ein. Der Weg, als junger Unternehmer in ein eingesessenes Unternehmen zu wechseln, ist noch relativ neu und alternativ in der Nachfolge-Szene.
Suchkriterien als Anfang von allem
Unser Gast machte sich damals aktiv auf die Suche nach einem etablierten deutschen Unternehmen, in dem er die Unternehmensnachfolge antreten konnte. Er sagt: „Wenn man so etwas machen möchte, muss man sich erst einmal hinsetzen und ganz klar definieren, was man eigentlich will. Denn es gibt in Deutschland sechstausend Unternehmen, die jedes Jahr zur Nachfolge stehen. Da gibt es also viele Optionen.“ Deswegen hat er sich für die Suche fünf Kriterien erarbeitet:
- Unternehmenssitz
Das Unternehmen musste in Deutschland sein, der genaue Standort war aber zweitrangig.
- Performance
Der Umsatz sollte zwischen 3 bis 5 Millionen Euro betragen, mit einer Marge für potenzielle Krisen. Bei diesem Kriterium sollte es keine Abstriche geben.
- Industrie
Er wollte ursprünglich in die Software- oder B2B-Industrie, der Mehrwert war ein weiches Kriterium.
- Kundenstruktur
Zuvor waren es vor allem B2B-Kunden gewesen, 60 % sind jetzt aber B2C-Kunden.
- Unternehmenssituation
Das Unternehmen muss proaktiv zum Verkauf stehen, weil der Prozess dann schneller geht, die Preise eher stehen und alles konkreter ist.
Die Punkte 3 und 4 hat Stephan Grund nicht ganz erreicht, aber er betont auch, dass Kriterien nicht alles sind.
Mischung aus Fakten und Bauchgefühl
Ausschlaggebend für das Management-Buy-In bei OKM waren auch noch andere Parameter wie ein hochmargiges Geschäftsmodell und eine spezifische Nische mit Wertschöpfungstiefe, die das Unternehmen im Wettbewerb differenziert. Hinzu kamen der Status als Weltmarktführer sowie die Möglichkeit der Finanzierung, denn es gab Unterstützung durch die Banken.
Bauchgefühl und Glück sind am Ende aber ebenso entscheidend: „Wenn man in die Empfangshalle läuft, muss man sich wohl fühlen. Das ist super subjektiv, aber entscheidend“, betont Stephan Grund und rät davon ab, sich nur auf die Analyse harter Kriterien zu verlassen, denn das macht entscheidungsunfähig. „Man muss irgendwann sagen: ‚Ich mach das jetzt.“
Mehrwert für den Mittelstand: neue Tools und Strategien
Etablierte Unternehmen können von Menschen wie Stephan Grund profitieren. Durch das Start-up hat er den Aufbau und die Führung eines Unternehmens im 21. Jahrhundert miterlebt und weiß, welche neuen Tools und Strategien einzusetzen sind. Diese werden bei alteingesessenen Unternehmen oft vernachlässigt, weil sich ein Trott eingeschlichen hat und die Vertrautheit mit neuen Ideen fehlt. Beispielsweise gab es zuvor bei OKM keinen digitalen Vertriebsweg, kein CRM-System, kein klassisches Key-Account-Management und auch die Händler waren jahrelang nicht mehr besucht worden.
Dabei ist es keineswegs so, dass diese Dinge fehlen, weil die alte Führung oder Belegschaft sich dagegen sträubt. Oft kennen sie die Wege nicht – diese werden dann durch eine externe Nachfolge etabliert. Auf diese Weise kann man dem Mittelstand einen Mehrwert mitgeben, was auch Stephan Grund am Herzen liegt.
Neuerungen Schritt für Schritt etablieren
Trotz der Änderungen hat unser Podcast-Gast seinen Einstieg ins Unternehmen zunächst weich gestaltet, sich zuerst zurückgehalten, nur dazu gesetzt und zugehört. Er wollte von den Mitarbeitern lernen und sich nach und nach eine eigene Meinung bilden. Anhand zunächst kleinerer Themen hat er sich im Laufe der Zeit eine Stellung bei den Mitarbeitern erarbeitet: „Auf diese Weise kommt man nicht wie der böse übergriffige Manager rüber.“
Nach ein paar Monaten muss man allerdings das gesamte Anspruchsniveau des Unternehmens heben. Das ist der Punkt, an dem bereits manche Konflikte aufkommen, denn nicht jeder Mitarbeiter sieht das so. Beispielsweise hat Stephan Grund ein Follow-up etabliert für den Fall, dass Kunden nicht antworten. „Wer das vergisst, muss angesprochen werden. Das ist manchmal problematisch.“
Vorteile des MBI: die Finanzierung ist nur eine davon
Gerade weil es viele gute Gründe gibt, ein bestehendes Unternehmen zu kaufen, muss mehr Erfahrung geteilt werden. Viel Aufklärungsbedarf besteht beispielsweise beim Thema Finanzierung. Denn unter anderem hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, was aber viele nicht wissen. „Die Kapitalbeschaffung und Bankenfinanzierung ist momentan günstig und ein KfW-Darlehen bekommt jeder deutsche Bundesbürger ein Mal im Leben in Höhe von bis 500.000 Euro“, weiß Stephan Grund. Eigenkapital muss man daher kaum investieren und das Risk-Return-Profil ist attraktiver: Start-ups werden in der Regel mit Wagniskapital finanziert und die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht ist hoch.
Über diese und weitere Vorteile des MBI und der externen Nachfolge spricht unser Gast in der aktuellen Folge.
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