Von Null auf 100: Onlineshops für Einzelhändler

In stürmischen Zeiten wehen auch neue Chancen herbei: Gerade jetzt sind die Aussichten mit einem Onlineshop durchzustarten besonders gut. Wir sagen Ihnen, warum das so ist und was Sie bei dem Schritt in den Onlinehandel beachten sollten.

Die Aussichten für Onlineshops sind glänzend – und das trifft nicht nur für Amazon und Co. zu. Auf die aktuellen Einschränkungen reagieren Verbraucher auch hierzulande mit einer deutlichen Änderung ihres Einkaufsverhaltens. Sie kaufen mehr Produkte als je zuvor online und viele Nutzer bestellen sogar erstmals in einem Onlineshop. Das hat die Unternehmensberatung McKinsey ermittelt. Zeitgleich bestätigt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Kunden eine besondere Offenheit für Neues.

Für stationäre Händler, die noch nicht via Internet verkaufen, kann ein Onlineshop neue Chancen bieten. Wenn Sie jetzt online gehen, machen Sie nicht nur verlorenen Boden gut, sondern profitieren auch von der derzeitigen Markt-Entwicklung. Forscher am University College London haben herausgefunden, dass es durchschnittlich nur etwa zwei Monate Zeit braucht, bis ein neues Verhalten zur Routine wird – eine Zeitspanne, die längst als überschritten gilt.

Auf angehende Onlineshop-Betreiber warten viele Fragen wirtschaftlicher, organisatorischer, rechtlicher und technischer Art. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch die Vorbereitung.

So planen Sie Ihren Onlineshop

Bei der Gestaltung Ihres Ladengeschäfts orientieren Sie sich an den Wünschen Ihrer Kunden. Genauso sollten Sie auch online vorgehen. Deshalb beginnen Sie die Planung mit der Frage: „Wer kauft bei mir was und aus welchem Grund“?

Weiter ist natürlich in Ihre Überlegung einzubeziehen, ob die Antwort auf Ihre Frage auch in die Online-Welt passt. Bedenken Sie auch neue Möglichkeiten, die das Internet Ihnen bietet. Sie könnten zum Beispiel argumentieren, dass vor allem jüngere, online affine Menschen Ihnen, als regionalen, traditionsreichen Fachhändler, vertrauen und bei Ihnen kaufen, weil Sie sie sehr gut beraten. In Ihrem Onlineshop sollten Sie Ihre Erfahrung werblich herausstellen. Sie müssten überlegen, wie Sie Ihre Beratungskompetenz online abbilden (zum Beispiel mit einem Live-Chat) und ob die künftig auch überregionale Kundschaft neue Anforderungen mit sich bringt. Das Webdesign ist frisch und modern, passend zur Zielgruppe.

Neben diesen sehr individuellen Aspekten geht es bei der Shop-Planung auch um Themen, die jeden Shop-Betreiber treffen:

• Mit welchen Zahlungsmitteln soll man bezahlen können?
• Wie erfolgt der Versand und werden Sie einen Click&Collect-Service anbieten, d.h. die Abholung im Laden?
• Sollen Bestellungen automatisch in Ihre Rechnungssoftware übertragen werden oder erledigen Sie das von Hand?
• Wer bearbeitet die zusätzlichen Kundenanfragen und wie gehen Sie mit Rücksendungen um?

Viele Fragen betreffen die Organisation, andere das Rechtliche. Als Online-Händler sind für Sie zum Beispiel die Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum Widerrufs- und Rückgaberecht von Interesse. Sie benötigen nicht zwingend einen Rechtsanwalt. Mit einem Anruf bei Ihrer IHK können Sie häufige Fragen klären, ohne dass dafür Kosten entstehen.

Schnell online mit einem gemieteten Onlineshop

Ihre Vorarbeit ist sehr wichtig. Sie erstellen einen Anforderungskatalog, der Ihnen als roter Faden dient und Sie so Schritt für Schritt auf Ihrem Weg zum Onlineshop-Betreiber begleitet. Denn es gibt unzählige Angebote von Shop-Lösungen, die zur Auswahl stehen. Ähnlich wie bei der Wohnungssuche geht es dabei zunächst um die Frage „Kaufen oder mieten“?

Internet-Agenturen übernehmen dabei – um im Bild zu bleiben – den Job des Bauunternehmers. Sie entwickeln Ihren Shop von Grund auf und übergeben die fertige „Immobilie“ schlüsselfertig. So entstehen besonders individuelle Lösungen und Sie können viele Aufgaben vom Dienstleister erledigen lassen – vom Design über die Programmierung bis hin zum Texten und der Online-Werbung. Bis Ihr Shop online ist, vergehen in der Regel Monate und die Kosten fallen vergleichsweise hoch aus. Alternativ engagieren Sie statt eines Agentur-Teams mit seinen vielfältigen Spezialisierungen einen Freelancer. Diese Option ist etwas günstiger, jedoch sollten Sie bedenken, dass Sie damit Ihren Online-Erfolg an die Zusammenarbeit mit einer einzigen Person knüpfen.

Statt selbst zu „bauen“ können Sie Ihren Shop auch ganz einfach mieten. Dann sind Sie binnen Tagen online und die Kosten beschränken sich auf die Miete. Letztere spielen Sie schon mit wenigen Bestellungen im Monat wieder ein. Ein gutes Beispiel für eine solche Lösung ist Sage Shop. Dank Einrichtungsassistent ist er rasch in Betrieb genommen und mit verschiedenen Shop-Layouts können Sie ihn leicht individualisieren. Zusatzfunktionen helfen Ihnen beim Marketing und ermöglichen den Verkauf auch auf Amazon, Ebay und Co. Sage Shop ist Teil der Buchhaltung und Warenwirtschaft von Sage 50. Dank dieser Verbindung können Sie zum Beispiel Bestellungen zügig in Lieferscheine und Rechnungen verwandeln.

Werbung für den Onlineshop ist Pflicht

Online gibt es keine Laufkundschaft, die „zufällig“ in Ihren Laden strömt. Nutzen Sie deshalb das ganze Arsenal der Werbung, um potentielle Kunden auf Ihren Shop aufmerksam zu machen und planen Sie dafür ein Budget ein.

Neben der klassischen Werbung gehört die Online-Werbung zum Pflichtprogramm für Shop-Betreiber. Sie ist besonders effektiv, weil Nutzer durch einen einfachen Klick auf Ihre Anzeigen mühelos in den Shop gelangen, ganz ohne Medienbruch, wie er zum Beispiel für Print-Werbung typisch ist.

Vor allem am Anfang sollten Sie in Suchmaschinen und auch auf regionalen Plattformen werben (Tageszeitung, Lokalradio etc.). Diese Anzeigen lassen sich schnell und flexibel schalten, verursachen aber Kosten solange sie laufen. Viele Onlineshops beschäftigen deshalb auch einen Experten für Suchmaschinenoptimierung (SEO). Er optimiert Ihren Shop inhaltlich und technisch so, dass Ihre Seiten auf vordere Ränge der Trefferliste z.B. bei Google rutschen. Dort sind sie fast genauso gut sichtbar wie kostenpflichtige Anzeigen. SEO ist zwar zumeist günstiger als Anzeigen bei Google, wirkt aber nicht sofort, sondern mit zeitlicher Verzögerung. Auch mit Werbung in sozialen Netzwerken, allen voran bei Facebook, können Sie Ihren Shop voranbringen.

Berücksichtigen Sie bei der Werbung ebenfalls Ihre bestehenden Kunden. Schaffen Sie attraktive Zusatzangebote für Ihre Bestandskunden und steigern sie sogar noch Ihre Kundenbindung. Vielleicht holen Sie sogar Kunden zurück, die schon zu einem anderen Online-Händler abgewandert waren.

Tipp: Bieten Sie Ihren Kunden einen E-Mail-Newsletter an. Senden Sie ihnen gelegentlich Coupons, Geburtstagsüberraschungen oder laden Sie sie zur Freundschaftswerbung ein. So binden Sie Kunden und generieren zusätzliche Bestellungen.

Fazit

Einen Onlineshop zu betreiben macht in vielen Fällen auch für den stationären Handel Sinn. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wobei Mietlösungen die Kosten für den erfolgreichen Einstieg in den Online-Handel niedrig halten. Ganz ohne Schweiß geht es aber natürlich nicht. Vor allem die Planung erfordert eine gute Vorbereitung, ist aber unerlässlich für den Erfolg. Als Belohnung winken eine Steigerung der Kundenbindung, die Erweiterung Ihrer Kundenbasis und zusätzlicher Umsatz. Mit einem Onlineshop verfügen Sie über ein weiteres Standbein und haben in eine wichtige Säule investiert, damit Ihr Geschäft zukunftssicher ausgerichtet ist.

Weitere spannende Artikel rund um den Onlineshop

Onlineshops: Rivalität zwischen Off- und Online-Handel ist Geschichte

Erfolg Ihres Online-Shops – der Einfluss des Bezahlsystems

Faktor Omnichannel im E-Commerce

Dropshipping: Minimale Kosten – maximaler Erfolg