Als Soft Skills werden jene Kompetenzen eines Mitarbeiters bezeichnet, die über die rein fachliche Qualifikation hinausgehen. Die häufig verwendete deutsche Entsprechung „weiche Faktoren“ trifft nicht ganz, was Soft Skills wortwörtlich bedeuten: weiche Fähigkeiten. Traditionell bleiben die außerfachlichen Merkmale im Rahmen einer beruflichen Ausbildung oder eines Hochschulstudiums zunächst ausgeblendet, was ihre Bewertung in den Abschlussurkunden betrifft. Doch schon beim Eintritt ins Berufsleben fallen Talente und Fähigkeiten, die das Persönlichkeitsprofil prägen, deutlich schwerer ins Gewicht. Spätestens beim Ausstellen eines Arbeitszeugnisses können sie sogar die Hauptrolle bei der Mitarbeiterbewertung spielen.
Unterscheidung zwischen weichen Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten
Was Unternehmen als besonders positiv bei der Personalauswahl bewerten, ist individuell unterschiedlich. Beim Versuch, sich ein möglichst umfassendes Bild von einem zukünftigen Mitarbeiter zu machen, werden neben den Bewerbungsunterlagen oder der Veranstaltung von Assessment Centern heute gerne auch Einträge in sozialen Netzwerken als Informationsquellen genutzt. Der Begriff Soft Skills unterliegt zunehmend einer gewissen Inflationsgefahr. Denn die Bandbreite reicht von allgemeinen Grundvoraussetzungen wie der sozialen Kompetenz bis hin zu eher speziellen Fertigkeiten wie methodisch-strukturiertem Denken oder emotionaler Intelligenz. Es lohnt sich, zwei Kategorien von Persönlichkeitsmerkmalen voneinander zu unterscheiden:
- Allgemeine weiche Faktoren, die im Zusammenhang mit der eigenen Unternehmenskultur stehen, also eher auf sozial-integrative Eigenschaften zielen
- Besondere individuelle Fähigkeiten, die über die Fachqualifikation hinaus wichtige Erfolgsfaktoren für die Position darstellen, die ein Mitarbeiter bekleiden soll
Die Fähigkeit zur Teamarbeit und gutes Sozialverhalten sind allgemeine Bedingungen, die heute jedes Unternehmen voraussetzt, um sein Betriebsklima gesund zu halten. Verhandlungsgeschick oder Präsentationssicherheit sind hingegen Soft Skills, die typischerweise in vertriebs- und verkaufsorientierten Jobs gefordert sind. Die Grenzen zwischen dem, was noch zum privaten Persönlichkeitsprofil oder bereits schon zur fachlichen Qualifikation gehört, sind fließend. Das umso mehr, je anspruchsvoller die zu besetzende Stelle ausfällt. Für Führungskräfte kann die Zuordnung von zusätzlich geforderten Eigenschaften sehr komplex ausfallen. Dort kann Durchsetzungsvermögen durchaus mit der Fähigkeit des Einfühlungsvermögens kollidieren. Bei einem Programmierer oder Feinmechaniker stehen hingegen Konzentrationsfähigkeit und Qualitätsbewusstsein im Vordergrund.
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Soziales Engagement, Hobbys und sportliche Aktivitäten
In letzter Instanz gibt das persönliche Vorstellungsgespräch am ehesten Aufschluss darüber, welche Talente und Fähigkeiten ein Kandidat ins Unternehmen einbringt. Bereits erreichte sportliche Ziele und ein hohes Maß an körperlicher Fitness können dann ein Beleg dafür sein, dass ein Mitarbeiter auch beruflich wettbewerbsorientiert auftritt. Zudem gelten aktive Sportler als selbstdiszipliniert und belastbar. Soziales Engagement kann als Hinweis gewertet werden, dass die betreffende Person über gutes Einfühlungsvermögen und Geschick beim ausgleichenden Moderieren von Konfliktsituationen verfügt. Wer in seiner Freizeit viel liest oder musiziert, verfügt vielleicht über ein überdurchschnittliches Maß an Allgemeinbildung oder Kreativität. Für die Personalrekrutierung und das Talent Management ist es besonders effektiv, wenn eine möglichst präzise Zuordnung von Soft Skills zu den jeweiligen Stellenbeschreibungen und geforderten Jobprofilen erfolgt.