Der Begriff Unternehmensgründung bezeichnet den ersten Schritt der Gründung eines Unternehmens. Sie kann in allen möglichen wirtschaftlichen Bereichen erfolgen, unter Umständen geht ihr eine Marktanalyse voraus, die den Bedarf ermittelt und den erfolgreichen Eintritt in den Markt ermöglicht. Die Motivation für eine Unternehmensgründung kann unterschiedlich sein:
- Eigenständiges Arbeiten und die Umsetzung eigener Visionen
- Bedarf für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung
- Besseres Auskommen beziehungsweise eine höhere finanzielle Absicherung
Erste Schritte
Nachdem Idee und Businessplan für ein Unternehmen stehen, geht es an die ersten Schritte der Gründung. Je nachdem, um was für ein Unternehmen es sich handelt, könnten weitere Genehmigungen und Zulassungen notwendig sein. Auch eine Anfrage bei der IHK ist häufig sinnvoll um abzuklären, ob Unternehmensname und -gegenstand zulässig sind. Das zuständige Finanzamt muss ebenfalls über die Gründung informiert werden.
Formalitäten
Außerdem ist es erforderlich, die richtige Unternehmensform festzulegen, die unter anderem Auswirkungen auf Haftung und Besteuerung hat. Bei einem einzelnen Gründer ist häufig die Form des Einzelunternehmens angeraten, wobei in der Regel auch geringe Gründungskosten anfallen. Sie ist in Deutschland die häufigste Form der Unternehmensgründung. Bei zwei oder mehreren Gründern kommt die Personen- oder Kapitalgesellschaft in Frage, wobei die beliebteste Personengesellschaft die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist und bei Kapitalgesellschaften die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) an der Spitze rangiert.
Als nächstes steht die Eröffnung eines Geschäftskontos an, wobei Einzelunternehmer und Freiberufler auch ein Girokonto wählen können. Für Personen- und Kapitalgesellschaften muss definitiv ein Geschäftskonto gewählt werden. Kapitalgesellschaften können erst dann handeln, wenn das Stammkapital eingezahlt wurde.
Unter Umständen müssen verschiedene Verträge wie beispielsweise ein Gesellschaftsvertrag aufgesetzt werden, die den Gang zum Notar erforderlich machen.
Versicherungen
Auch das Thema Versicherungen sollte nicht vergessen werden, Krankenversicherungen sind beispielsweise verpflichtend. Darüber hinaus gibt es je nach Unternehmen verschiedene Betriebsrisiken, die abgedeckt werden sollten, um im Schadenfall eine Existenzgefährdung zu vermeiden. Hierzu kann man Bedarfsanalysen durchführen und verschiedene Angebote vergleichen.
Buchhaltung und Steuern
Von Anfang an sollte man sich für eine Methode der Buchführung entscheiden, vor allem für größere Unternehmen eignen sich diesbezüglich verschiedene Softwares. Unter Umständen sollte man auch einen Steuerberater beauftragen. Generell gilt es, Steuerzahlungen einzuplanen und sich mit den verschiedenen Steuern vertraut zu machen: Einkommenssteuer zahlen beispielsweise natürliche Personen, die Körperschaftssteuer fällt bei Kapitalgesellschaften an.
Zuschüsse und Fördermittel
Für Unternehmensgründer gibt es ein vielfältiges Angebot von Zuschüssen und Fördergeldern, wie beispielsweise die KfW-Darlehen auf Bundesebene. Auch Förderbanken stehen teilweise mit Beiträgen zur Verfügung. Nicht jede Förderung ist allerdings für jedes Unternehmen passend, daher sollte man sich im Vorfeld gut informieren und auch alle Unterlagen übersichtlich und vollständig bereithalten. Die verschiedenen Bundesländer haben beispielsweise ebenfalls eigene Förderprogramme beziehungsweise Förderbanken, die sich recherchieren lassen.
Neugründung als Alternative zur Unternehmensnachfolge
Ob sich Unternehmer für eine Neugründung oder eine Unternehmensnachfolge entscheiden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Vorteil einer Unternehmensübernahme ist unter anderem der, dass das Unternehmen bereits am Markt etabliert ist. Eine gute Alternative kann aber auch eine Neugründung sein, bei der es weniger Kapital bedarf und sich die eigenen Vorstellungen vom Geschäftsmodell besser umsetzen lassen. Auch stellt sich die Frage, welche Form zu einem selbst am besten passt. Insbesondere, wer innovative Ideen fördern will, ist mit einer Neugründung gut beraten. Auch kann man auf Veränderungen am Markt flexibler reagieren und die Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber ist geringer.