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Variable Kosten

Beschreibung im Lexikon

Variable Kosten

Variable Kosten sind Aufwand, der abhängig von Mengen oder Stückzahlen entsteht, weil er für die Herstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung anfällt. Den Gegensatz zu variablen Kosten bilden die Fixkosten, die unabhängig von einer Auftragslage bestehen. Bei Kostenrechnungen und Angebotskalkulationen sowie bei der Festsetzung von Verkaufspreisen spielen variable Kosten eine wichtige Rolle.

Kauft ein Unternehmen Materialien, Roh- und Hilfsstoffe ein, um damit eigene Erzeugnisse zu produzieren, erhöhen sich die variablen Kosten mit steigender Produktionsmenge. Im einfachsten Falle steigen die Produktionsmengen gleichförmig oder bleiben konstant. Das ist häufig in Branchen wie der Lebensmittelindustrie, des Handels oder der Gastronomie der Fall, wo sich Wareneinkauf und Nachfrage nach den eigenen Produkten in vorhersehbaren, also gut kalkulierbaren Bahnen bewegen.

Variable Kosten müssen mindestens gedeckt sein

Im Idealfall geht jedes Unternehmen davon aus, dass die variablen Kosten durch entsprechende Absatzziele, d. h. Produktverkäufe, gedeckt sind. Die Voraussetzung dafür ist, dass Produktions- und Verkaufsmenge übereinstimmen. Wenn sich durch Rabatte, die das anbietende Unternehmen selbst durch höhere Abnahmemengen im Einkauf erzielt, Kostenvorteile ergeben, besteht die Möglichkeit, diesen Vorteil an Kunden weiterzureichen. In stark durch Preiswettbewerb geprägten Marken ist diese Vorgehensweise durchaus üblich.

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Sprunghaft steigende variable Kosten

In vielen Fällen müssen neue oder zusätzliche Maschinen und andere Betriebsmittel angeschafft werden, um einen größeren Auftrag zu erfüllen oder bei steigenden Absatzzahlen noch mit der Produktion nachkommen zu können. Gerade mittelständische Unternehmen bewegen sich in ihrer ersten Wachstumsphase häufig am Limit, was ihre Kapazitäten betrifft. Steigen Umsätze und Auftragseingänge, können die variablen Kosten sprunghaft ansteigen. Denn es müssen neue Maschinen und andere Betriebsmittel angeschafft oder die Personaldecke muss erhöht werden. Die variablen Kosten sind allerdings nur einer von vielen Bestandteilen einer Kostenrechnung oder Deckungsbeitragsrechnung.

Variable Kosten und Selbstkosten in der Deckungsbeitragsrechnung

Jede erlöste Marge beim Verkauf eines Produkts muss immer einen Anteil enthalten, der neben den reinen Herstellungskosten desselben auch zur Deckung aller anderen Betriebskosten beiträgt.

  • Kosten für Forschung und Entwicklung: Unternehmen, die eine lange Vorlaufzeit benötigen, um ein Produkt in einem Markt einführen zu können, müssen diese Kosten in ihrer Angebotskalkulation berücksichtigen, um die bereits entstandenen Aufwendungen zu amortisieren.
  • Marketing- und Vertriebskosten: Kosten für Vertriebsmitarbeiter, für zu zahlende Provisionen an Händler oder Vermittler sowie für Kampagnen oder Webauftritte müssen anteilig pro Einheit einkalkuliert werden.
  • Kosten für neu anzuschaffende Betriebsmittel: Grundsätzlich gehören Abschreibungen, also der Verschleiß eingesetzter Betriebsmittel, in jede Angebotskalkulation, da auch Neuanschaffungen aus Verkaufsmargen finanziert werden müssen.
  • Fixkosten: Der gesamte Verwaltungs- und Führungsapparat und andere regelmäßige Bedarf an zusätzlichem Verwaltungspersonal, Räumlichkeiten und Betriebsmitteln wächst.

In Deckungsbeitragsrechnungen bilden die variablen Kosten pro Stück den untersten Wert. Auf diesen werden je anteilig weitere Kostenarten hinzuaddiert, die die eigentliche Marge eines Verkaufspreises bilden. Steht in einem Markt der Verkaufspreis fest, kann ein Unternehmen ermitteln, ob es die variablen Kosten so niedrig halten kann, dass es am Ende mit den Verkaufserlösen Gewinn erzielen kann.

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