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Kostenrechnung

Beschreibung im Lexikon

Kostenrechnung

Inhaltsverzeichnis

Kostenrechnung einfach erklärt

Was kostet wie viel? Wo und wofür sind die verschiedenen Kosten angefallen? Die Kostenrechnung vermittelt einen schnellen Überblick über die Kosten und Erlöse im Unternehmen. Auch als Kosten- und Leistungsrechnung bezeichnet, ist die Kostenrechnung ein wesentlicher Bestandteil des betrieblichen Rechnungswesens. Sie bildet die Grundlage für die operative Planung und ermöglicht es Unternehmern, einen Abgleich der Soll- und Ist-Daten effizient durchführen.

Ziele der Kostenrechnung

Da die Kostenrechnung in der Buchhaltung ein zentrales Instrument ist, verfolgt sie verschiedene Ziele, die eine effiziente Planung und Kontrolle der Unternehmensausgaben ermöglichen.

  1. Vergleich von Soll- und Ist-Kosten: Mithilfe der Kostenrechnung lassen sich geplante Kosten (Soll-Kosten) und tatsächlich angefallene Kosten (Ist-Kosten) übersichtlich miteinander vergleichen. Dies hilft, Abweichungen zu erkennen und ermöglicht eine genauere Budgetierung für die Zukunft.
  2. Evaluierung von Entscheidungen: Ein Soll-Ist-Vergleich liefert wertvolle Informationen, die Unternehmer bei Entscheidungsfindungen unterstützen. So können gezielte Maßnahmen zur Kostensteuerung und -optimierung getroffen werden.
  3. Grundlage für Unternehmensplanung: Die Analyse der Kosten ist die Basis für die Erstellung eines Unternehmensplans. Sie hilft dabei, zukünftige Ausgaben realistisch zu schätzen und die Rentabilität von Investitionen zu bewerten.

Die drei Stufen der Kostenrechnung

Die Kostenrechnung lässt sich in drei Stufen unterteilen, die systematisch dabei helfen, die Kosten zu erfassen, zu verteilen und den einzelnen Produkten oder Dienstleistungen zuzuordnen. Diese sind die:

  • Kostenartenrechnung
  • Kostenstellenrechnung
  • Kostenträgerrechnung

Schritt 1: Die Kostenartenrechnung fasst zusammen, welche Kosten in welcher Höhe entstanden sind. Angefallene Kosten werden von den Leistungen getrennt und ihrem Ursprung zugeordnet. Die Gliederung erfolgt meist nach Produktionsfaktoren wie Personalkosten, Kapitalkosten, Raumkosten und Materialkosten. Alternativ erfolgt die Gliederung nach Funktionen wie Vertriebskosten, Fertigungskosten, Forschungskosten und Verwaltungskosten. Darüber hinaus ist eine Gliederung nach Zurechenbarkeit möglich, diese erfolgt dann in Einzel- und Gemeinkosten. Einzelkosten werden direkt einem bestimmten Prozess im Unternehmen zugeschrieben. Gemeinkosten fallen für das gesamte Unternehmen an, dazu gehören zum Beispiel Versicherungskosten.

Beispiele Kostenartenrechnung:
Personalkosten: Löhne, Gehälter, Sozialabgaben
Materialkosten: Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe
Betriebskosten: Miete, Energiekosten, Versicherungen

Schritt 2: Die Kostenstellenrechnung dient der Verteilung angefallener Gemeinkosten auf die jeweiligen Kostenstellen. Sie stellt die Verbindung zwischen der Kostenartenrechnung und der Kostenträgerrechnung dar. Dabei wird ein Unternehmensbereich als eine Kostenstelle angesehen. Die Gliederung der Kostenstellen kann unter anderem nach der Funktion (Material, Verwaltung, Fertigung, Forschung, Vertrieb), nach Verantwortungsbereichen (Rechtsabteilung, Marketingabteilung, Buchhaltung, Personalabteilung) oder räumlichen Aspekten (Standorte, Büros) erfolgen. Mithilfe der Kostenstellenrechnung ist eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit möglich, die über die Grenzen der einzelnen Abteilungen hinausgeht. Unternehmer erhalten einen globalen Überblick über sämtliche Kosten und ihre Ursprünge.

Beispiele Kostenstellenrechnung:
– Produktion: Kosten für Maschinen, Arbeitskräfte und Materialien, die direkt in die Fertigung von Produkten einfließen
Verwaltung: Kosten für Büromaterial, Personal oder IT-Infrastruktur
Vertrieb: Kosten für Werbung, Verkaufsabteilungen oder Katalogversand

Schritt 3: Die Kostenträgerrechnung führt die Einzelkosten aus der Kostenartenrechnung und die Gemeinkosten aus der Kostenstellenrechnung zusammen. Sie klärt somit die Herkunft einzelner Kostenpositionen. Die Kosten werden den einzelnen Kostenträgern (Dienstleistungen oder Produkten) zugewiesen und der Unternehmer kann die Stückkosten ermitteln. Alternativ zur Kostenträgerstückrechnung gibt es die Kostenträgerzeitrechnung. Bei dieser Rechnungsart werden die anfallenden Kosten einzelnen zeitlichen Perioden zugewiesen.

Beispiele Kostenträgerrechnung:
Produkt A: Hier werden die direkten Kosten wie Material und Fertigungslöhne sowie ein Anteil der Gemeinkosten auf das Produkt A verteilt.
Dienstleistung B: Die Kosten für Personal, Büromaterial und Verwaltung werden auf die erbrachte Dienstleistung umgelegt.

Nach Abschluss der Kostenrechnung weiß der Unternehmer, ob Herstellung und Verkauf des Produkts wirtschaftlich lohnenswert sind.

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Auswirkungen der Kostenrechnung auf betriebliche Entscheidungsprozesse

Die Kostenrechnung hat sich von einem Werkzeug der Preiskalkulation und der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit einzelner Betriebsteile zu einem entscheidenden Instrument für die Entscheidungsfindung entwickelt.

Unternehmen nutzen die Ergebnisse der Kostenrechnung nicht nur für ihre Preispolitik, sondern auch für die gesamte Unternehmensstrategie. So können die Zahlen beispielsweise die Wahl des Standorts beim Ausbau des Unternehmens oder auch Entscheidungen über die Produktpalette beeinflussen. Die Kostenrechnung und die dazugehörige Kostenanalyse helfen außerdem bei der Ermittlung von Preisuntergrenzen und durch die Optimierung der Preise lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen.

Auch in der Vertriebspolitik, der Produktionsprogrammplanung, der Ablaufplanung und der Bereitstellungsplanung spielen die Ergebnisse der Kostenrechnung eine wichtige Rolle. Sie hilft dabei, besonders verkaufsstarke Vertriebsgebiete zu identifizieren, rentable Produkte auszuwählen und ineffiziente betriebliche Produktionsprozesse zu optimieren. Auch bei der effektiven Planung und Bereitstellung von Ressourcen – wie Arbeitskräften, Betriebsmitteln und Werkstoffen – bietet sie wichtige Einblicke.

Eine präzise Kostenanalyse ermöglicht es Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Rentabilität langfristig zu sichern. Die Nutzung einer Buchhaltungssoftware unterstützt dabei, die erforderlichen Daten schnell und effizient zu erstellen.

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