Zurück ins Office? – Wie der Neustart gelingen kann
Der Ruf nach mehr Flexibilität am Arbeitsplatz wird lauter. Für HR und Führungskräfte lohnt sich ein Blick auf auf Trends in der Arbeitswelt. Es sind hybride Konzepte, die sich zunehmend bewähren. Wir wissen, welche das sind.

Zurück ins Büro…
Die Pandemie hat eines sehr deutlich gemacht: Mitarbeiter können von zuhause genauso effektiv sein wie vor Ort im Büro – oder sogar effektiver. Viele sehen die Möglichkeit zur freien Zeiteinteilung als Vorteil und können sich zuhause besser konzentrieren. Für Führungskräfte kann eine Umstellung auf mobile und flexible Arbeitsweisen aber herausfordernd sein. Der persönliche Kontakt ist wichtig, auch um die Stimmung innerhalb der Belegschaft einschätzen zu können. Außerdem passt nicht jedes Arbeitsmodell zum eigenen Unternehmen und nicht alle können Arbeit von zuhause auch weiterhin anbieten. Bei vielen kleinen und mittelständischen Betrieben kommt es daher jetzt zu einer großen Rückwanderung ins Büro. Das kann sich für die Mitarbeiter zunächst ungewohnt anfühlen oder zu Frust führen. Hier ist die Personalabteilung gefragt: Als kommunikative Schnittstelle zwischen Führungsetage und Belegschaft können HR-Experten diesem Unmut vorbeugen. Das gelingt, indem sie die Emotionen und Herausforderungen, die für Mitarbeiter mit der erneuten Umstellung einhergehen, ernstnehmen. Die lange Zeit der Homeoffice-Pflicht während der Pandemie kann zu einer Entfremdung innerhalb der Belegschaft geführt haben. So stellt etwa Liz Fosslien, Expertin für Emotionen am Arbeitsplatz, im Manager Magazin einen Sechs-Schritte-Plan vor, der Führungskräften hilft, mit dieser Entfremdung umgehen. Zu ihren Praxistipps zählen zum Beispiel Vier-Augen-Gespräche zwischen den Mitarbeitern, erprobte Übungen, um individuelle Fähigkeiten zu fördern, oder auch konkrete und langfristige Zielsetzungen für Teams, die diese dann in Etappen eigenverantwortlich organisieren.… oder doch flexibel bleiben?
Eine Rückkehr ins Büro ist also herausfordernd, aber mittels sensibler Kommunikation umsetzbar. Nichtsdestotrotz liegen die Vorteile von Homeoffice und flexibler Arbeit auf der Hand: deutlich zufriedenere und produktivere Arbeitnehmer. Das war in einer bereits 2020 durchgeführten Bitkom-Studie die größte Erkenntnis. Sofern es dem Unternehmen möglich ist, ist es also ratsam, auch nach der Pandemie an flexiblen Arbeitsweisen festzuhalten und diese sogar noch auszubauen und zu festigen.Tipp: Möchten Sie Ihre Personalarbeit effizienter gestalten? Modulare Personalverwaltungssoftware jetzt entdecken
Diese Unternehmen machen es vor
Dass große Unternehmen diesen Wandel bereits sehr ernst nehmen, lässt sich aktuell vielerorts beobachten – dazu muss man nicht direkt ins Silicon Valley schauen. So plant zum Beispiel die OTTO Group ein hybrides Arbeitsmodell, dessen Kern die gemeinsame Absprache der An- und Abwesenheitszeiten in den jeweiligen Abteilungen bildet. Mitarbeiter sollen dort zum Einsatz kommen, wo sie ihre Arbeitsleistung am effektivsten erbringen können, erzählt Irene Oksinoglu, Leiterin der FutureWork-Initiative bei OTTO, dem W&V-Magazin. Die generelle Präsenzpflicht solle abgeschafft werden, vorausgesetzt natürlich, dass die Arbeit von unterwegs möglich sei. Und auch traditionsreiche Unternehmen entdecken den Mehrwert von New Work für sich. Beim Sportwagenhersteller Porsche können Mitarbeiter künftig an bis zu zwölf Tagen im Monat mobil arbeiten – vor der Pandemie waren zwei Tage pro Woche möglich. Diese Beispiele zeigen nur zwei von zahlreichen möglichen Modellen flexibler Arbeit. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zählt in einer Studie allein 16 verschiedene Ansätze mit ihren Vor- und Nachteilen auf – darunter zum Beispiel Jobsharing, Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit. Welches Format zum eigenen Unternehmen passt, ist also keine einfache Entscheidung. Vor der festen Implementierung empfiehlt sich demnach eine realistische Analyse der eigenen Strukturen.Drei Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum flexiblen Modell
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Prozesse festlegen, die bleiben
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Gemeinsame Strategie
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Digitale Strukturen schaffen