Digitalisierungschancen nutzen: Datensilos abschaffen, Zukunftstechnologien integrieren
Das Jahr 2020 hatte erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Über Nacht wurde fast alles auf den Kopf gestellt: Sei es das Kundenverhalten oder scheinbar perfekt eingerichtete Lieferketten. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, mussten Unternehmen sich schnell an die veränderten Gegebenheiten anpassen und innerhalb kürzester Zeit ihre Prozesse neu definieren sowie agile Arbeitsmethoden aufsetzen.
Beschleunigung beim digitalen Wandel
Laut einer IDG-Studie aus dem Jahr 2020 gingen 61 Prozent der IT-Führungskräfte sogar einen Schritt weiter und haben den digitalen Wandel in Ihrem Unternehmen beschleunigt. Dies war notwendig, damit die einzelnen Geschäftsbereiche den neuen Anforderungen gewachsen sind. Daraus ergibt sich folgende Frage: Sollte Budget für neue IT-Lösungen zur Verfügung gestellt werden oder müssen die Geschäftsbereiche mit den bestehenden Lösungen weiterarbeiten?
Datenbasierte Analysen einrichten und optimieren
Die Beantwortung dieser Frage hängt von mehreren Faktoren ab:
- vom technologischen Status Quo der bestehenden IT-Infrastruktur eines Betriebs,
- davon, inwiefern diese in Business-Prozesse integriert ist,
- und ob sie auch bei der strategischen Entscheidungsfindung auf Management-Ebene unterstützt.
Denn: Unternehmer müssen eine Vielzahl von Entscheidungen treffen: Welche Produktstrategie fahren wir? Welche IT-Hardware schaffen wir an? Wie erhöhen wir unsere IT-Sicherheit und welche Risiken bestehen mit den aktuell eingesetzten Systemen? Mit der Unterstützung von datenbasierten Auswertungen können diese Entscheidungen leichter getroffen werden.
Dezentrale Datenverteilung
Jedoch: Durch schnelle und nicht abgestimmte Software-Einführung und die dadurch entstandene Verwendung unterschiedlichster Technologien – von On-Premise Lösungen bis hin zu Cloud-Anwendungen – sind die meisten Daten dezentral gespeichert. Diese Verteilung macht es schwer, Daten aus den verschiedenen Systemen abzurufen, zusammenzuführen und auszuwerten – aber genau das ist die Grundlage, um bessere und schnellere Entscheidungen treffen zu können.
Mangelnde Datenanbindung
Laut IDC-Studie sagen aber auch 62 Prozent der Führungskräfte in der Fertigungsindustrie, dass das Gleichgewicht zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Compliance bei der Modernisierung ihrer Fertigungsbetriebe eine Herausforderung ist. Sie generieren und speichern ständig Daten, müssen aber dennoch die Anforderungen an Buchhaltung, geistiges Eigentum oder den Umgang mit Kundendaten erfüllen.
Um diesen unterschiedlichen Anforderungen aufgrund der sich ändernden Marktbedingungen gerecht zu werden, werden möglicherweise Ad-hoc-Systeme implementiert, die nicht vollständig angebunden und vernetzt sind. Die Fachabteilungen haben darüber hinaus eventuell neben den eher herkömmlichen betriebswirtschaftlichen Systemen, die im Unternehmen bestehen, ihre eigenen Schattensysteme angewendet.
Datensilos als Hindernis
Auf diese Weise entstehen Datensilos, die effiziente Betriebsabläufe auf unterschiedliche Weise behindern können. Zum Beispiel: Unterschiedliche Abteilungen führen ähnliche Aufgaben durch, verwalten und sichern redundante oder doppelt vorhandene Daten und der Aufwand erhöht sich entsprechend, wobei die Aufgaben auch aufgeteilt werden könnten.
Es ist deshalb ratsam, dass sich Unternehmen einen Überblick über ihre finanzielle und betriebliche Leistung verschaffen und verwertbare Informationen gewinnen. Ziel sollte es sein, eine 360-Grad-Sicht auf Kunden und die Unternehmensleistung zu erlangen, um bessere Entscheidungen treffen zu können.
Zentrale Datenquelle als Fundgrube
Legen Sie den Fokus deshalb wieder auf Daten und schaffen Sie eine zentrale Datenquelle, die unternehmensweit zugänglich, nutzbar und akkurat ist. Und vor allem: Heben Sie Ihre Datensilos auf. Es wäre hilfreich, wenn Sie sicherstellten, dass alle Beteiligten ihre Entscheidungen auf dieselben Daten stützen und dass die Informationen korrekt, vertrauenswürdig und aktuell sind. Die Bereitstellung einer zentralen Datenquelle setzt nicht nur doppelten Datensätzen ein Ende, sondern versorgt auch Entscheidungsträger mit den richtigen Informationen zur rechten Zeit. Sie können bessere Entscheidungen treffen und neue Initiativen anhand von hochwertigen und verifizierten Daten rascher umsetzen.
Integrierte und datenzentrierte ERP-Plattform als Lösung
Eine integrierte und datenzentrierte ERP-Plattform kann viele der Datensiloprobleme lösen, denen mittelständische Unternehmen gegenüberstehen. Die richtige Plattform kann:
- Geschäftsprozesse und Abläufe verbessern
- Lieferketten transparent machen und neue Möglichkeiten für gesteigerten Kundennutzen bereitstellen
- Lieferketten oder Fertigungsprozesse leichter automatisieren
- Effizienzsteigerungen in der Lagerhaltung oder Produktion erzielen
- Nutzung von Datenanalysen erleichtern
Digitale Lieferketten erstellen
Stellen Sie sich eine softwaregestützte Darstellung aller Bereiche Ihrer erweiterten Lieferkette vor, die es Ihnen ermöglicht, in Echtzeit zu agieren und Lagerbestände oder Transportprozesse vorausschauend zu steuern. Digitale Lieferkettennetzwerke können dabei viele unterschiedliche Technologien umfassen – von Künstlicher Intelligenz (KI), über autonom fahrende Fahrzeuge sowie automatisierten und mit wachsenden Datenbeständen sich selbst verfeinernden Datenanalysen bis hin zu richtungsweisenden Technologien wie Blockchain.
Präzise Lieferkettenprotokolle durch Blockchain
In der Blockchain sind Transaktionen durch dezentrale Open-Source-Verzeichnisse überprüfbar und können dauerhaft erfasst werden. Die Aufzeichnung steht nahezu in Echtzeit und dauerhaft zur Verfügung und kann unter den Teilnehmern repliziert werden. Die Blockchain kann hilfreich sein, weil sie die Produktbewegungen in der Lieferkette präzise und detailliert in einem Protokoll aufzeichnet.
Ein Blockchain-Protokoll kann alles umfassen – vom Standort des Produkts bis zur Ankunftszeit und selbst Angaben zu Wetter und Temperatur, was im Hinblick auf verderbliche Waren nützlich ist. Mit Hilfe der Informationen kann auch die Effizienz der Lieferkette optimiert sowie schwache Glieder in der Kette erkannt und beseitigt werden.
KI als zunehmender Trend in der Warenwirtschaft
Schließlich ist die Nutzung von KI ein zunehmender Trend in der Warenwirtschaft. Beispielsweise können Disponenten mit Hilfe von KI auf der Grundlage des geografischen Standorts ihres Lagers und der dazu in Relation gesetzten Transportkosten vorhersagen, welche Produkte sie idealerweise vorrätig halten sollten und bei welchen Komponenten eine Just-in-Time-Anlieferung günstiger ist als die Lagerungskosten, die dafür anfallen würden. Mit KI können auch Nachfragespitzen nach Produkten und Dienstleistungen prognostiziert werden. So können Unternehmen ihre Lieferketten und Lagerbestände im Voraus darauf vorbereiten.
Lieferkettensteuerung in Echtzeit
Diese Technologien und Innovationen können herkömmliche ERP-Systeme um betriebliche und logistische Informationen erweitern. Sie ermöglichen den Unternehmen eine detaillierte und zeitnahe Kontrolle aller Aspekte dynamischer, sich stetig ändernder Lieferketten.