HR-Management und Lohnbuchhaltung

Schöne Bescherung: Weihnachtsgeld bekommt nur die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer

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Vom täglich frisch gefüllten Kühlschrank im Büro über einen geschenkten freien Tag zum Geburtstag bis hin zum Kostenzuschuss bei der Kinderbetreuung – Unternehmen lassen sich heutzutage jede Menge einfallen, um ihre Mitarbeiter bei Laune zu halten. Doch Arbeitnehmer erwarten gar nicht unbedingt ausgefallene Zusatzleistungen. Bei zwei Dritteln steht beispielsweise das Weihnachtsgeld ganz oben auf dem Wunschzettel.

Weihnachtsgeld motiviert Mitarbeiter

Viele Unternehmen versuchen, durch Zusatzleistungen die Motivation Ihrer Mitarbeiter hochzuhalten und sie somit an das Unternehmen zu binden. Schon in vielen mittelständischen Unternehmen können Arbeitnehmer aus einem breiten Angebot wählen. Experten zufolge orientieren sich viele Zusatzleistungen allerdings nicht an den tatsächlichen Bedürfnissen der Belegschaft. Doch was wünschen sich Mitarbeiter eigentlich? Offenbar in erster Linie eine schöne Bescherung zum Jahresende: Laut Employer Attractiveness Monitor 2018 des Marktforschungsinstitut Splendid Research steht das Weihnachtsgeld branchen- und generationenübergreifend auf Platz eins der beliebtesten Zusatzleistungen – noch vor der betrieblichen Altersvorsorge.

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Schöne Bescherung – aber nicht für alle

Etliche Arbeitnehmer werden dieses Geschenk trotzdem nicht unter ihrem Christbaum finden. Denn einer aktuellen Online-Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zufolge kann sich derzeit nur etwa die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland über Weihnachtsgeld freuen. „Am höchsten stehen die Chancen darauf, wenn das Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten.

Neben der Tarifbindung hat das WSI noch weitere Merkmale herausgefunden, die die Aussicht der Arbeitnehmer auf eine schöne Bescherung zum Jahresende verbessern:

  • West/Ost: In Westdeutschland bekommen 56 Prozent, in Ostdeutschland nur 41 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld.
  • Männer/Frauen: Frauen erhalten seltener Weihnachtsgeld als Männer. Bei den Frauen sind es 50 Prozent, bei den Männern dagegen 55 Prozent.
  • Vollzeit/Teilzeit: Bei Vollzeitbeschäftigten ist der Erhalt von Weihnachtsgeld mit 54 Prozent deutlich wahrscheinlicher als bei Teilzeitbeschäftigten, von denen nur 47 Prozent eine entsprechende Sonderzahlung erhalten.

Große und kleine Geschenke

Allerdings ist Weihnachtsgeld nicht gleich Weihnachtsgeld. So ist das Geldsäckel bei Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der chemischen Industrie, in der Druckindustrie, in der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie sowie in der Textilindustrie zu Weihnachten vergleichsweise gut gefüllt. Immerhin liegt die Jahressonderzahlung bei ihnen zwischen 95 bis 100 Prozent eines Monatseinkommens. Es folgen Arbeitnehmer aus der Versicherungsbranche, die noch rund 80 Prozent erhalten, dem Einzelhandel mit 62,5 Prozent sowie der Metallindustrie mit 55 Prozent. Im öffentlichen Dienst beträgt das Weihnachtsgeld je nach Vergütungsgruppe zwischen 52 und 80 Prozent in West- und zwischen 39 und 60 Prozent in Ostdeutschland.

Kein Weihnachtsgeld = keine Motivation?

Und was ist mit denjenigen, die leer ausgehen? Werden sie das nächste Jahr unmotiviert arbeiten? Glaubt man den Experten von Splendid Research, dann lautet die Antwort: nein. Denn die Befragung des Marktforschungsinstitutes hat auch ergeben, dass die Hälfte aller Arbeitnehmer Zusatzleistungen als überflüssig empfindet. Aber nur, wenn Gehalt und Arbeitsinhalt stimmen. „Man sieht also, dass diese Leistungen zwar beliebt sind, aber wenn die Basis stimmt, trägt das in noch erheblicherem Maße zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer bei“, so Studienleiter Thilo Kampffmeyer. Auch in unserer Studie haben wir uns bereits mit den Dingen bschäftigt, die Mitarbeiter wirklich motivieren.

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