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Innere Kündigung

Beschreibung im Lexikon

Innere Kündigung

Als innere Kündigung bezeichnen Personalmanager und Psychologen einen besonderen Zustand der Unzufriedenheit bei Mitarbeitern eines Unternehmens. Der Zustand zeigt sich darin, dass ein Arbeitnehmer seine ehemalige Leistungsbereitschaft und sein vormals überdurchschnittliches Engagement deutlich zurückfährt. Aus Sicht des Arbeitgebers leistet ein Mitarbeiter, der innerlich gekündigt hat, gerade noch das, wozu ihn sein formaler Arbeitsvertrag unbedingt verpflichtet. Die Gründe für einen solchen Rückzug in die Mindestroutine können sehr unterschiedlich sein. Frustrationen aufgrund nicht erfüllter Erwartungen sind jedoch in allen Fällen symptomatisch.

Innere Kündigung – Auflösung des psychologischen Arbeitsvertrags

Unternehmen und Mitarbeiter gehen mit einem Arbeitsvertrag eine formale juristische Vereinbarung ein, in der lediglich einige grundsätzliche Pflichten geregelt sind, die beide Parteien zu erfüllen haben. Darüber hinaus schließen die Beteiligten einen sogenannten psychologischen Vertrag, in dem stillschweigende Vereinbarungen getroffen werden, die beide Vertragspartner als selbstverständlich voraussetzen. Basis eines psychologischen Vertrags sind gesellschaftliche, arbeitsrechtliche und soziale Konventionen. Arbeitnehmer gehen zum Beispiel unter anderem davon aus, dass

Demgegenüber stehen die Erwartungen des Unternehmens an die Mitarbeiter, eine angemessene Gegenleistung für ihr eigenes Engagement als guter Arbeitgeber zu erhalten. Unternehmen erwarten in der Regel:

  • Loyalität und Identifikation mit den Zielen des Unternehmens
  • Flexibilität und positive Grundeinstellungen
  • Lösungs- statt Problemorientiertheit
  • Soziale Kompetenz
  • Einsatzfreude auch in schwierigen Phasen

Wenn solche und andere Bestandteile gegenseitiger Erwartungen in eine Schieflage geraten, ist das klärende Personalgespräch die erste Maßnahme, Konflikte beizulegen. Nicht selten ist es mangelnde Kommunikationsbereitschaft, die den Prozess einer inneren Kündigung erst in Gang setzt. Die Bereitschaft, Konflikte und Probleme so zu lösen, dass beide Parteien zufrieden sind, ist eine der Grundannahmen eines psychologischen Vertrags zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

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Betriebsbedingte innere Kündigungen

Häufig sind es bestimmte Ereignisse im Betrieb, die sogar bei ganzen Gruppen oder Betriebsabteilungen bewirken können, dass sie nur noch „Dienst nach Vorschrift“ leisten. Mit Einschränkung kann ein Streik als Sonderform der inneren Kündigung bezeichnet werden. Organisatorische Umstrukturierungen, zunehmender Leistungsdruck oder das unangemessene Verhalten eines Vorgesetzten können dazu führen, dass sich zunächst stille Oppositionen bilden. Finden Mitarbeiter für ihre Anliegen kein Gehör, zeichnen sich schnell erste Symptome von Frustration mit anschließendem Nachlassen der Motivation und Einsatzbereitschaft ab.

Umgang mit frustrierten Mitarbeitern

Das Konfliktpotenzial der inneren Kündigung besteht darin, dass die anhaltende Frustration und Unzufriedenheit von Mitarbeitern mit dem gleichzeitigen Wunsch einhergehen, den eigenen Arbeitsplatz zu erhalten. Die formale Kündigung wird als letzte Konsequenz nicht vollzogen. Somit besteht für ein Unternehmen die wirtschaftliche Notwendigkeit, dem Zustand abnehmender Leistungsbereitschaft mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Unternehmen mit einem professionellen Management der Human Resources unterliegen erfahrungsgemäß seltener der Gefahr, in die Falle der inneren Kündigung zu tappen. Mitarbeiter, die sich auch bezüglich ihrer eigenen Erwartungen angemessen gemanagt und respektiert fühlen, neigen deutlich seltener zu Unzufriedenheit und innerem Rückzug.

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