HR-Management und Lohnbuchhaltung

5 Tipps: So meistern Sie Führung auf Remote-Basis

Remote stellt die Arbeit von HR-Managern und Führungskräften mit Personalverantwortung auf den Kopf. Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie die entsprechenden Kompetenzen entwickeln können.

Eine Mischung aus Achterbahn und Riesenrad: Das dürfte das Gefühl sein, das viele Führungskräfte derzeit umtreibt. Auf der einen Seite disruptive Veränderungen durch die Corona-Pandemie, die fortschreitende Digitalisierung und daraus resultierende neue Technologien, auf der anderen Seite sich nur langsam anpassende Verantwortungsebenen.

Im Sage Forschungsbericht HR im Wandel haben wir 500 Führungskräfte und Personaler befragt, welche Anforderungen und Treiber sie in ihrem jeweiligen Fachbereich sehen. Und zugleich um eine Einschätzung gebeten, wie es um das entsprechende Know-how bestellt ist. Und tatsächlich offenbaren sich Lücken zwischen künftigen Anforderungen und jetzigen Fähigkeiten.

Besonders deutlich wird dies bei der Frage nach den technischen Kompetenzen: Denn in unserer Studie stuft nur jeder 3. Befragte seine eigenen technischen Fertigkeiten auf einem Expertenniveau ein. Gleichzeitig sind 73% der Befragten der Ansicht, dass insbesondere digitale Technologien und Tools in den kommenden Jahren wichtig sein werden.

Diese technischen Aspekte der neuen Arbeitswelt betreffen alle Führungskräfte mit Personalverantwortung gleichermaßen: Alle müssen sicherstellen, dass in Zeiten von Remote Work neue Mitarbeiter eingestellt werden – und die Mitarbeiter ihren Job ohne einen Qualitätsverlust auch über die Entfernung hinweg erledigen.

Technisches Know-how und digitale Tools können also gerade jetzt als ein Motor des Wandels aufgefasst werden, der durch die Corona-Krise immer schnellere Umdrehungen nimmt. Diese technischen Elemente sind die Grundlage, um auf Dauer eine gut funktionierende Führung auf Remote-Basis zu etablieren.

Tipp:

Vereinfachen Sie HR-Abläufe und stärken Sie Ihre Mitarbeiter – mit der richtigen Personalmanagement Software

Denn es dürfte inzwischen den meisten Führungskräften klar sein, dass mobiles und/oder virtuelles Arbeiten das neue Normal in der Arbeitswelt sein wird. Was zunächst noch ungeplant und plötzlich auf die Betriebe zukam, dürfte in Zukunft zur Routine werden – Stichwort „New Work“. Und damit sollten auch Antworten auf die besorgt gestellten Fragen gefunden werden, zum Beispiel, ob und wie die Mitarbeiter daheim arbeiten und was sie den ganzen Tag tun – diffuse Ängste, mit denen Führungskräfte lernen sollten umzugehen. Hier entscheidet im wahrsten Sinne des Wortes der „Faktor Mensch“, ob Führung auf Remotebasis auf Dauer erfolgreich ist oder nicht. Dafür sind fünf Punkte essenziell:

  1. Bewusst kommunizieren

Das A und O der erfolgreichen Personalführung ist Ihre Fähigkeit zur Kommunikation. Daran ändert sich auch nichts, wenn Ihre Mitarbeiter nicht mehr im Büro nebenan sitzen. Der Unterschied ist: Kommunikation mal eben so nebenbei ist im Falle von Remote-Führung nicht möglich. Der Austausch muss bewusst gesteuert und in Struktur gegossen werden. Achtung: Diese Strukturen sollten nicht in Stein gemeißelt sein, sondern flexibel bleiben.

  1. Loslassen können

Da die Angestellten nicht mehr am gleichen Ort arbeiten, ist der Impuls zur Kontrolle bei vielen Führungskräften fast unvermeidlich. Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft belegen jedoch, dass zu viel Kontrolle mehr Schaden anrichtet als zu viel Vertrauen. Ein gewisser Vertrauensvorschuss ist also wichtig. Dieser beginnt bei uns selbst.

  1. Authentisch bleiben

Um Vertrauen aufzubauen, ist Authentizität notwendig. Dazu bedarf es nicht der Inszenierung von Persönlichkeit, sondern dass Sie ehrlich und unverstellt bleiben. Das soll nicht bedeuten, dass Sie im beruflichen Umfeld Ihr Innerstes nach außen kehren oder Ihr Privatleben offen legen sollen. Vielmehr geht es darum, Persönliches zu teilen – zum Beispiel als Vorgesetzte/r, Mama/Papa und Fußballfan. Ein Teil des Persönlichen darf im Berufsleben einen Platz einnehmen – das hilft als Vertrauensvorschuss enorm.

  1. Nachvollziehbar argumentieren

Entscheidungen müssen getroffen werden. Aber sie sollten auch transparent und logisch nachvollziehbar begründet werden. So entsteht beim Gegenüber Vertrauen – vor allem dann, wenn er oder sie die Gelegenheit bekommt, Verständnisfragen zu klären und nachzuhaken, wenn etwas unlogisch erscheint.

  1. Den Blick auf das Gegenüber richten

Um das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen, ist es entscheidend, den Blick auf die jeweilige Person zu richten: Mit wem genau wollen Sie ins Gespräch kommen, mit wem die Beziehung stärken? Was ist diesen Menschen wichtig, was benötigen sie, um Vertrauen aufzubauen? Empathie ist sowohl die Bereitschaft als auch die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen.

Selbst wenn Sie feststellen, dass Sie in Ihrer Führungsarbeit  noch die eine oder andere Zukunftskompetenz entwickeln können: Es gibt sicherlich auch Faktoren, die Ihnen leichtfallen. Machen Sie sich Ihrer Stärken bewusst – und trainieren Sie den anderen Teil in einem kleinen, von Ihnen vorab definierten Bereich.

Vielleicht lassen Sie in einer Besprechung einfach mal die Stimmung auf sich wirken, ohne etwas zu sagen. Oder Sie versuchen, sich im Team öfter authentisch zu verhalten. Halten Sie sich stets vor Augen: Ihre Mitarbeiter werden dies in aller Regel positiv bewerten. Und Sie können auf diese Weise dazu beitragen, Ihre zukünftige Unternehmenskultur zu prägen.

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