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Aufwand und Ertrag

Beschreibung im Lexikon

Aufwand und Ertrag

Die Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag gehört zu den gängigsten Grundprinzipien des betrieblichen Rechnungswesens. Demnach wird unter Aufwand alles verstanden, was sich auf der Kostenseite beziffern lässt, um mit einem Produkt oder einer Dienstleistung einen Ertrag zu erzielen.

Während jeder Aufwand auf dem entsprechenden Aufwandskonto verbucht wird, werden Erträge auf den Ertragskonten erfasst. Diese systematische Trennung ermöglicht eine präzise Analyse der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Aufwand und Ertrag?

Aufwand und Ertrag sind zentrale Aspekte in der Buchführung und bilden die Grundlage für die Beurteilung der wirtschaftlichen Leistung eines Unternehmens. Die beiden Begriffe lassen sich wie folgt definieren:

In der Buchhaltung bezeichnet Aufwand sämtliche Ausgaben sowie den Verbrauch von Ressourcen, wie Material, Rohstoffen, Maschinen, Kapital oder Arbeitszeit, um eine Leistung zu erbringen oder ein Produkt herzustellen. Da hierbei das Eigenkapital gemindert wird, spricht man auch von einem Wertverzehr.

Im Gegensatz dazu versteht man unter einem Ertrag den Gesamtwert der erbrachten Leistungen oder erzielten Einnahmen eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum. Er entsteht primär durch den Verkauf von Dienstleistungen oder Waren. Deshalb beschreibt ein Ertrag einen Wertzuwachs und erhöht das Eigenkapital.

Ertrag und Einnahmen: Unterschiede

Der Unterschied zwischen Ertrag und Einnahme liegt in ihrer Definition und ihrem zeitlichen Bezug. Ein Ertrag entsteht durch erbrachte Leistungen eines Unternehmens, unabhängig davon, ob die Zahlung bereits erfolgt ist. Eine Einnahme bezieht sich hingegen auf den tatsächlichen Geldfluss. Sie entsteht erst, wenn ein Kunde ein Produkt oder Dienstleistung bezahlt, sei es bar, per Überweisung oder auf andere Art und Weise.

Erträge können somit auch Einnahmen sein, müssen sie jedoch nicht. Daher unterscheidet man folgende drei Fälle:

  1. Ertrag und Einnahme: Ein Unternehmen verkauft ein Produkt an einen Kunden. Dieser bezahlt sofort. Somit entstehen gleichzeitig ein Ertrag und eine Einnahme.
  2. Ertrag, keine Einnahme: Ein Unternehmen produziert Ware für das eigene Lager, wodurch ein Ertrag entsteht. Da die Ware jedoch nicht direkt verkauft wird, wird keine Einnahme generiert.
  3. Einnahme, kein Ertrag: Ein Unternehmen verkauft Ware auf Ratenzahlung. Mit der ersten Zahlung entsteht eine Einnahme, jedoch kein Ertrag, da dieser bereits beim Verkauf entstanden ist.

Operative und nicht-operative Aufwände und Erträge

Operative Aufwände und Erträge entstehen aus dem Kerngeschäft eines Unternehmens. Beim Aufwand zählen dazu Aufwendungen für

  • Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
  • Löhne und Gehälter,
  • Mietausgaben,
  • Zinsen und
  • Materialien

sowie Verringerungen des Warenbestandes, während bei Erträgen

dazugehören.

Ein nicht-operativer Aufwand oder Ertrag resultiert hingegen aus Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens zählen. Beispiele dafür können sein:

Nicht-operativer Aufwand:

  • Periodenfremder Aufwand: Steuer-Nachzahlungen bzw. -Vorauszahlungen
  • Außerordentlicher Aufwand: Diebstahl oder Forderungsausfall
  • Betriebsfremder Aufwand: Spenden
  • Bewertungsbedingter Aufwand: Sonder-Abschreibung

Nicht-operativer Ertrag:

  • Periodenfremder Ertrag: Steuer-Rückerstattungen
  • Außerordentlicher Ertrag: Verkauf von Unternehmensbeteiligungen
  • Betriebsfremder Ertrag: Mieterträge
  • Bewertungsbedingter Ertrag: Zuschreibungen

Erträge und Aufwendungen in der Buchführung

Jeder betriebliche Ertrag und jede betriebliche Aufwendung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erfasst. Grundlage dafür ist das Periodenprinzip, wonach Geschäftsvorfälle dem Zeitraum zugeordnet werden, in dem sie wirtschaftlich entstanden sind.

Alle Kosten, die zur Erstellung von Produkten oder Dienstleistungen anfallen, werden auf Aufwandskonten verbucht. In der GuV werden sie auf der linken Seite, dem Soll, ausgewiesen. Auf der rechten Seite der GuV, dem Haben, stehen die Ertragskonten, die alle Einnahmen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen erfassen.

Aufwands- und Ertragskonten sind Erfolgskonten und zugleich Unterkonten des Eigenkapitalkontos. Zur Ermittlung von Jahresüberschuss (Gewinn) oder Jahresfehlbetrag (Verlust) werden diese Erfolgskonten über das GuV-Konto abgeschlossen, dessen Saldo anschließend auf das Eigenkapitalkonto gebucht wird.

Aufwandsarten und ihre Buchungskonten

In einer Buchhaltungssoftware werden alle Arten von Aufwendungen als Kosten erfasst, sofern sie sich mit einem Zahlenwert darstellen lassen. Neben Geschäftsvorfällen, die mit einem konkreten Zahlungsverkehr verbunden sind, gehören Abschreibungen von Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen zur Kategorie des Aufwands.

  • Personal: Lohnkosten
  • Betrieblich: Miete oder Pacht, Raumkosten
  • Material, Rohstoffe oder Zwischenerzeugnisse: Wareneinkäufe
  • Bestandsänderungen von Vorräten: Material- und Warenverbrauch
  • Betriebsmittel wie zum Beispiel Bürobedarf, EDV-Ausstattung, Maschinen und Werkzeuge, Kfz-Kosten, Kommunikations- und Werbungskosten
  • Zinsaufwand für aufgenommene Kredite
  • Beiträge für Versicherungen oder Verbände
  • Verbrauch von Ressourcen: Abschreibung von Anlagevermögen
  • In der Buchhaltung finden sich alle Formen, die sich mit einer Zahl darstellen lassen, als vordefinierte Buchungskonten mit je eigenem Buchungssatz wieder. Am Ende eines Wirtschaftsjahres werden alle Aufwendungen in Summe den erzielten Erträgen gegenübergestellt werden. Gewinn oder Verlust ergibt sich demnach als Differenz zwischen Aufwand und Ertrag.

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