Unternehmensnachfolge zu zweit: Die Doppelspitze als modernes Führungsmodell
Die Geschäftsführung zu zweit oder im Team ist in der Startup-Szene ein längst etabliertes Modell. Funktioniert sie auch bei der Unternehmensnachfolge im Mittelstand? In diesem Artikel beleuchten wir Chancen, Risiken und Praxisbeispiele der Doppelspitze.
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Doppelt hält besser – gilt das auch für die Unternehmensführung? Bei einer Doppelspitze, auch Tandemführung genannt, leiten zwei Personen gemeinsam eine Firma. Meist teilen sie sich Aufgabenbereiche auf, aber treffen auch gemeinsame Entscheidungen und profitieren vom gegenseitigen Know-how. Dieses Modell kann speziell in der Unternehmensnachfolge große Vorteile haben, wie zahlreiche Best-Practice-Cases zeigen. Was gibt es dabei zu beachten?
Erfahren Sie hier mehr dazu:
- Kompetenz hoch zwei: Vorteile einer Doppelspitze
- Good Cop, Bad Cop? Diese Fehler sollten Führungsteams vermeiden
- So sehen Doppelspitzen bei der Unternehmensnachfolge aus
- Doppelspitze in der Praxis
Kompetenz hoch zwei: Vorteile einer Doppelspitze
Mit zwei Köpfen treffen sich Geschäftsentscheidungen oft leichter. Die Doppelspitze vereint unterschiedliche Fähigkeiten und Perspektiven, wodurch kreative und gut durchdachte Lösungen entstehen. Zwei Führungspersönlichkeiten können sich in ihren Stärken ergänzen und Schwächen des anderen ausgleichen. Dies führt zu einer umfassenderen und robusteren Unternehmensstrategie. Zudem erhöht sich die Präsenz der Geschäftsleitung, was die Entscheidungsfindung beschleunigen kann. Konflikte lassen sich dank der Vielfalt an Blickwinkeln besser lösen und auch das Risiko von Fehlentscheidungen kann sich reduzieren, wenn zwei Personen ihre Meinungen und Ansichten abgleichen und gemeinsam verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.
Good Cop, Bad Cop? Diese Fehler sollten Führungsteams vermeiden
Die Zusammenarbeit in einer Doppelspitze bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Wenn Geschäftsführer eher miteinander konkurrieren, statt zusammenzuarbeiten, entstehen Spannungen und Ineffizienzen. Eine klare Aufgabenaufteilung ist also wichtig. Gleichzeitig gilt es, eine Balance zwischen Eigenverantwortung und gegenseitiger Entlastung zu finden. Das gelingt nur mit einer klaren, konstruktiven, offenen und regelmäßigen Kommunikation.
Außerdem können langsame Entscheidungsprozesse das Unternehmen ausbremsen, wenn die Abstimmung zwischen beiden Geschäftsführern zäh ist oder das nötige Vertrauen fehlt. Beim Austausch mit der Belegschaft ist es wichtig, sie über die Gründe für die Doppelspitze transparent aufzuklären und die jeweiligen Aufgabenbereiche genau zu kommunizieren. Das beugt Verwirrung vor und verhindert, dass eine „Good Cop, Bad Cop“-Dynamik entsteht. Die Belegschaft sollte das Führungsduo als einheitliche Instanz wahrnehmen und sich nicht bei bestimmten Fragen bewusst nur an eine der beiden Personen wenden.
So sehen Doppelspitzen bei der Unternehmensnachfolge aus
Doppelspitzen und mehrköpfige Führungsteams sind in der Startup-Szene weit verbreitet und bewähren sich auch immer mehr bei der Unternehmensnachfolge im Mittelstand. In Familienunternehmen übernehmen nicht selten Geschwister gemeinsam die Leitung (ein bekanntes Beispiel: Hipp) oder ein Elternteil führt das Unternehmen zeitweise zusammen mit dem Sohn oder der Tochter (wie etwa bei der Würth GmbH). Diese Konstellationen kombinieren Erfahrung und frische Ideen und sorgen für Kontinuität.
Ein weiteres Modell ist die Mischung aus externer und interner Nachfolge. Der externe Manager bringt einen professionellen, unvoreingenommenen Blick von außen ein, während das Familienmitglied die Unternehmenskultur und Traditionen weiterträgt. Die Vorteile dieser Modelle liegen in der breiten Wissensbasis und der geteilten Verantwortung, die das Unternehmen in eine stabile und erfolgreiche Zukunft führen können.
Doppelspitze in der Praxis
Es gibt also vielfältige Modelle für die geteilte Unternehmensnachfolge. Drei Beispiele aus der Praxis sind im Vodcast zu erleben: Patrick Löchelt (Hasenkopf Industrie Manufaktur), Hille Bekic (Velokonzept), Simon Goy und Ho-Man Lau (Goy & Balke) erzählen darin von Aufgabenverteilungen, gemeinsamen Visionen und wichtigen Learnings. Jetzt ansehen und inspirieren lassen.
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