Wero als Alternative zu PayPal und Co.?
Wer im Internet bezahlt, nimmt gern Zahlungsdienstleister wie PayPal, Kreditkarte, Google Pay und Co. In Anspruch. Seit Sommer 2024 hat ein europäischer Zahlungsdienstleister die Marktbühne betreten und verspricht ähnliche Leistungen für die Zukunft. Die Pläne sind groß: Wero möchte Europas beliebteste Bezahl-Plattform werden.

Wero, der neue europäische Zahlungsdienst – ein Gegengewicht zu anderen bereits etablierten Bezahlsystemen.
Was ist Wero?
Wero ist eine europäische Zahlungslösung, die 16 europäische Banken und Zahlungsdienstleister unter dem Zusammenschluss der European Payments Initiative (EPI) miteinander aus der Taufe gehoben haben. Die Lösung wird Bankkunden, Händlern, Freiberuflern und kleinen Unternehmen ermöglichen, Zahlungsgeschäfte miteinander abzuwickeln.
Ziel ist, im Wettbewerb gegen die überwiegende US-amerikanische Konkurrenz, sich als das europäische Zahlungssystem zu behaupten. Wichtig ist, dass die Daten der Nutzer innerhalb Europas bleiben. Onlinezahlungen und Echtzeit-Geldtransfers sollen somit sicherer werden.
Was bietet Wero aktuell?
Augenblicklich ermöglicht Wero ausschließlich Echtzeit-Überweisungen zwischen Privatpersonen – auch länderübergreifend und ohne Kenntnis einer IBAN-Nummer. Eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, die mit dem Konto verknüpft ist, reicht völlig aus. Eine Überweisung auf diese Art und Weise benötigt weniger als zehn Sekunden, bis das Geld auf dem Empfängerkonto ist.
Aktuell sind die Einschränkungen jedoch noch groß. Bislang sind wenige deutsche Kreditinstitute an das neue Zahlungssystem angeschlossen und der Service kann ausschließlich in Deutschland, Frankreich und Belgien ausgeführt werden. Weitere europäische Länder sind in Planung.
Es gilt ein Überweisungslimit von 1000 € je Transaktion. Angeschlossene Banken können das sogar noch heruntersetzen.
Ende 2026 soll die Niederlande der Plattform beitreten. Mit „iDeal“ wird ein Bezahlsystem auf die Wero-Plattfom migriert, das mit derzeit rund 4 Milliarden Transaktionen im Jahr sehr stark frequentiert ist.
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Digitale Bezahlmethoden werden immer beliebter
Trotz der digitalen Bezahlmethoden wie Wero bleibt das Bargeld für die Menschen im Euroraum an der Ladenkasse in Deutschland zunächst noch erste Wahl. Vor allem bei kleinen Beträgen greifen Verbraucher überwiegend zu Schein und Münze.
Doch die Bedeutung digitaler Bezahlmöglichkeiten nimmt stetig zu. Jahr für Jahr werden weniger Einkäufe bar abgewickelt:
- 52% der Transaktionen waren es 2024
- 59% waren es 2022
- 72 % Barzahlungen wurden 2019 im Währungsraum gezählt.
Zugleich geht der Anteil der Kartenzahlungen nach oben:
- 25% in 2019
- 34% in 2022
- 39% im Jahr 2024
Wer zu Schein und Münze greift, schätzt daran, dass er beim Blick in den Geldbeutel genau weiß, wie viel er noch ausgeben kann. Auch das anonyme Bezahlen ohne elektronische Spuren ist ein Argument der Bargeldbefürworter.
Viele zieht es allerdings nicht mehr in Städte oder Einkaufszentren. Lieber surft man bequem daheim an Rechner oder dem mobilen Endgerät auf den bunten Shoppingseiten. Daher machen Internetzahlungen über die verschiedenen Anbieter gut ein Fünftel (21%) aller Zahlungen und gut ein Drittel (36%) des Gesamtwertes aus.
Kommt Wero auch im B2B Geschäft?
Künftig sollen Geschäftsleute untereinander Zahlungen via Wero abwickeln können, ohne die strengen Überweisungslimits, die für Privatpersonen gelten. Den entsprechenden Praxistest im E-Commerce hat Wero mit mehreren Transaktionen über den Onlineshop eines großen Deutschen Fußballklub bestanden.
Ab Sommer 2025 soll es beim Onlineshopping möglich sein, mit Wero zu zahlen, ab dem Jahr 2026 auch im stationären Handel.
Den Handel will Wero mit wettbewerbsfähigen Konditionen locken. Viele Einzelhändler klagen über die satten Gebühren, die von den US-Anbietern erhoben werden. Weitere Dienstleistungsfunktionen sollen ein Käuferschutz, die Verwaltung von Abonnements und Finanzierungsoptionen sein.
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Welche Banken machen aktuell mir?
Europaweit bieten mehr als 900 Kreditinstitute Wero an. In Deutschland können bislang vor allem Kunden der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Postbank das Angebot nutzen. Ferner können einige Sparda- und PSD-Bankkunden auf den Dienst zugreifen. Die Deutsche Bank und die ING wollen folgen.