HR-Management und Lohnbuchhaltung

Restrukturierung in Unternehmen: Ziele, Vorgehen, Beispiele

Bereit für Veränderung? In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt ist das für Unternehmen manchmal sogar notwendig, um zu überleben: Dann ist die Rede von einer Restrukturierung. Was das genau bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel – jetzt informieren und zukunftsfähig aufstellen.

In einer Arbeitswelt, die sich ständig verändert, sind Anpassung und Flexibilität für den Erfolg unerlässlich. Gutes Change Management ist in Unternehmen gefragter denn je. Aber was passiert, wenn Marktumfeld, Umsatzentwicklung oder Wettbewerbsumfeld so schwierig werden, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet ist? In so einem Fall ist eine radikale Restrukturierung erforderlich. Dieser Leitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) erklärt, was genau eine Restrukturierung beinhaltet und wie sie gelingen kann.

Inhalt

Was bedeutet „Restrukturierung“ in einem Unternehmen?

Eine Restrukturierung in einem Unternehmen wird notwendig, wenn es vor Herausforderungen steht, die seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit bedrohen. Diese Herausforderungen können vielfältig sein und umfassen unter anderem einen Rückgang der Umsätze oder Gewinne, Veränderungen im Marktumfeld wie neue Technologien oder verstärkten Wettbewerb, interne Probleme wie schwache Prozesse oder veraltete Organisationsstrukturen sowie Fusionen, Übernahmen oder strategische Neuausrichtungen. Oft sind es auch mehrere Schrauben, an denen zu drehen ist, gepaart mit ineffizienter Geschäftsführung in der Vergangenheit.

Eine Restrukturierung ist dann oft der letzte, radikale Schritt, um eine Insolvenz zu verhindern. Sie umfasst verschiedene Maßnahmen, um das Unternehmen neu auszurichten und seine Leistungsfähigkeit zu verbessern. Dazu gehören:

  • die Überprüfung und Anpassung der Organisationsstruktur,
  • die Neugestaltung von Geschäftsprozessen,
  • Personalanpassungen wie Umstrukturierungen, Entlassungen oder Neueinstellungen und ggf.
  • Veränderungen in der Unternehmenskultur und Führung.

Wann kommt es zu einer Restrukturierung?

Die Ursachen einer Restrukturierung können vielfältig sein: Neben einem schwierigen Markt- oder Wettbewerbsumfeld und internen Schwachstellen können auch veränderte Kundenbedürfnisse oder Markttrends die Anpassungen notwendig machen. Druck von Investoren oder Shareholdern zur Verbesserung der Unternehmensperformance oder externe Einflüsse wie Gesetzesänderungen, gesellschaftliche Krisen oder politische Ereignisse sind weitere mögliche Gründe. Die Ziele sind aber die gleichen.

Was sind die Ziele einer Restrukturierung?

Das Ziel eines so großen Change Prozesses ist nichts Geringeres als die Rettung des Unternehmens, bevor noch radikalere Maßnahmen nötig werden. Das beinhaltet eine Kostensenkung und Effizienzsteigerung, die etwa durch Marktanpassung, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Anpassung an neue Technologien oder Markttrends sowie die Schaffung einer agileren und flexibleren Organisation gelingt. Wie der Prozess genau aussieht, hängt vom Unternehmen und der jeweiligen Situation ab. In jedem Fall aber ist es ratsam, externe Berater und Unterstützung hinzuzuziehen.

Inwiefern sind Mitarbeiter von einer Restrukturierung betroffen?

Mitarbeiter können von Umstrukturierungen in ihren Arbeitsbereichen betroffen sein, was zu Änderungen in ihren Aufgaben, Arbeitsabläufen und auch Teams führen kann. Bei Entlassungen ist Frust vorprogrammiert. Aber auch schon bei weniger drastischen Veränderungen ist eine Restrukturierung mit Unsicherheit und Stress verbunden, da Mitarbeiter möglicherweise befürchten, ihre Arbeitsplatzsicherheit oder Karrieremöglichkeiten zu verlieren – oder schlichtweg aufgrund der plötzlichen Veränderungen, die sie bewältigen müssen, egal wie wichtig und richtig diese für das Unternehmen auch sein mögen. Daher ist es elementar, die Belegschaft bei einer Restrukturierung eng zu begleiten und zu entlasten.

Welche Aufgaben übernimmt HR bei einer Restrukturierung?

HR spielt eine entscheidende Rolle während einer Restrukturierung, da es für die Umsetzung und Begleitung von Personalmaßnahmen verantwortlich ist. Dazu gehören die Planung und Durchführung von Entlassungen, die Neuorganisation von Teams und Abteilungen, die Unterstützung der Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung sowie die Kommunikation und Koordination zwischen Management und Mitarbeitern während des gesamten Prozesses. HR ist auch dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass die Restrukturierung im Einklang mit den geltenden rechtlichen Vorschriften und den Unternehmenswerten erfolgt.

Gutes Change Management während einer Restrukturierung beinhaltet natürlich auch die Motivation und Unterstützung der bestehenden Mitarbeiter. Am wichtigsten ist hier eine klare und transparente Kommunikation. HR und Führungskräfte sollten offen mit den Mitarbeitern sprechen, ihre Bedenken ernst nehmen und sie aktiv in den Veränderungsprozess einbeziehen. Darüber hinaus ist es hilfreich, klare Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um ihnen auch in Zeiten des Wandels eine positive Zukunft in Aussicht zu stellen.

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Was verändert sich alles bei einer Restrukturierung?

Um ein Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und es agil und zukunftsfähig zu machen, können Veränderungen in verschiedenen Bereichen nötig sein. Dazu zählen:

  • Strukturelle Veränderungen: Änderungen in der Organisationsstruktur, z.B. die Neugestaltung von Abteilungen oder Teams, die Zusammenlegung oder Aufspaltung von Geschäftsbereichen sowie die Einführung neuer Hierarchieebenen oder Berichtsstrukturen.
  • Prozessänderungen: Anpassungen oder Neugestaltungen von Geschäftsprozessen, um sie effizienter und effektiver zu gestalten. Dies kann die Automatisierung von Abläufen, die Vereinfachung von Verfahren oder die Einführung neuer Arbeitsmethoden umfassen.
  • Strategische Veränderungen: Anpassungen in der Unternehmensstrategie und -ausrichtung, um sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen oder neue Wachstumschancen zu erschließen. Das kann die Neupositionierung des Unternehmens, die Erschließung neuer Märkte oder die Diversifizierung des Produkt- oder Dienstleistungsangebots umfassen.
  • Personalmaßnahmen: Änderungen im Personalbereich, neben Entlassungen oder Neueinstellungen auch die Neugestaltung von Arbeitsverträgen oder Vergütungssystemen sowie die Förderung von Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter.

Was passiert, wenn die Restrukturierung nicht gelingt?

Wenn eine Restrukturierung nicht erfolgreich ist, kann das schwerwiegende Konsequenzen für das Unternehmen haben. Selbst wenn nicht unmittelbar die Insolvenz drohen muss, kann eine gescheiterte Restrukturierung zu einem Verlust an Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei den Mitarbeitern führen, was die Arbeitsmoral und -leistung negativ beeinflusst. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen den Restrukturierungsprozess sorgfältig planen, um sicherzustellen, dass er effektiv und nachhaltig ist.

Leitfaden für eine erfolgreiche Restrukturierung:

  1. Analyse der Situation: Eine erfolgreiche Restrukturierung erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Dabei ist es entscheidend, die Ursachen für die Notwendigkeit der Restrukturierung zu identifizieren und die aktuelle Situation des Unternehmens gründlich zu analysieren. Diese Analyse dient als Ausgangspunkt, um eine fundierte Entscheidung über die notwendigen Schritte zu treffen.
  2. Entwicklung einer Restrukturierungsstrategie: Nach der Analyse der Situation folgt die Entwicklung einer Strategie. Dabei ist es wichtig, klare Ziele zu definieren und einen umfassenden Plan zu entwickeln, um diese zu erreichen. Dabei sollten die Bedürfnisse und Anliegen aller Stakeholder berücksichtigt werden, um eine breite Akzeptanz und Unterstützung für die Veränderungen sicherzustellen.
  3. Kommunikation und Einbindung: Ein weiterer entscheidender Schritt ist die Kommunikation und Einbindung der Mitarbeiter. Es ist wichtig, die geplanten Veränderungen offen und transparent zu kommunizieren und die Mitarbeiter aktiv in den Prozess einzubeziehen. Eine offene Kommunikation und die Schaffung eines unterstützenden Umfelds für den Wandel baut Bedenken und Widerstände ab werden und die Mitarbeitermotivation bleibt hoch.
  4. Umsetzung der Maßnahmen: Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt am besten schrittweise und erfordert ein gewisses Maß an Flexibilität. Denn es ist wichtig, die geplanten Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass sie den Zielen der Restrukturierung entsprechen und die gewünschten Ergebnisse bringen.

Wie lässt sich einer Restrukturierung vorbeugen?

Schon bevor radikale Veränderungen im Unternehmen unumgänglich werden, können HR-Fachkräfte und Führungskräfte sich proaktiv auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Eine wesentliche Vorbereitung besteht darin, über fundierte Kenntnisse im Change Management zu verfügen. Hierzu gehören die Fähigkeiten und Kompetenzen, um Veränderungsprozesse effektiv zu planen, zu steuern und umzusetzen, unter anderem:

  • Kommunikation: Die Fähigkeit, Veränderungen offen und transparent zu kommunizieren und klare Botschaften zu formulieren.
  • Konfliktmanagement: Die Fähigkeit, auch schwierige Gespräche zu führen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen.
  • Empathie und Sensibilität: Die Fähigkeit, einfühlsam und sensibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen und ihnen die notwendige Unterstützung und Begleitung zu bieten.
  • Strategisches Denken: Die Fähigkeit, langfristige Ziele zu definieren, das Marktumfeld ganzheitlich im Blick zu behalten und die Auswirkungen von Veränderungen auf verschiedene Bereiche des Unternehmens zu berücksichtigen.

Indem HR-Fachkräfte und Führungskräfte ihre Fähigkeiten im Change Management kontinuierlich weiterentwickeln und sich proaktiv auf Veränderungen vorbereiten, können sie nicht nur im Fall der Fälle erfolgreiche Restrukturierungen durchführen, sondern das Unternehmen auch langfristig auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.

Fazit

In einer Welt des ständigen Wandels und der zunehmenden Komplexität sind Restrukturierungen und Change Management unvermeidbare Aspekte für KMUs, um wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristigen Erfolg zu sichern. Die Fähigkeit, Veränderungen proaktiv anzugehen und erfolgreich umzusetzen, liegt in den Händen von HR und Führungskräften, die über die notwendigen Fähigkeiten, Kompetenzen und Strategien verfügen. Mit einem klaren Blick in die Zukunft und einem starken Engagement für Veränderung sind sie bestens gerüstet, um die Herausforderungen der modernen Geschäftswelt erfolgreich zu meistern.

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