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Profit-Center-Rechnung

Beschreibung im Lexikon

Profit-Center-Rechnung

Eine Profit-Center-Rechnung (PCR) ist eine organisatorische Methode, einzelne Unternehmensbereiche jeweils nach ihrer eigenen Profitabilität zu beurteilen. Ein Profit-Center ist eine eigenständig agierende Einheit eines Unternehmens, allerdings ohne eigenständige Rechtsform. Hinter dem Konzept des Profit-Centers steht die Idee, dass eine Unternehmenseinheit um eigene Rentabilität bemüht ist und aus sich selbst heraus Gewinne abwirft.

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Die Idee des Profit-Centers

Ursprünglich ist die Idee des Profit-Centers eine organisatorische. Statt sämtliche Abteilungen oder Geschäftsbereiche zentral zu verwalten, wird das Unternehmen aufgeteilt in einzelne Einheiten oder Units, die jeweils eigene Verantwortung für ihre Umsätze und ihren Aufwand übernehmen. Gleichzeitig wird der Einheit ein hohes Maß an Handlungsspielraum gewährt. Manche Unternehmen legen das Prinzip des Profit-Centers soweit aus, dass sich die einzelnen Abteilungen untereinander Rechnungen stellen, wenn sie die dort angesiedelten Leistungen in Anspruch nehmen.

Vor- und Nachteile der Profit-Center-Rechnung

Als die Profit-Center-Idee in den 80er-Jahren aufkam, mussten zunächst einige Schwachstellen des Konzepts bereinigt werden. Bis heute legendär sind einige Auswüchse, die viel Konfliktpotenzial bargen: Geschäftsbereiche eines Unternehmens kauften bestimmte Dienstleistungen auswärts statt im eigenen Unternehmen ein, um für ihre eigene Abteilungen Kosten zu sparen. Somit standen Profit-Center in direkter Konkurrenz zu externen Anbietern auf dem Beschaffungsmarkt. Doch gerade diese Idee, dass jede Abteilung ihr Leistungen auf möglichst wirtschaftliche Weise bereitstellt, verhalf dem Profit-Center-Konzept gleichzeitig zu seinem Durchbruch als Instrument der Kostenoptimierung und des Controllings. Wenn externe Anbieter eine Leistung preisgünstiger zur Verfügung stellen als die unternehmenseigene Abteilung, dann muss die interne Abteilung aus eigener Kraft heraus Rationalisierungsmaßnahmen in Angriff nehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Wie funktioniert ein Profit-Center?

Das Grundmodell ist prinzipiell so aufgebaut, dass einzelne Abteilungen eines Unternehmens, also auch reine Stabsstellen oder Serviceabteilungen, eine eigene Gewinn- und Verlustrechnung anstellen. Diese kann auch virtuell erfolgen, indem Einnahmen und Ausgaben jeder Art einander gegenübergestellt werden. Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist, dass ein Profit-Center jede Leistung, die es für eine andere Abteilung des Unternehmens erbringt, fakturiert oder in Rechnung stellt. Wenn zum Beispiel eine hauseigene Werbeabteilung einen Auftrag für einen anderen Geschäftsbereich erfüllt, so erzielt es eigene Erlöse, während der beauftragende Geschäftsbereich für diese Leistungen bezahlt, als handele es sich bei der Werbeabteilung um einen externen Lieferanten.

Unterscheidung von Profit-Center und Kostenstelle

Im Unterschied zum Profit-Center ist eine Kostenstelle als Ort definiert, in dem ein Aufwand entsteht oder eine Leistung erbracht wird. In Unternehmen, die verschiedene Geschäftsbereiche mit je eigenen Budgets ausstatten, gehört es zu den gängigen Fragen, welches Budget für eine bestimmte Leistung belastet wird, auf welche Kostenstelle also ein finanzieller Aufwand gebucht wird. Ein Profit-Center wird hingegen als Einheit betrachtet, die gewinnorientiert agiert und darum auch eigenständige unternehmerische oder zumindest kaufmännische Entscheidungen treffen kann. Dass die allgemeine wirtschaftliche Praxis der PCR deutliche Abweichungen von der Theorie kennt, liegt in der Natur der Sache. Denn am Ende zeigt die Profit-Center-Rechnung in erster Linie als Instrument des Controllings ihre Stärken. Eine PCR lässt sichtbar werden, welche Abteilungen oder Geschäftsbereiche ggf. unrentabel sind, weil sie intern zu selten in Anspruch genommen werden oder als eigenständige Einheiten mehr Kosten als Ertrag hervorrufen.

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