Die moderne Arbeitswelt bringt für die meisten Arbeitnehmer eine hohe körperliche und geistige Belastung mit sich. Stundenlanges Sitzen am Schreibtisch, meist über eine Computertastatur gebeugt, führt häufig zu Rückenschmerzen und Nackenverspannungen. Zeitdruck und Stress wiederum begünstigen psychische Probleme und können zum Burn-out führen. Das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement hat darum in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Unternehmen machen das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zum Teil ihrer Unternehmenskultur oder legen es in der firmeninternen Compliance fest.
Wie sieht betriebliches Gesundheitsmanagement aus?
Betriebliches Gesundheitsmanagement setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen. Eine wichtige Säule ist ein gesundes Betriebsklima. Sind die Arbeitnehmer ständig gestresst, weil die Abteilung chronisch unterbesetzt ist, oder kommt es zu Mobbing durch Vorgesetzte oder bestimmte Mitarbeiter? Leiden die Angestellten unter einem Klima des Misstrauens, weil jeder Schritt kleinlich dokumentiert werden und jeder neue Kugelschreiber schriftlich beantragt werden muss? Sind Mitarbeiter demotiviert, weil sie nie ein Lob erhalten?
Mitarbeitergespräche können ein erster Schritt sein, um einem gestörten Betriebsklima auf die Spur zu kommen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Angebote wie individuelles Coaching oder Workshops zu Themen wie Stressmanagement können sinnvoll sein. Im Idealfall führt ein verbessertes Betriebsklima dazu, dass die Mitarbeiter wieder motiviert sind, gerne zur Arbeit kommen und produktiver bei der Sache sind.
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Betriebliches Gesundheitsmanagement für gesünderes Leben
Betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst weiterhin die körperliche Gesundheit. Das Arbeitsrecht sieht zwar bestimmte gesetzliche Vorschriften wie die adäquate Einrichtung ergonomischer Arbeitsplätze vor, doch auch der beste Schreibtischstuhl schützt nicht vor Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen. Gegenmaßnahmen könnten hier firmeninterne Fitnessräume sein, die jeder Mitarbeiter 1-2x täglich zwischendurch aufsuchen darf, oder eine Massagefachkraft, die täglich Nacken- und Rückenmassagen in einem speziell eingerichteten Raum oder am Schreibtisch gibt.
Manche Firmen bieten firmeninterne Kurse rund um die Prävention an. Dies können zum Beispiel Tipps zu einer gesunden Ernährung sein oder dazu, wie das Laster Rauchen erfolgreich aufgegeben werden kann. Auch interne Sportgruppen wie eine tägliche Yogastunde oder eine Firmen-Fußballmannschaft können Mitarbeiter dazu anregen, sportlich aktiver zu werden.
Was können kleine und mittelständische Unternehmen tun?
Gerade in kleineren Unternehmen sind häufig keine zusätzlichen Räume vorhanden, die als Fitnessraum, Massagezimmer oder für Präventionskurse genutzt werden können. Dann ist es sinnvoll, die Sachzuwendungen für die Mitarbeiter in betriebliches Gesundheitsmanagement zu investieren. Bis zu 50 Euro sind jeden Monat steuerfrei erlaubt. Diese können zum Beispiel für eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio verwendet werden oder für andere Sportkurse. Hier ist es sinnvoll, den Mitarbeitern individuelle Angebote zu machen. Wer sich in Fitnessstudios nicht wohlfühlt, wird auch durch die kostenlose Mitgliedschaft nicht motiviert. Vielleicht geht der betreffende Mitarbeiter aber liebend gerne schwimmen und freut sich über eine Jahreskarte für das örtliche Schwimmbad oder wollte schon lange einmal Yoga ausprobieren.