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High Performance in Sport und Business: Was Unternehmen von Rugby lernen können

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High Performance in Sport und Business: Was Unternehmen von Rugby lernen können

Was Business von Rugby lernen kann? Ex-Nationalspieler und Unternehmer Benjamin Kayser teilt beim OMR Talk Insights über Leadership, mentale Stärke und Performance – und zeigt, wie Unternehmen echte Teamkultur und Spitzenleistung entwickeln.

Benjamin Kayser und Christian Mehrtens führen Gespräch

Was verbindet Spitzensport und Spitzenleistung im Unternehmen? Eine ganze Menge – wie Ex-Rugby-Profi und Unternehmer Benjamin Kayser beim Performance Talk von Sage auf dem OMR-Festival 2025 in Hamburg eindrucksvoll zeigte. Aus zahlreichen Jahren an der Spitze des internationalen Rugbys brachte Kayser nicht nur das physische Talent, sondern auch strategische Klarheit, emotionale Intelligenz und tiefes Führungsverständnis mit – und übersetzte sie in Impulse für die Businesswelt.

Inhaltsverzeichnis

Leadership-Learnings vom Spielfeld für die Chefetage

Trotz steigendem Performance-Druck fehlen in vielen Unternehmen laut Sage Studie noch immer die Grundlagen: 75 Prozent der HR-Verantwortlichen halten jährliche Beurteilungen für veraltet – und mehr als die Hälfte kann Leistungsträger nicht einmal zuverlässig identifizieren. Hinzu kommen festgefahrene Prozesse, fehlende Daten, unklare Ziele. Über 60 Prozent der HR-Verantwortlichen sehen ihr aktuelles Performance Management als ineffizient – höchste Zeit, umzudenken. Von der OMR-Bühne kommen vier hilfreiche Tipps: Klare Rollen, echtes Vertrauen, mentale Stärke und eine starke Feedbackkultur bilden für Kayser die Säulen von gutem Performance Management.

1. High Performance beginnt mit Klarheit – nicht mit Härte

Rugby gilt als eine der härtesten Mannschaftssportarten der Welt – doch der wahre Erfolgsfaktor liegt nicht in der Härte, sondern im Verständnis von Rollen, Verantwortung und Kommunikation. Für Kayser ist klar: Ein Team funktioniert nur, wenn jeder ganz genau weiß, warum er da ist – und was die Aufgabe ist.

Auch im Unternehmenskontext gilt: Leistung entsteht nicht durch Druck, sondern durch Struktur und Vertrauen. Wer seine Rolle kennt, Verantwortung übernehmen darf und regelmäßig Feedback bekommt, kann performen – ohne in Dauerstress zu verfallen. Klare Ziele, transparente Verantwortlichkeiten und regelmäßiger Austausch sind die Grundlage jeder Hochleistungskultur.

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2. Fehlerkultur: Vertrauen ist der wahre Performance-Treiber

Im Rugby wie in jedem Team gibt es keinen Platz für Einzelkämpfer – und auch keine Zeit für Schuldzuweisungen. Fehler passieren schnell, oft unter enormem Druck. Was dann zählt: Das Team fängt auf, statt zu kritisieren. Diese Haltung fehlt vielen Unternehmen. Führung wird zu oft mit Kontrolle verwechselt. Aber High Performance braucht Vertrauen: Ohne Vertrauen keine Risikobereitschaft, ohne Risiko kein Fortschritt.

Gerade in Zeiten von Transformation, New Work und Innovationsdruck wird psychologische Sicherheit zum Gamechanger: Nur wer sich sicher fühlt, bringt neue Ideen ein, übernimmt Verantwortung – und wächst über sich hinaus. Was Führungskräfte daraus lernen können: Vertrauen schlägt Kontrolle. Eine gesunde Fehlerkultur sorgt dafür, dass Lernen und Leistung Hand in Hand gehen.

3. Mentale Stärke ist trainierbar

Im Rugby lerne man sehr früh: Die meisten Spiele werden im Kopf entschieden. Kayser spricht hier nicht von Motivationstricks, sondern von harter Arbeit: mentales Training, Auseinandersetzung mit Drucksituationen, bewusste Pausen, Umgang mit Rückschlägen.

In der Businesswelt dagegen wird mentale Stärke oft vorausgesetzt – aber selten gefördert. Dabei ist Resilienz kein Nice-to-have, sondern eine Kernkompetenz, die trainiert und gepflegt werden muss: zum Beispiel mit Hilfe von Weiterbildung, Coachings, Reflexionsräumen und einem Führungsteam, das mit gutem Beispiel vorangeht. Mentale Stärke braucht systematische Förderung – auf individueller, teambezogener und organisationaler Ebene.

Dabei kann sich auch herausstellen: Die mentale Belastung im Team ist zu hoch oder ungleichmäßig verteilt. Wer auf Flexibilität setzt, kann dem dynamisch entgegensteuern. Möglicherweise bildet eine Vier-Tage-Woche die Lösung oder die Einführung von KI-Tools hilft, das Team zu entlasten. Wer offen und agil bleibt, stärkt den Rücken der eigenen Mitarbeiter.

4. Feedback als Routine statt als Ausnahme

Weder der Kapitän auf dem Rugbyfeld noch der Geschäftsführer im Mittelstand ist gut beraten, wenn er seine Rolle als Machtposition versteht. Er muss vor allem eines können: zuhören, beobachten und das Team in seinen Stärken fördern.

Kern dieser Haltung ist eine kontinuierliche, ehrliche und positive Feedbackkultur. Im Unternehmensalltag fehlt diese systematische Reflexion häufig. Gerade einmal 6 Prozent der deutschen Unternehmen geben ihren Angestellten monatliches Feedback. Doch genau darin steckt das Potenzial, besser zu werden. Denn Spitzenleistung entsteht nicht durch seltene Beurteilungen, sondern durch regelmäßige, klare Rückmeldungen – direkt auf dem Spielfeld oder im Arbeitsalltag. Gute Führung bedeutet, Orientierung zu geben, blinde Flecken aufzudecken und Potenziale gezielt zu fördern.

Halbjährliche Feedbackgespräche gehören in jedem guten Unternehmen dazu. Aber wer auch im Tagesgeschäft und in jedem wichtigen Meeting Raum für Lob und Kritik schafft, hebt sich ab.

Fazit: Erfolg entsteht im Zusammenspiel

Rugby ist kein Modell für jedes Unternehmen – aber eine starke Metapher für das, was erfolgreiche Teams ausmacht: Klarheit, Vertrauen, Fokus, Resilienz und reflektiertes Lernen. Wer Performance neu denken will, muss also nicht härter arbeiten – sondern intelligenter führen. Das heißt: echte Ziele setzen, Räume schaffen, Menschen stärken. Dann wird auch aus Business ein Mannschaftssport mit Siegespotenzial.

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