Die heutige globale Wettbewerbssituation stellt Prozessfertiger vor immer größere Herausforderungen. Nicht nur die Ansprüche der Kunden steigen. Es gibt zudem immer wieder neue und immer mehr gesetzliche Auflagen. Ferner steigen die Energiekosten und die Personalkosten. Es ist nicht einfach, all den Anforderungen des Marktes und den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Das erfordert nicht nur Innovationswillen, sondern auch viel Flexibilität und optimale Werkzeuge zur Steuerung und Kontrolle der Geschäftsabläufe.
Die ERP-Lösungen von Sage sind speziell auf die Bedürfnisse mittelständischer Prozessfertiger und Distributoren ausgerichtet. Egal, ob Sie in der Lebensmittel- oder in der Getränkeindustrie, in der chemischen oder der Petro-Industrie tätig sind.
Unsere voll integrierten ERP-Systeme steuern sowohl die technische als auch die kaufmännische Seite der Auftragsabwicklung. So ist es mithilfe von Barcodes und Scannern möglich, die Produkte auf Ihren gesamten Weg zu verfolgen: vom Wareneingang der Rohstoffe über die Fertigung bis zur Auslieferung des fertigen Produktes.
Gerade in der Prozessfertigung spielen Rezepturen eine wichtige Rolle. Eine in der Produktionssoftware integrierte Waagenanbindung ermöglicht die Kontrolle des Wareneinsatz sowie die Einhaltung der Rezepte in Echtzeit. Optimieren auch Sie Ihre Geschäftsprozesse entlang der gesamten Lieferkette mit einer benutzerfreundlichen, leistungsstarken Lösung von Sage.
Bei der Prozessfertigung werden verschiedene Rohstoffe in einem bestimmten Verfahren miteinander vermischt, umgewandelt, gekocht oder chemisch behandelt. Ganz typisch für die Prozessfertigung ist, dass nicht zu erkennen ist, aus welchen Einzelteilen das Endprodukt besteht. Somit ist es auch unmöglich, es wieder in seine einzelnen Komponenten zu zerlegen. Die typischen Branchen sind die Lebensmittel- und die Getränkeindustrie, die Petrochemie und die Pharmabranche. Ein Beispiel ist die Weinproduktion, bei der der aus den Trauben gewonnene Saft eine Reihe von Prozessen durchläuft: Er wird geklärt, gegebenenfalls geschwefelt, er gärt, reift, wird gefiltert. Ganz offensichtlich handelt es sich um einen Prozess, an dessen Ende der Ursprungsstoff, die Trauben, nicht wiederhergestellt werden kann.
Die Prozessfertigung kann mit dem Chargenprozess, der auch Batchproduktion genannt wird, kombiniert werden. Jede einzelne Charge besteht aus einer begrenzten Menge an Produkteinheiten. Diese Art der Produktion ermöglicht es, die genaue Dosierung und eine gleichbleibend hohe Qualität der Produkte stetig sicherzustellen. Die Batchproduktion wird häufig bei der Herstellung von Pharmazeutika, Kosmetika, Getränken oder Lebensmitteln genutzt.
Die Prozessfertigung ist klar von der diskreten Fertigung abzugrenzen. Bei dieser unterscheiden sich zum einen die Güter oftmals voneinander oder es gibt Produktvarianten. Die gefertigten Enderzeugnisse bestehen in der Regel aus einer Vielzahl von Einzelteilen. Bei hochkomplexen Produkten wie Fahrzeugen, landwirtschaftlichen Geräten oder Industrieanlagen können das viele tausende Teile sein. Ein deutlicher Unterschied zur Prozessfertigung liegt darin, dass sich die Waren aus der diskreten Fertigung wieder in ihre Einzelteile zerlegen lassen.
Es gibt ganz unterschiedliche Lösungen für die diskrete Fertigung am ERP-Markt. Zahlreiche Anbieter haben sich meist über etliche Jahre auf bestimmte Branchen fokussiert. Einige davon auf die Prozessfertigung – und davon profitieren Sie als Produzent. Denn eine spezialisierte ERP-Lösung bildet die besonderen Abläufe in Ihrer Branche perfekt ab. Sie bietet Ihnen exakt die Funktionen, die Sie benötigen, damit Ihr Produktionsprozess optimal abläuft.
Eine ERP-Software, die sich branchen- und bereichsübergreifend einsetzen lässt, kann Ihnen da nur eingeschränkt weiterhelfen. Gerade die umfassenden Abläufe in der Prozessfertigung abzubilden, ist sie nicht in der Lage. Es ist zwar möglich, die generalisierte Lösung eigens an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Doch das ist in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden. Da lohnt es sich, gleich in die richtige Branchensoftware zu investieren.
Wenn Sie sich für eine ERP-Software entscheiden, wählen Sie auch gleich Ihren zukünftigen Service-Anbieter. Denn er stellt Ihnen nicht nur die Software zur Verfügung und übernimmt die Implementierung. Auch später noch, im laufenden Betrieb, bietet er Ihnen bei Fragen und Problemen im Idealfall den nötigen Support. Das Softwarehaus Ihrer Wahl sollte deshalb über entsprechend viel Know-how und Erfahrung im Bereich der Prozessfertigung verfügen.
Kurz gesagt: Je umfassender das Wissen Ihres Anbieters, desto besser ist es für Sie. Ein Softwarepartner, der mit der Prozessfertigung vertraut ist, versteht Ihre Prozesse und kennt die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen. Egal, ob es um die Steuerung der Lagerbestände oder um die Planung der Produktionsaufträge geht. Ferner hilft er dabei, die Qualitätsstandards, alle für die Branche geltenden Vorschriften und die Anforderungen an die Compliance einzuhalten.
Nicht zu unterschätzen ist der Vorteil einer reibungslosen Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Anbieter. Ein ERP-Anbieter mit Branchenkenntnis – so wie Sage – spricht Ihre Sprache, Missverständnisse werden somit vermieden. Bei der Implementierung kann er erfolgreich mögliche Hürden umgehen, einfach, weil er sie bereits aus anderen, ähnlichen Kundenprojekten kennt. Haben Sie Fragen, dann wird er sie Ihnen mit Sicherheit besser beantworten können als ein branchenferner Anbieter. Ein Experte wird Ihnen wertvolle Ratschläge geben. Er wird Ihnen zudem Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie viele Abläufe noch weiter verbessern können.
Um die passende ERP-Software für die Prozessfertigung unter all den Lösungen des Marktes zu finden, hilft es, strategisch vorzugehen. Zunächst einmal sollten Sie für sich herausfinden, was Sie erreichen wollen und was Sie dafür brauchen. Analysieren Sie deshalb als Erstes die Ist-Situation. Dadurch finden Sie heraus, wo sich zurzeit die größten Schwachstellen befinden, aber auch die Verbesserungspotenziale liegen.
Leiten Sie aus diesen Punkten ganz konkrete Ziele ab, die Sie in einem Lastenheft festhalten. In diesem Pflichtenheft stehen alle Anforderungen, die Sie und Ihr Unternehmen an Ihre künftige Branchensoftware haben. Hier listen Sie alle wichtigen Funktionen auf und geben an, wie sie zu priorisieren sind. Außerdem legen Sie im Lastenheft alle Rahmenbedingungen fest. Dazu zählen insbesondere das Budget, das geplante Zeitfenster und auch die Anzahl der Nutzer. Soll eine bereits vorhandene IT-Umgebung mit dem neuen ERP-System verbunden werden, ist dies auch im Pflichtenheft festzuhalten.
Derart gut vorbereitet, können Sie sich nun auf die Suche nach der für Ihre Anforderungen idealen Software machen. Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter am ERP-Markt mithilfe des Pflichtenhefts. Sie können dafür auf Vergleichsportale im Internet zurückgreifen und auch die Empfehlungen anderer Anwender in ihre Entscheidung einbeziehen. Soweit Sie die Möglichkeit haben, eine der von Ihnen favorisierten Lösung kostenfrei zu texten, nutzen Sie diese.
Die Prozessfertigung unterliegt oftmals besonders strengen gesetzlichen Vorschriften und Qualitätsstandards. Schließlich haben etwa die Endprodukte gerade der Getränke-, der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie eines gemeinsam: Sie kommen auf irgendeine Art und Weise mit dem menschlichen Körper in Kontakt. Manche davon nimmt der Mensch ein, wieder andere trägt er auf seiner Haut auf. Und dann gibt es noch Produkte, wie etwa Gefahrstoffe, die dem Menschen i Falle eines Kontakts schaden können.
Die ERP-Software sollte den Unternehmer deshalb dabei unterstützen, alle Arten der Regulierung einzuhalten. Hier ein paar Branchensoftware Beispiele:
Soweit Sie in der Lebensmittelindustrie tätig sind, sollte das ERP-System HACCP unterstützen, ein System, mit dessen Hilfe sichergestellt wird, dass Lebensmittel sicher für den Verzehr sind. HACCP steht für Hazard Analysis and Critical Control Points, auf Deutsch: Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte.
In der Kosmetikbranche gibt es ebenfalls eine Reihe von Protokollen und Standards, die einzuhalten sind. So helfen etwa die INCI-Bezeichnungen, die Kosmetika einheitlich und verständlich zu kennzeichnen. INCI steht für International Nomenclature of Cosmetic Ingredients. Die Good Manufacturing Practices, kurz GMP, sind Richtlinien, für die Herstellung von Kosmetika in kontrollierten und hygienischen Umgebungen. Sie schreiben konkret vor, wie die Produkte hergestellt, verpackt, gelagert und transportiert werden sollen. Eine spezielle ISO-Norm für die GMP ist die ISO 22716.
Auch in der Pharmabranche sind viele Protokolle zu beachten, um die Qualität und Sicherheit der Produkte sicherzustellen. Das sind neben den genannten EU-GMP-Richtlinien etwa die Vorschriften von der US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA). Eine spezifische Norm für das Qualitätsmanagement bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte ist die ISO 13485. Ferner gibt es spezielle Pharmacodes und QR-Codes, die auf den Verpackungen angebracht werden müssen. Sie enthalten wichtige Informationen über das Produkt, die Chargennummer und das Verfallsdatum.
Angenommen, Sie handeln international mit Gefahrstoffen. Dann muss das ERP-System über Protokolle verfügen, die es Ihnen ermöglichen, korrekte CMR-Frachtbriefe zu erstellen. Die Branchensoftware soll Sie dabei unterstützen, alle relevanten Daten auf dem Dokument zu verzeichnen. Dazu zählen unter anderem Angaben wie die GHS-Klassifizierungen, die ADR-Informationen sowie die UN-Nummer.
GHS steht für Globally Harmonized System, es ist ein international vereinbartes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Hinter ADR verbirgt sich Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route. Das ADR ist ein europäisches Übereinkommen, wie gefährliche Güter auf der Straße zu transportieren sind. Und die UN-Nummer oder United Nations Number ist eine eindeutige Identifikationsnummer, anhand derer bestimmte gefährliche Güter genau identifiziert werden können.
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