Future of Work: Skills von Morgen – 3min mit Visionär Marcus Diekmann
Die Arbeitswelt befindet sich in einem immer schnelleren Wandel. Um sich anzupassen und Schritt halten zu können, sind bestimmte Future Skills gefragt. Marcus Diekmann gibt im Vodcast einige Einblicke hierzu.
Hard Skills und Soft Skills werden in der Arbeitswelt immer wichtiger – insbesondere, weil sich die Anforderungen in Jobs immer schneller ändern. Vor allem die Soft Skills haben in den letzten Jahren allerdings an Relevanz zugenommen und werden auch in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Je nach Branche kann es unterschiedlich sein, welche Soft Skills vor allem gefragt sind, allerdings lassen sich einige identifizieren, die branchenübergreifend sowohl sozial als auch fachlich wichtig sind. Dabei sind die Voraussetzungen für ein Skillset unterschiedlich – je nach Charakter und Werdegang liegen sie dem einen besser, dem anderen weniger gut. Aber auch Soft Skills lassen sich, ähnlich wie Hard Skills, lernen und trainieren.
Was sind Hard Skills und was sind Soft Skills?
Hard Skills sind die Fähigkeiten, die sich messen lassen und greifbar sind. Dazu zählen unter anderem:
- Studienabschlüsse
- Berufserfahrung
- Programmiersprachen
- Fremdsprachen
Entsprechend spielen sie bisher in Bewerbungen eine stärkere Rolle als Soft Skills, die sich weniger eindeutig belegen lassen. Dennoch werden auch sie immer wichtiger, sowohl im Bewerbungsprozess als auch im Beruf. Zu den Soft Skills gehören:
- Empathie
- Authentizität
- Teamfähigkeit
- Kreativität.
Man sollte sie allerdings nicht als Soft-Skill-Liste in der Bewerbung aufzählen, sondern anhand von Beispielen aus der eigenen Berufspraxis veranschaulichen – beispielsweise, indem man seine erfolgreiche Rolle in einem bestimmten Projekt beschreibt.
Future Skills hängen auch von technischer Entwicklung ab
Welche Soft Skills in Zukunft vor allem gefragt sein werden, wird unter anderem durch die technologische Entwicklung beziehungsweise den fortschreitenden Einsatz von KI bestimmt. Marcus Diekmann, Unternehmer und Digitalexperte, berät verschiedene Unternehmen zum Thema Transformation. Er sieht die Arbeitnehmer der Zukunft als Sparringspartner von KI: „Die KI nimmt einem viel Arbeit ab, daher geht es darum, sie zu verbessern und Menschlichkeit hineinzubringen. Den Rest kann die KI selbst, weswegen man viel freier ist und andere Aufgaben hat.“ Das bedeutet auch, dass man wandlungsfähig bleibt, um mit der technischen Entwicklung Schritt halten zu können, und „technologische Schüchternheit überwindet“, so der Unternehmer. Für ihn sind maximale Wandlungsfähigkeit und die Lust zur Weiterentwicklung unerlässliche Soft Skills für die Zukunft der Arbeit.
Hinzu kommt, dass klassische, lineare Karrieren immer mehr zu einem Auslaufmodell werden. „Wer als Bankkaufmann oder Bankkauffrau anfängt, der bleibt das nicht mehr ein Leben lang“, führt Marcus Diekmann weiter aus. Sowohl Berufsbilder als auch Anforderungen wandeln sich in der Arbeitswelt von morgen immer schneller, die Halbwertszeit von Wissen wird immer kürzer. Daher müssen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sogenannte Future Skills entwickeln, um sich ständig anpassen zu können. Sie setzen sich jeweils aus Hard und Soft Skills zusammen. Neben der Wandlungsfähigkeit selbst zählen dazu auch Resilienz und Kreativität (Soft Skills) sowie digitale Schlüsselkompetenzen (Hard Skills).
Future of Work: Arbeitnehmer
Future Skills beziehungsweise die Weiterentwicklung der eigenen Soft Skills betrifft nicht nur Arbeitnehmer, sondern gleichermaßen Arbeitgeber. Indem mehr KI eingesetzt wird und Aufgaben anders erledigt werden können, wird es weniger auf die Arbeitszeit ankommen als vielmehr auf die Ergebnisse, die in dieser Zeit erreicht werden. Klassische Arbeitszeitmodelle wie eine 40-Stunden-Woche werden aufgeweicht (#4TageWoche), und auch der Arbeitsort ist nicht mehr unbedingt das Büro. „Für den Arbeitgeber der Zukunft heißt das, dass er lernen muss loszulassen und seinen Mitarbeitern mehr zu vertrauen. Er muss ihnen mehr Freiheiten geben und transparenter und motivierender werden“, führt Marcus Diekmann aus. Um das eigene Unternehmen in Zeiten des schnellen Wandels wettbewerbsfähig zu halten, müssen Arbeitgeber darüber hinaus mehr netzwerken. So lernen sie schneller, können Schwarmwissen anwenden und Lösungen finden.
Wie kann man Soft Skills erlernen und üben?
Soft Skills lassen sich durch verschiedene Methoden erlernen und vertiefen. Wie Hard Skills können sie ein Leben lang vermehrt und verbessert werden, wovon man nicht nur im Berufsleben profitiert. Ein erster Schritt ist, sich über den Stand seiner eigenen Soft Skills bewusst zu werden: Welche besitzt man schon? Welche will man ausbauen oder entwickeln? Wo will man im Berufsleben hin und was braucht man dafür? Ohne solche konkreten Vorstellungen und Zieldefinitionen ist es schwierig, entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen zu identifizieren. Unter Umständen können auch Coaches im sogenannten Reverse Mentoring und Plattformen wie Skillshare dabei helfen, eigene Stärken und Schwächen aufzudecken und an den Soft Skills zu arbeiten.
Doch professionelle Anleitung und eine analytische Herangehensweise sind nicht alles. Um insbesondere Soft Skills zu üben, eignet sich auch das eigene Umfeld. Bei Smalltalks auf Partys, beim Sport oder im eigenen Freundeskreis lassen sich Empathie, Zuhören oder Kommunikation trainieren. Dabei ist es wichtig, einen langen Atem zu beweisen und die Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum aufzubauen.
Fazit
Bei den Future Skills insbesondere aus dem Bereich Soft Skills stehen Veränderungsbereitschaft und Wandlungsfähigkeit an erster Stelle – und zwar sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Diese gehen unter anderem mit Kreativität und Resilienz einher. Jede dieser Kompetenzen lassen sich allerdings sowohl im Berufs- als auch Privatleben erlernen und ausbauen, um im Unternehmen erfolgreich zu sein und auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können.
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