Vom Bewerber zum Botschafter: So optimieren Sie die Candidate Experience in Ihrem Unternehmen

In der aktuellen Arbeitslandschaft wird die Candidate Experience zum Schlüsselfaktor im Unternehmenserfolg. Wir zeigen warum es dringen nötig ist positive Bewerbungs- und Einstellungsprozesse zu gestalten, um Talente anzuziehen und zu binden – insbesondere angesichts des wachsenden Fachkräftemangels.

Der viel beschriebene „War for Talents“, der Wettbewerb um die besten Talente, mag nach einem Hype klingen – und tatsächlich wird laut IW Köln immer wieder der Fachkräftemangel bezweifelt – ist er aber tatsächlich nicht: 2022 gab es erstmals mehr offene Stellen als qualifizierte Arbeitssuchende und in Zukunft wird der Fachkräftemangel allein schon aus demografischen Gründen zunehmen. Eine ifo Konjunkturumfrage zeigte, dass im Juli 2023 43,1% der Firmen unter Engpässen an qualifizierten Arbeitskräften litten.

Talente tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Sie bringen nicht nur ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ein, sondern auch ihre Kreativität und Innovationskraft, die für die Entwicklung und den Fortschritt des Unternehmens in einem Umfeld, das von hoher Dynamik, Globalisierung und ständigen Marktveränderungen geprägt sind. So sind Unternehmen heute in einer neuen Rolle: Sie müssen Bewerber begeistern, um sie überhaupt gewinnen zu können. Aus diesem Grund – und wegen des verschärften Fachkräftemangels – haben Unternehmen die Bedeutung der Candidate Experience erkannt – und sie in den Mittelpunkt ihrer Strategie im Personalbereich gestellt.

In diesem Artikel gehen wir auf folgende Themen ein:

Mängel in Kommunikation und Einstellungsprozess

Vor einem Blick auf die Maßnahmen zur Verbesserung der Candidate Experience hilft es auf die Faktoren zu schauen, die oft zu einer schlechten Candidate Experience beitragen können. Sie umfasst alle Interaktionen mit einem Unternehmen, so sind die häufigsten Probleme:

1. Mangel an Kommunikation: Dies ist der häufigste Grund für eine negative Candidate Experience. Viele Bewerber erhalten keine Rückmeldung von Arbeitgebern, nachdem sie sich beworben haben oder ein Vorstellungsgespräch geführt haben.
2. Komplizierter Bewerbungsprozess: Ein umständlicher Bewerbungsprozess kann Bewerber entmutigen. Beispiele hierfür sind lange Bewerbungsformulare oder die Erfordernis, Konten für die Bewerbung zu erstellen.
3. Mangel an Transparenz: Bewerber bevorzugen einen transparenten Bewerbungsprozess. Fehlende Transparenz kann dazu führen, dass sich Bewerber unterbewertet fühlen und ein negatives Bild vom Unternehmen haben.
4. Schlechte Vorstellungsgespräche: Ein unzureichend strukturierter Interviewprozess kann für Bewerber negativ sein. Dazu gehören eine schlechte Vorbereitung auf Interviews oder die Durchführung informeller Gespräche statt strukturierter Interviews.
5. Mangel an Informationen über das Unternehmen: Fehlende Informationen über das Unternehmen, seine Werte und sein Team können potenzielle Bewerber von einer Bewerbung abhalten.
6. Teilen negativer Erfahrungen: Negative Erfahrungen von Bewerbern können sich weit verbreiten, da diese oft online geteilt werden und andere von einer Bewerbung abhalten können.

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Besseres Onboarding verbessert Tag 1 – und danach

Die Verbesserung der Candidate Experience ist ein fortlaufender Prozess. Unternehmen sollten sich bemühen, die Erfahrung für alle Kandidaten zu verbessern – und nicht nur für diejenigen, die letztendlich eine Stelle im Unternehmen annehmen. Für Debüttanten ist jedoch oft der 1. Tag im Unternehmen gleichzeitig der letzte, wenn das Onboarding schief geht.  

Neue Mitarbeiter stehen heute unter hohem Erfolgsdruck. Sie sollen sich heute nicht nur in kürzester Zeit einarbeiten, sondern schnell das Team entlasten, neue Aufgaben übernehmen und Ergebnisse abliefern. Oft gleicht das Onboarding aber einem Sprung ins kalte Wasser.

Mehr Kommunikation mit neuen und alten Mitarbeitern

Eine offene und gut vorbereitete Kommunikation ist entscheidend für eine positive Candidate Experience. Dies kann durch regelmäßige Updates und Feedback an die neuen Mitarbeiter erreicht werden. Zum Beispiel mit einem Info- oder Willkommens-Paket vor und am ersten Tag über Aufgaben, Teammitglieder, Workflows und Zuständigkeiten. Automatisierte E-Mail-Versendung kann dabei helfen, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter und die Kollegen immer informiert sind und neue Kollegen begleiten.

Einführung in das Unternehmen und die Kultur

Eine effektive Einführung in das Unternehmen und seine Kultur kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden.  Eine klare und transparente Darstellung der Unternehmenswerte und -ziele, sowie durch die Bereitstellung von Ressourcen helfen neuen Mitarbeitern sich in der Unternehmenskultur zurechtzufinden.

Klare Erwartungen und Ziele setzen

Es ist wichtig, klare Erwartungen und Ziele für neue Mitarbeiter zu setzen. Dies kann durch die Bereitstellung von spezifischen Aufgaben und Zielen erreicht werden, sowie durch regelmäßiges Feedback und Unterstützung bei der Erreichung dieser Ziele.

Mentoring durch erfahrene Mitarbeiter

Mentoring durch erfahrene Mitarbeiter kann eine effektive Methode sein, um neue Mitarbeiter zu unterstützen und ihre Integration in das Unternehmen zu erleichtern. Ein Mentor kann wertvolle Unterstützung und Beratung bieten, und hilft dem neuen Mitarbeiter, seine Rolle zu finden und sich im Unternehmen zu entfalten.

Effiziente administrative Prozesse

Effiziente administrative Prozesse können dazu beitragen, den Onboarding-Prozess reibungsloser und angenehmer für neue Mitarbeiter zu gestalten. Dies kann durch die Automatisierung von Prozessen wie der Anmeldung von Zusatzleistungen oder der Bereitstellung von Schulungen erreicht werden.

Mitarbeiter schätzen echte Benefits

Einige Unternehmen werben heute immer noch in der Stellenausschreibungen mit Benefits, die heute längst selbstverständlich sein sollten. Der Gratis-Kaffee, Getränke der Obstkorb und pünktliche Gehaltszahlungen sind nett, aber nicht wert sie extra als Benefit zu erwähnen.

Mitarbeiter wertschätzen heutzutage besonders Benefits, die eine ausgewogene Work-Life-Balance, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine inklusive Arbeitskultur fördern. Beliebt sind etwa flexible Arbeitsgestaltungen, Wellness-Angebote und Weiterbildungschancen. Großzügige Elternzeit, finanzielle Sicherheitsnetze, flexible Urlaubsregelungen, Diversity-Programme und Möglichkeiten zur Beteiligung am Unternehmenserfolg zeigen echte Wertschätzung und Flexibilität. Echte Vorteile zeigen, dass die ganzheitliche Betrachtung des Mitarbeiterwohlbefindens zentral verankert ist und Unternehmen dabei hilft, im hart umkämpften Talentmarkt die Nase vorn zu haben. Diese Initiativen machen bei vielen Bewerbern den Unterschied – und machen sie zu Botschaftern, während sie im Unternehmen arbeiten. Ein gutes Klima spricht sich nämlich schnell und flächig herum: In sozialen Netzwerken oder auf Bewertungsportalen wie Kununu.

Fazit: Candidate Experience macht Mitarbeiter zu Botschaftern

Eine herausragende Candidate Experience ist entscheidend, um im hart umkämpften Talentmarkt erfolgreich zu sein. Indem Unternehmen eine starke Unternehmenskultur pflegen und in die Mitarbeitererfahrung investieren, verwandeln sie ihre Belegschaft in Markenbotschafter, die neue Talente anziehen.

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